Der Kinematograph (February 1930)

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Streit um die Kinofag In der letzten Sitzung des Frankfurter Verbandes wurde in allererster Linie über die Kinofag berichtet und disku¬ tiert. Die Angelegenheit selbst ist bekannt. Die Herren Matter und Hammer hatten den Appa¬ rat einer Frankfurter kinotech¬ nischen Firma besonders pro¬ pagiert mit dem Hinweis darauf, daß es sich um eine überaus einfache und besonders billige Apparatur handele. In den Optimismus der Frank¬ furter Verbandsführer gossen ein paar Berliner Fachzeilungen Wasser, das den guten Wein noch mehr verdünnte, als die Tobis eine Einstweilige Verfü- fügung gegen die Kinofag er¬ ließ. In einer Frankfurter Ver¬ sammlung hatte einer der Füh¬ rer, Herr Hammer, von Gut¬ achten gesprochen, die promi¬ nente Sachverständige erstattet bitten. Die Sachverstär ’igen sollen wieder nach anderen Meldun¬ Konzenf ration im Flens¬ burger Kmowesen (Eigener Drahtbeiicht.) Die Flensburger Lichtspiel¬ theater gehen mit dem 28. Fe¬ bruar d. J. in den Besitz eines Konsortiums, der „Vereinigten Lichtspieltheater G. m. b. H.** ( über. In Zeitungsanzeigen macht die neue Direktion bekannt, daB künftig in den vier Licht¬ spieltheatern „Colosseum”, „Corso”, „Germania" und „U. T." vorwiegend Ufa-Filme zur Aufführung gelangen wer¬ den. Wie wir zu dieser Notiz er¬ fahren, handelt es sich natür¬ lich um einen reinen Verleih¬ abschluß. Die Theater selbst stehen in keinem Zusammen¬ hang mit dem Ufa-Konzern. Vermählung Der Theaterbesitzer Walter Ehemann. Inhaber des Licht¬ spielhauses zu Grimma i. Sa., gibt seine soeben vollzogene Vermählung mit Fräulein Frie¬ dei Loefflcr bekannt. Wir gra¬ tulieren! gen inzwischen von diesen Gut¬ achten abgerückt sein bzw. sollen behauptet haben, gar keine Gutachten erteilt zu Gegen die Vorwürfe, die im Anschluß daran gegen die lei¬ tenden Frankfurter Herren er¬ hoben wurden, daß sie nämlich einem Schwindelunternehmen die Bahn ebnen wollten, ver¬ teidigten sich die Angegriffe¬ nen jetzt vor der Generalver¬ sammlung. Als Urheber der ganzen Kam¬ pagne wurde ein Frankfurter Journalist bezeichnet, der bis jetzt a.s absolut einwandfrei Ihm wirft man vor, daß er selbst im Aufträge eines Geld¬ mannes die neue Erfindung habe an sich bringen wollen und daß er den Kampf gegen die Kinofag erst entfacht habe, als der Versuch, selbst an dem Geschäft teilzuhaben, geschei¬ tert sei. Das ist bis jetzt eine Be¬ hauptung, zu der sich der An- geschu leigte aoeh nicht hat In der gestrigen Generalver¬ sammlung der Südfilm, die von John Maxwell geleitet wurde, wurde der dividendenlose Ab¬ schluß per 30. Juni 1929 ein¬ stimmig angenommen. Bei einem Aktienkapital von einer Million Mark wird ein kleiner Reingewinn von 73 205 Mark auf neue Rechnung vor¬ getragen. Bekanntlich sind die Anteile der Südfilm im Lauf des Jahres in der Hauotsache in deutsche Hände über gegangen. Der enge Zusammenhang mit der British International bleibt aber nach wie vor bestehen. Sämtliche Großfilme der Lon¬ doner Firma gehen zu günstigen Bedingungen in den deutschen Südfilm-Verleih. Der Zusammenhang wird auch dadurch deutlich, daß Maxwell weiter Vorsitzender des Auf¬ sichtsrates bleibt. Für die neue Gruppe treten hinzu Otto äußern können. Die man also mit allem Vorbehalt wieder¬ geben muß. Man wird den in Aussicht gestellten Prozeß abwarten müssen, um zu sehen, wie die Dinge wirklich liegen, und wo tatsächlich Schuld und Un¬ schuld liegt. Die Gutachtenangelcgenheit wurde dahin aufgeklärt, daß der Antragsteller nicht die Kinofag, sondern ein Frankfur¬ ter Ingenieur gewesen sei. Im übrigen wurde von Mat¬ ter und Hammer feslgestellt, daß sie an den Kinofag-Appa- raten nichts verdient hätten, sondern daß sie nur im Inter¬ esse der Frankfurter Theater¬ besitzer gehandelt hätten Die Frage, ob der Kinofag- Apparat gut oder schlecht funk¬ tioniert, war umstritten. Man hörte, wie immer in solchen Fällen, günstige und ungünstige Urteile, genau so wie keine Klarheit darüber zu erzielen war, ob der Kinofag Apparate ohne Röhren, die bekanntlich für Tonfßmapparate nur von Blume, Hannover, und Ulrich Saß, Hamburg. Im Bericht über das abgelau- fenc und das laufende Ge¬ schäftsjahr führte Direktor Goldschmidt aus, daß man sich in Zukunft in der Hauptsache auf den Vertrieb von Tonfilmen beschränken werde. Man sei der Meinung, daß der stumme Film — abgesehen na¬ türlich von besonderen Aus¬ nahmen — erledigt sei. Es sei nur zu wünschen, daß vor allen Dingen die internationale pa¬ tentrechtliche Situation geklärt werde, unter der die deutsche Tonfilmentwicklung zweifellos leide. „Atlantik", der erste große Tonfilm der Südfilm, sei ein gu¬ ter Erfolg gewesen. Für „Hai Tang" lägen beachtliche Ab¬ schlüsse vor. Wenn nicht un¬ vorhergesehene Ereignisse ein¬ träten, sei für das laufende Ge¬ schäftsjahr mit einer guten, an¬ gemessenen Dividende zu rech- Tobis und Klangfilm benutzt werden dürfen, brauchbar sei. Schließlich glättete Nickel die Wogen der Erregung, so daß zunächst irgendein positi¬ ves Resultat nicht herauskam. Man wandte sich gegen den hohen Prozentsatz, den die Ver¬ leiher für Tonfilme verlangen w ill Schritte unternehmen, daß die Vorführungszeiten bei den Erst- aufführuegstheatern auf zwei oder drei Wochen beschränkt werden, weil man sich außer¬ stande erklärt, nachzuspiclen, wenn das Uraufführung.'thcater neun Wochen lang einen Film auf dem Spielplan behält. Man verwies auf einen ähn¬ lichen Beschluß der Hamburger und erklärte sich im übrigen mit den Berlinern solidarisch, die bekanntlich für Plattensätze keinen besonderen Zuschlag zahlen wollen. So schloß schließlich die auf¬ geregte Tagung scniedlich und friedlich. Allerdings ohne daß die Hauptfrage des Tages, die Angelegenheit Kinofag, restlos geklärt wurde. Amerikanische Pro¬ duktion in Europa Wie aus London gemeldet wird, trifft Arthur Loew von M.-G..M. Anfangs April in Lon¬ don zu einem Europabesuch ein. Der Besuch soll im Zusam¬ menhang stehen mit dem Ton¬ film-Produktionsplänen von M.-G.-M. in Europa. Es heißt, daß M.-G.-M. ein Atelier in Südfrankreich errich¬ ten will. Der Plan, ein Ton- tilmatelier in der Nähe von London zu pachten oder zu bauen, scheint aufgegeben zu Der Sa$ -Film ab- gesagt Unsere gestrige Publikation über den geplanten Film mit den Brüdern Saß hat bereits den gewünschten Erfolg erzielt. Wie uns der betreffende Re¬ gisseur mitteilt, hat er auf die Herstellung dieses Films sowie auf eine Beschäftigung der Brü¬ der Saß verzichtet. Südfilm ohne Dividende