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Der Kinematograph (February 1930)

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Woche der Probleme Kontingent und Tantiemen Nach einer Zeit der (ilm- politischen Ruhe häufen sich jetzt mit einem Schlage die filmpolitischen Probleme, die diesmal nicht nur eine Sparte, sondern tatsächlich die gesamte Industrie an- In Genf scheint der Zoll¬ friede endgültig gescheitert zu sein. Jedenfalls hat Frankreich seine Beteiligung bei einem Abkommen rundweg ab- gclchnt und sich seine Hand¬ lungsfreiheit Vorbehalten. Man begründet den ableh¬ nenden Standpunkt der fran¬ zösischen Regierung mit der amerikanischen Finanzkrise und de' bei uns in Europa zu verzeichnenden Konsumkrise. Frankreich will in erster Linie seine Landwirtschaft und seinen Weinbau schüt¬ zen und ist höchstens bereit, seine Zollsätze gewisser¬ maßen kurzfristig zu nomi¬ nieren. Damit scheint das Kontin¬ gent, wie es in Deutschland vorgesehen ist, für die näch¬ ste Saison in der Filmindu¬ strie noch fort zu bestehen. Man wird also gut tun, in den deutschen und amerika- nischen Lagern seine Dispo¬ sitionen so cinzurichten, daß man den im Augenblick herr¬ schenden Einfuhrzustand auch für die nächste Saison als gegeben anerkennt. Wir haben hier schon oft darauf hingewiesen und brauchen es nicht weiter aus¬ zuführen, daß gerade im gegenwärtigen Augenblick bei den bedeutend verlängerten Spielzeiten das Angebot mehr wie ausreichend sein wird, wenn die Amerikaner das ICO SYM, MARCEL 1.A ALBANI, FRITZ ALBERT! in „Erlcbainsn einer Nickt* Rom bewundert die „Frau im Mond" Die Premiere des Fritz-Lang- Films „Frau im Mond ' in Rom ist ein voller Erfolg geworden. „Lavoro Fascista" nennt den Ufa-Film ein großes Werk der Filmkunst, ein Meisterwerk, das nicht nur das Genie eines Regisseurs beweist, sondern un¬ widerleglich zeigt, daß die deut¬ sche Filmindustrie auf techni¬ schem wie künstlerischem Ge¬ biet ihre volle Reife erreicht hat. Die Zeitung meint dann wei¬ ter, daß die Vorführung dieses Films die Italiener eigentlich traurig stimmen müsse, weil man an dieser Höchstleistung die düstere Lage des italieni¬ schen Filmwesens erkennen Die „Frau im Mond" muß Beispiel und Ansporn sein, die verlorene Stellung des italie¬ nischen Films auf dem euro¬ päischen und dem Weltmarkt wieder zurückzugewianen Die öftentliche Vorführung ist vorläufig noch verschoben worden, weil man zunächst die „Apokalyptischen Reiter" zei¬ gen will. Unser römischer Korrespon¬ dent behauptet, daß das Bild in ungekürzter Form gezeigt wer¬ den soll. Eine Tatsache, die besonders verwundern muß, nachdem vor einiger Zeit von dem amerikani¬ schen Hersteller dem Reichsver¬ band gegenüber die Versiche¬ rung abgegeben wurde, daß das Bild unter allen Umständen wegen seines verhetzenden Cha¬ rakters aus dem Verkehr ge¬ zogen werden soll. Es wird Sache des Reichsver¬ bandes Deutscher Lichtspiel¬ theaterbesitzer sein, umgehend festzustellen, wieso dieses Bild in Europa wieder auftaucht. Wir nehmen an. daß es nur dieses Hinweises bedarf, da ja auch die europäische Vereini¬ gung der Lichtspieltheaterbe¬ sitzer scharf gegen die Vorfüh¬ rung solcher Bilder immer wie¬ der protestierte. ihnen zusiehende Einfuhr¬ quantum auch tatsächlich ein¬ führen. Eingeweihte behaupten übri¬ gens, daß die Frage der Inter- changia'iility ohne Rücksicht auf Apparatur so gut wie ge¬ löst st-i. Die Eesuche der deutschen Repräsentanten amerikani¬ scher Firmen in New York (Aussenberg, Frilzsche, der am Sonnabend zurückkehrt) und var allem das Vorgehen Warners haben anscheinend ihre Wirkung nicht verfehlt. ■* Im gleichen Augenblick, wo die Versorg mg des Marktes mit Tonfilmen mehr als ge¬ sichert ist, tauchen neue Autorenforderungen auf. Sie gehen wieder von den Musikern aus und werden zunächst von den verschie¬ densten Stellen erhoben. Tomu und Tocentra ver¬ langen gemeinschaftlich mit der Amre ihre Abgaben. Daneben meldet die Gema ihre Forderungen an. Es handelt sich einmal um den Erwerb der Aufführungs¬ rechte durch die Fabrikanten und zum andern um eine Ab¬ gabe, die von allen Theatern erhoben werden soll. Soweit es sich um die For¬ derungen der Komponisten den Fabrikanten gegenüber handelt, läßt sich die Frage zunächst grundsätzlich dis¬ kutieren. Fraglos wird ein Weg ge¬ funden werden, bei dem Film¬ industrie und Autor auf ihre Rechnung kommen. Ob man sich auf eine Pau¬ schale oder auf eine Tan¬ tieme einigt, ist letzten Endes die -Frage eines Rechen-