Der Kinematograph (March 1930)

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Vrruich. ob die Präger deutsch verstehen Einen interessanten Versuch hat dieser Taf(c die Verlcihfirma Elekta-Film-I. G„ in deren Ex¬ ploitation der deutsche Ton- und Sprecbfilm „Die Nacht gehört uns" erscheint, unternommen, l'm der Presse und den Inter¬ essenten zu ermöglichen, sich übet zwei verschiedene Ver¬ sionen eines und desselben Fil¬ mes ein eigenes, vergleichendes Urteil zu bilden, hat die Firm:, an einem Tage die französische, am nächsten Tage die deutsche Fassung des Filmes zur Vor¬ führung gebracht. Allgemein hat die deutsche Version bei weitem besser gefallen und die Lachsalven wärend der Vorfüh¬ rung haben eindeutig bewiesen, daß das Prager Filmpublikum der deutschen Sprache so weit mächtig ist. um das gesprochene Wort (auch ohne einkopierte, übersetzte Titell zu verstehen. Und trotzdem wird in Prag (im Bio . Adria") die französische Fassung des Filmes gezeigt werden. (Eines „Beweises" daß das Prager Filmpublikum Filme mit deutscher Sprache oder deutschen Titel „versteht", be¬ darf es wohl kaum. D. Red.) Die Mandschurei per- >5nl< . . Ein Berliner Mittagsblatt ver¬ öffentlichte am Sonnabend eine Anzeige der Kamera, in der den Zuschauern folgender Ge¬ nuß versprochen wurde: Die Leuchte Asiens mit die Mandschurei Regie Franz Osten. in den 7- und 5-Uhr-Vorstel¬ lungen werden die Mandschurei und ihr Regisseur Franz Osten Hoffentlich hat „die Mand¬ schurei" in dem anheimelnd kleinen Raum der Kamera noch soviel Platz gelassen, um Hi¬ rn a n s u Rai die Anwesenheit bei der Vorführung seiner Filme zu gestatten. Ein Tonfilm- Atelier in Wien Wie unser Wiener J. J.-Kor- respondent mitteilt, hofft man in Wien stark, daß die Ver- Handlungen zwischen der Tobis und der englischen Aslra-Film- gesellschaft, der jetzigen Be¬ sitzerin des Vita - Ateliers, zu dem Resultat einer Tonßlm- produktion in Wien führen Spanien und der Tonfilm Auch in der spanischen Filmwelt gili das Hauptinteresse dem Tonfilm. Das Publikum wünscht ihn, freilich in seiner Sprache, und die Filmindustrie zerbricht sich den Kopf, wie diese epoche¬ machende Neuheit einzuführen und auszunu'.zen ist. Von Amerika kommen Nachrichten, aus denen man entnehmen kann, daß auch drüben mit dieser Stimmung des spanischen Volkes gerechnet wird. Hollywood scheint ernstlich daran zu denken, Tonfilme zu drehen in spanischer Sprache und mit spanischen Künstlern. Man er¬ wähnt. daß Laemmle einen Tonfilm in spanischer Sprache her¬ ausbringen wird unter dem Titel „El sombrero de tres picos" („Der dreieckige Hut"). Die Cuban International soll einen spanischen Tonfilm „Las sombras de la Habana " („Die Schatten von Habana") fertig haben, und zwar soll dies ein langer Film sein, der direkt in spanischer Sprache gedreht worden ist. Javier Cugat soll Kurz¬ filme ebenfalls in spanisch fertiggestellt haben. Paramount soll in seine Revuen bereits spanische Szenen aufgenommen haben. Die RKO und Fox sollen ebenfalls in ihren Werken spanische Ab¬ teilungen gegründet haben, zu dem Ziele, Filmwerke in spanischer Sprache zu drehen. So rechnet man damit, daß in kurzer Frist aus Hollywood spanische Tonfilm werke hervorgehen werden, die den Völkern spanischer Sprache als Ersatz für die unbeliebten englischen Tonfilme gebracht werden sollen. Lebhaft bespricht man den Besuch, den der Vizconde de Casa A*uiiar, welcher in einem offiziellen Aultrage des spanischen Königs in Amerika weilte, in Hollywood gemacht hat, wo ihm Ver¬ suche in spanischer Sprache vorgeführt worden seien. Es verlautet, daß die M.-G.-M. den populären spanischen Schrift¬ stellern, den Brüdern Quintero, den Vorschlag gemacht habe, eine Saison nach drüben zu kommen, um dort an Ort und Stelle ihre Werke für den Tonfilm zu bearbeiten. Wenn dieses Gerücht sich bewahrheitet, dann würde dies ein Beweis dafür sein, daß man in Hollywood ernstlich an die Produktion spanischer Tonfilme denkt. Außerdem soll M.-G.-M. nit spanischen Schauspiel-Regisseuren in Verbindung getreten sein. Die amerikanischer. Produzenten er¬ kennen die Bedeutung von Tonfilmen in spanischer Sprache. Diese haben bedeutendes Absatzgebiet, das sich noch aus den latein¬ amerikanischen Staaten außer Spanien zusammensetzt. Es würde sich also eine bedeutende Anstrengung auf diesem Ge¬ biete unbedingt lohnen. Wäre hier nicht auch ein Feld der Be¬ tätigung für unsere groben Produktionsfirmen? Spanische Tonfilme, m t spanischen Künstlern, in Spanien selbst gedreht, unter deutscher Leitung, aber aus dem Volks- und Seelen¬ leben des spanischen ' olkes hervorgewachsen, würde ein solches Vorgehen nicht der deutschen Filmindustrie ein gutes Geschäft zuführen und dem deutschen Ansehen und Ruf nicht vorwärls- helfen? Vielleicht wäre d ese Anregung eines eingehenderen Studiums wert. Tonfilm Die ungarischen Lichtspiel¬ theater haben erst im Septen- ber mit der Umstellung auf den Tonfilm begonnen. Die Aus¬ rüstung der Kinos mit den neuen Maschinen macht nur langsame Fortschritte. Bisher wurden in Ungarn ins¬ gesamt nur 29 Tonfilm-Wieder- gabe-Apparate montiert, und 9 Western Electric, 5 deutsche Klangfilm, 3 Astraphon, 2 Gaumont, 2 Edi Bell. 2 ungarische Süllös, in Ungarn ferner je l ungarischer Meit¬ ner, ungarischer Schilling, Pa- ccnt, Phillips, Metovox und Für Western Electric werden 60 000 bis 80 000 Pengö gefor¬ dert (t Pengö: 0,74 Mark), für Klangfilm 25 000 bis 30 000, für Edi Bell 12 500 Pengö auf sechsmonatige Teilzahlungen. Die Filmleihanstalten sind übrigens beim Tonfilm auch auf das prozentuale System über¬ gegangen, während früher zu Festpreisen vermietet wurde. Fest der Vorführer Der Verein der Lichlspielvor- führer von Groß-Berlin hat am Sonnabend wieder einmal eines seiner hübschen, netten Feste gefeiert das mit viel Geschick und Humor inszeniert war und einen fröhlichen, glücklichen Verlauf nahm. Im „Alten Ballhaus" sah man alles, was in den großen Kinos hinter dem Projektor steht. Be¬ merkte Theaterbesitzer, Presse¬ leute, Repräsentanten der großen Apparatefirmen. Die nicht nur durch ihre Anwesen¬ heit ihr lebhaftes Interesse be¬ kundeten, sondern auch die Tombola mit wertvollen, prak¬ tischen Gegenständen reichlich ausgeslattet hatten. Es war ein gelungener Abend, auf den die Berliner Vorführer stolz sein können. Hochzeitsszene in Hollywood Dramatisch, wie im Film, spielte sieb d.eser Tage in Hol¬ lywood anschließend an die Trauung der Filmschauspielerin Ethlyne Claire mit dem Atelier¬ direktor Ernest Weslmorc eine aufregende Szene ab. Am Eingang der Presbytarier- Kirche äuerreichte ein Ge¬ richtsbeamter dem glücklichen Bräutigam einen Gerichtsbe¬ schluß auf Zahlung von zwanzig Dollar rückständiger Alimente für seine erste Gattin. Pressephotographen versuch¬ ten natürlich, diese Ueber- raschung mit der Kamera fest¬ zuhalten, aber Herr Westmore geriet darüber so in Wut, daß er sofort mit geballten Fäusten auf die Pressephotographen einschlug und sie in die Flucht jagte. Dann fiel er über die Apparate her und trat sie in Stücke. In Hollywood ist man der Meinung, daß diese Szene die erste war. bei der Mr. West¬ more bemerkenswert aus sich herausging. Capitol in Hameln Bei der ,m „Kinematograph" bereits besprochenen Eröff¬ nungsvorstellung des Capitol in Hameln hat außer dem Besitzer Herrn Räcker auch Walter Steinhauer gesprochen, der das Publikum über die Nöte und Sorgen des Lichtspielgewerbes aufklärte. ELOKUVA . Finnland» fahrend• lllatlrlerle Filmzett »chrl ft Erscheint 2 mal ia Monat j Adr .HELSINKI. HAKASALMENK. 1 „FILM“ Das führende Fach- und ei