Der Kinematograph (April 1930)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

rftnioicittiiMrtiC ' 15 Bell«*« wmmm „ Hlnema<o(traph‘* 12 A P r,i 1930 Was man vom Farbenfilm wissen mu£ Von E. Palme. Aji und für sich ist der Farbenfilm nichts Neues, l ierraschendes, denn die Anfänge der Farbenkinema- t"!>raphie gehen bis auf die Zeit vor dem Kriege zurück, wo nach dem „Kinetnakolor"- Verfahren schon farbige Filme hergestellt wurden, die aber infolge ihrer noch recht mangelhaften Technik nicht lange auf den Spielplänen der Kinos bleiben konnten. Erst in Verbindung mit dem Tonfilm erlangt der Farbenfilm erneut Bedeu¬ tung und eröffnet in bezug auf künstlerische Neugestal¬ tung der Produktion weite Perspektiven. Technisch ist der Farbenfilm aber auch heute noch nicht vollkom¬ men, wenngleich seit den ersten Anfängen ganz be¬ deutende Fortschritte ge¬ macht worden sind. Was bis jetzt an Farbenfilmen ge¬ zeigt worden ist, beruht auf dem Zweifarbensystem, also der Verwendung von zwei Grund - Komplementärfarben rot und grün oder rot-orange und blau-grün. Neuerdings hört man, dafi die Inhaber der verschiedensten Farben¬ filmverfahren sich im erhöh- . ten Maße mit dem Dreifar¬ benfilm befassen, dessen Farbwirkung infolge der da¬ mit erzielten Erweiterung der Skala der Zwischenfarben *ich natürlich bedeutend erhöht. Die Anforderungen, die an den Farbenfilm gestellt werden, sind außerordentlich hoch. Natürlichkeit der Far¬ ben. künstlerische Farbwir¬ kung, sichere und nicht zu komplizierte Aufnahmemög¬ lichkeit ohne Fehlaufnahmen und ohne wesentlich höhere Kosten, billige Kopien und Vorführungsmöglichkeit mit jedem üblichen Projektor sind die Voraussetzungen zu einer gesunden wirtschaft¬ lichen und künstlerischen Entwicklung des Farben¬ films. Hinzu kommt noch, daß die Möglichkeit zu Her¬ stellung von Lichttonkopien (also Tonfilm mit Aufzeich¬ nung der Schallwellen am Rande des Filmstreifens) vorhanden sein muß, und zwar derart, daß die Auf¬ zeichnung der Schallwellen nicht von den Faroen be¬ rührt wird. Ähnlich wie beim Tonfilm kennt man auch beim Far¬ benfilm zwei grundverschie¬ dene Verfahren, und zwar das ,.additive" und das „sub- traktive“. Man bezeichnete als „sub- traktives" Farbfilmverfahren ein solches, bei dem ein hergestelltes Schwirzweiß- positiv mit zwei (resp. drei beim Dreifarbenfilm. Grund¬ farben (rot und grün oder rot-orange und blau-grün) komplementär bedruckt wird, resp. als Matrize für den Zweifarbendruck auf ein blankes, gelatiniertes Film¬ band dient. Die Farbgebung erfolgt komplementär zu den verschiedenen, mittels der Farbfilter erzielten Farbwer¬ ten, d. h. die rotwertigen Bildteile werden blau, die bfauwertigen rot gefärbt. Die Farbtönungen entstehen also durch Farbsubtraktion. da¬ her die Bezeichnung ,,sub- traktives" Verfahren im Ge¬ gensatz zu dem „additiven", bei dem das aufzunehmende Bild mittels Drehprismen und Farbfilter in ebenfalls »Kodak« Rohfilm Positiv und Negativ Kodak Aktiengesellschaft Berlin SW 68, Markgrafenstr. 76