Der Kinematograph (April 1930)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

(Berthen)- und das „Emil- Busc'i - Farbenfilm" - System, fas „subtraktive" Verfahren wird im „Technikolor“ und fm „Sirius" - Farbenfilmver- lahren verkörpert. Neben diesen beiden „Na- turfarbenfifmverfahren“ gibt es noch das mechanische Kolorierverfahren, welches Abb. 2 ron „Pathä-Color" in Paris »(»gearbeitet und technisch rervoilkommnet worden ist. Das Herstellungsverfahren des »Sirius- Farbenfilms" kt ebenso wie das des „Tech- Nkolor“-Films ein subtrak- lives Verfahren. Zur Aufnahme des „Si- rias"-FarbenfiIms wird eine hpezialkamera (s. Abb. 1) Verwendet, die sich im Aus- •e’nen und in Größe nicht Jesentlich von den üblichen Mnatunekameras unter¬ scheidet. Hinter dem Auf- •ahmeobjekliv befindet sich hn * Prismenkombination, Welche das aufzunehmende ™d in zwei identische Bil- J er zerlegt. Diese werden weh zwei dahinter ange- Wnete genau aufeinander bestimmte Farbfilter (rot grün) auf den Filmstrei- geworfen, so daß stets h ** 1 gleiche Bilder unterein- n <*er in der Ablaufrichtung e * Films stehen, die sich nur durch die verschiede¬ nen Farbwerte unterscheiden (s. Abb. 2). Auf Grund ge¬ wissenhaftester Konstruktion der optischen Teile der Ka¬ mera wird eine sogenannte Parallaxenfreiheit erzielt, d. h. es entstehen beim Ober¬ einanderlegen, resp. Kopieren der beiden gleichen Bilder keine überstehenden Farb- ränder, die sich bei der Vor¬ führung störend bemerkbar machen könnten. Die auf den hundertstel Millimeter ge¬ nauest berechnete Anord¬ nung der Prismen und Farb¬ filter läßt selbst bei schnell¬ sten Bewegungen keinerlei Verwischung der Farbenkon¬ turen aufkommen. Zur Aufnahme wird aus¬ schließlich das die natür¬ lichen Farbwerte am ehesten genau wiedergebende pan¬ chromatische Filmmaterial verwendet. Der Materialver¬ brauch bei Farbenfilmauf¬ nahmen ist doppelt so groß wie beim gewöhnlichen Schwarzweißfilm, da ja je¬ desmal zwei gleiche Bilder hintereinander aufgenommen werden, das Negativ also eine doppelte Länge er¬ reicht. Das belichtete Nega¬ tiv wird nun in normaler Weise entwickelt, jedoch mittels optischer Kopier¬ maschinen auf einen doppel¬ seitig beschichteten Positiv- fiimstreifen kopiert. Die op¬ tische Kopiermaschine pro¬ jiziert nacheinander die bei¬ den Farbwertteilbilder auf die beiden Seiten des Posi¬ tivfilms und vereinigt die¬ selben somit wieder zu einem Bild. Der Positiv¬ streifen hat also wieder die gleiche Länge, wie jedes schwarzweiße Positiv es haben würde. Die Entwicklung des Posi¬ tivstreifens und seine wei¬ tere chemische Behandlung erfolgt ebenfalls automatisch wie das Kopieren. Durch verschiedene Bäder wird der Positivfilmstreifen anfärbbar gemacht. Die jeweilige Farbe in den Färbevorrichtungen wird nur von den Teilen des Positivbildes angenommen, die dafür bestimmt sind. Die dem subtraktiven Zweifar¬ benfilm eigene mangelnde Modulation wird durch ein besonderes Kopier- und Ent¬ wicklungsverfahren völlig be¬ hoben. Nach einem Wasser¬ bad durchläuft der gefärbte Positivfilm eine Trocken¬ anlage und ist danach sofort vorführungsbereit. Irgend¬ welche Zusatzgeräte an den Filmprojektor sind nicht not¬ wendig, jedoch erfordert der Farbenfilm eine stärkere Lichtquelle als der gewöhn¬ liche Schwarzweißfilm. Man rechnet allgemein mit einer Erhöhung der Lichtmenge um zwei Drittel des bis¬ herigen beim Schwarzwei߬ film noi wendigen Lichtes. Bestimmte Regeln lassen sich dafür nicht aufstellen, denn die Dichte der Kopie spielt hierbei eine Rolle, d. h. eine Kopie mit überwiegend dunk¬ len Farbwerten wird mehr Licht absorbieren als eine mit überw iegend hellen Farb¬ werten, die größere Licht¬ mengen hindurchläßt. Das „Sirius" - Dreifarben- filmsystem ist in seinen Grundzügen das gleiche wie das Zweifarbenfilmsystem, nur daß jeweils drei Bilder an Stelle des einen beim Schwarzweißfilm aufgenom¬ men werden, und zwar in den Grundfarben rot-blau¬ grün. Beim Kopieren wird auf das erst in zwei Farben fcrtiggestellte Positiv eine dritte Schicht aufgetragen und belichtet. Was die Aufnahmetechnik anbetrifft, so ist jeder geübte Kameramann in der Lage, sich mit der besonderen, keineswegs komplizierten Handhabung der Spezialka¬ mera schnellstens vertraut zu machen. Wie jedes an¬ dere subtraktive hat auch das „Sirius"-Verfahren die Möglichkeit, bei der Ent¬ wicklung des Negatives, beim Kopieren und bei der che¬ mischen Behandlung die Farbwerte und somit die Farbwirkung zu beeinflussen. Man ist also in der Lage, be¬ sonderen Wünschen hinsicht¬ lich künstlerischer Farbwir¬ kung nachzukommen und kleine Fehler bei der Auf¬ nahme auszugleichen. Lichtton wird so aufko- pieri. daß der Tonbilds rei¬ fer am Rande der Perfora¬ tion völlig klar bleibt und keinerlei Veränderung bei der Einfärbung des Positives erleidet. Der Tec hnicolor- Farbenfilm, ebenfalls ein subtraktives Farb-Druckverfahren, beruht auf den gleichen Aufnanme- prinzipien wie der „Sirius"- Farbenfilm. Auch hier findet eine Spezialkamera Anwen¬ dung, hinter deren Objektiv Prismen angebracht sind, die das Bild ebenfalls in zwei identische Bilder zerlegen. Das eine dieser Bilder wird durch ein blaugrünes Filter, das andere durch ein rot- orange Filter auf das Ne¬ gativ geworfen. Auch hier er¬ hält man also ein doppelt so langes Negativ wie sonst üblich. (Schluß folgt.) Besucherzahl Ihres Theafers| STEIGT 9l eich viel durch ein gufes Programm durch eine GUTE BELÜFTUNGSANLAGE I der I ^ärrler Luftlechnischen GeselUchaft m. b. H. Spezlalflrma fUr moderne Belllttung ui»«i EnllUIlung Stuttgart BERLiN-Chib. 2 Sfr. Ol (Tel. 23 331) _ SovKJ-vyplafz 3 (Tel. Sfeinplafz, C1, 1992-93) I