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Dr. Piußgc sprich! im Rundfunk Am Freitag, dem 16. Mai 1930, von nachmittags S Uhr 55 bis 6 Uhr 20, spricht Dr. Plügge auf der Deutschen Welle äber das Thema „Die Lage der Deutschen Filmindustrie". Musterschutz in England Bekanntlich ist durch das Auftreten des Tonfilms unter den britischen Musikern eine ernste Arbeitslosigkeit zu ver¬ zeichnen. Auf dem Gewerk¬ schaftskongreß in Edinburgh Wurde sogar wegen dieser Ar¬ beitslosigkeit zum Boykott der Tonfilme durch die organisier¬ ten Trade Unions aufgefordert. Nun hat der britische Arbeits¬ amster, um einigermaßen Be¬ schäftigung für die arbeitslos gewordenen britischen Musiker *u schaffen, beschlossen, alle amerikanischen Musiker, vor •Hem die Jazz Banders, auszu¬ weisen. In den Vereinigten Saaten wird diese Nachricht »ul gemischten Gefühlen auf- (enommen werden. Wichtige Versammlung in Berlin Am Freitag, dem 16. ds. Mts., findet eine Ver¬ sammlung der Sektion l (Berlin) der Berufsgenossenschaft der Feinmechaniker und Elektrotechniker statt. Die zuständigen Organisationen des Lichtspielgewerbcs sind hiervon bisher von der Berufsgenossenschaft nicht ver¬ ständigt worden. Wir fordern alle Mitglieder auf, unverzüglich ihre Voll¬ machten an den Unterzeichneten Verband abzusenden, damit für eine entsprechende Vertretung des Lichtspielgewerbes in der einberufenen Versammlung Sorge getragen werden kann. Verband der Lichtspieltheater Berlin-Brandenburg E. V„ Berlin SW 48, Friedrichstraße 8. Münchener Filmfestwochen Nach heute zum Abschluß gekommenen Verhandlungen zwischen der Bayerischen Lan¬ desfilmbühne und der Direktion Weinschenk werden die dies¬ jährigen Münchener Filmfest¬ wochen in den Luitpold-Licht¬ spielen stattfinden. Die Festspiele, die sich dies¬ mal ausschließlich der deut¬ schen Spitzenproduktion wid¬ men. w erden in die zweite Juli- Hälfte gelegt. Sie bringen stumme und Tonfilme der letz¬ ten Jahre. Das Programm ist noch nicht festgelegt. Hann« Brodnitz Leiter des Mozartsaalet Offiziell wird mitgeleilS: Zwischen Meinherd und Ber- nauer und Hanns Brodnitz ist heute ein Abkommen zustande¬ gekommen, demzufolge der Mo¬ zart-Saal von der nächsten Spielzeit an von den genannten Herren gemeinsam geleitet wird. Mit Rücksicht auf die beson¬ ders gute Akustik wird der Mozart-Saal als Uraufführungt- theater großer in- und auslän¬ discher Tonfilme neu einge¬ richtet. Hanns Brodnitz kehr damit, nachdem er seine Beziehungen zur Ufa gütlich gelöst hat, an die Stätte seiner ersten großen Erfolge zurück. Die nächste De ft na- Premiere Am Freitag, dem 16. Mai, findet im „Universum' , Lehni- ner Platz, die Uraufführung des First National-Tonfilmr „Paris" statt. Hauptdarstcll rr Irene Bordoni, Jack Buchanan und Jason Robards. Regit: Clarence Badger. Ncw-Yorkcr Premieren Von unserem H. H. - Berichterstatter. Es wird jetzt bei den ame¬ rikanischen Filmgesellschaften Mode, von Zeit zu Zeit ilile ge- Mmlen Schauspieler — natür¬ lich nur die „Stars" — in einer großen Revue herauszustellen. Po» wartete zuerst in seinem Grsndcurfilm mit all seinen be¬ kannten Leuten auf, jetzt ist Reihe an Paramount. Alles, *** bei dieser Firma einen Namen hat, erscheint in diesem Film, der eine verschwcnde- [»che Fülle von Stars auf die Lainewand bringt. Nicht nur ganz bedeutende Kräfte sind diesem Film, der den Titel „Pa- ramount on Parade" hat, groß „"ausgestellt, sondern auch die Handlung und die Art ist ge- •«'ckt aufgezogen. Die Tech- mkolor-Teile müssen ganz aus- ««eichnet genannt werden. ^Murlich kann man einw enden, kho'e Revue handelt. aber »*lche Bühne könnte es sich an einem Tag plötzlich oder 40 erstklassige Kräfte ™ aeig«„, wie das bei diesem v- d « r Fall ist. Von den ^«oallern seien nur erwähnt: ^•urice Chevalier, der Fran- I- der sich so schnell zum '•bling Amerikas entwickelt * • Ruth Chatterton, Mitzi c *n. Jack Oakie. George “«oft, Evelyn Brent, Dick ml. “k Cliv * Bro °k. Nancy Car- p“’ D«?nis King und William *ell. Zwölf Regisseure haben oh* j ' Sem Fi Im mitgewirkt, s"* daß sich jedoch das alte oPnchwort von den Köchen und dem Brei dabei bewahrheitete. Dieser Film bereitet einen äußerst genußreichen Abend, Humor, Gesänge und Komik kommen voll und ganz auf die Rechnung. „Young Man of Manhattan", der junge Mann von Manhattan, ist ein anderer Paramount- Film, der jedoch :n vieler Hin¬ sicht nicht so gelungen ist Es ist ein Zeitungsdrama, das viel von der Spannung der ersten Zeitungsfilme vermissen läßt. Die Charaktere sind keineswegs typische Repräsentanten des amerikanischen Zeitungswesens, wodurch der Film viel an Wirk¬ samkeit verliert. Regisseur ist" Monta Bell. Hauplmitwirkende: Claudette Colbcrt und Gingers Rogers, die aber ziemlich farb- ,.He Knew Women" — „Er kannte die Frauen" — ist ein Film, mit dem Radio-Keith auf¬ wartet. Zwei reiche Frauen streiten sich um einen armen Schriftsteller, wobei diesmal ausnahmsweise mal die reichere von beiden gewinnt und die Liebe in den Hintergrund tritt. Die Handlung ist ziemlich schwach. „Free and Easy" — Frei und Leicht — Metro - Goldwyn- Mayer. Ein sehr netter humo¬ ristischer Einblick, der einen Einblick in die Filmkolonie Hollywood gestattet und das Leben und Treiben der Film¬ leute zeigt. Witzig verulkt wer¬ den Cecil B. de Mille und Lio- nel Barrymore, zwei Große von Hollywood. Die Hauptrolle hat Buster Kcaton, der wieder eic- mrl unw idersteh'ich humor¬ stisch ist. „The Furies" — Die Furien — bringt Universal. Der Film ist ein Schauerstück im Sinne von Wallace, in jener Art, wie Paul Leni sie, wenn auch künst¬ lerischer, für Universal kulti¬ vierte Die Furien sind wie in der griechischen Sage Rache¬ götter, die den Schuldigen bis an sein Ende verfolgen. Eine wahnsinnige Frau, die auf einem Woikenkratzer gefangcngehal- ten wird, treibt durch ihren wilden Einfluß ihren Bruder, einen Rechtsanwalt, zum Mord. Mit dem Sprechfilm wurden nicht nur zahlreiche neue Künst¬ ler, sondern auch viele neue Sujets zugänglich gemacht. Su¬ jets, die beim stummen Film in¬ folge ihrer Einfachheit, Banali¬ tät und spannungslosen Hand¬ lung einfach ungeeignet gewesen wären, können mit etwas Ge¬ schick in Lautfilme verwandelt werden. Gesang. Humor und farbige Szenen sind dabei von ausschlaggebender Bedeutung. „Texas Moon (Texas Mond) — Warner Brothers — wird augenblicklich im Wintergarden auf dem Broadway gezeigt. Die¬ ses Theater hat mit diesem Film gleichzeitig seine für viele Jahre bestehende Politik geändert, nämlich täglich nur zwei ge¬ schlossene Aufführungen — 2.30 Uhr nachmittags und 8.30 Uhr abends — zi geben. Die ver¬ änderten Verhältnisse haben das Theater veranlaßt, von morgens elf Uhr bis nachts durchgehende Vorstellungen zu geben. Sitze sind jetzt bereits zu 35 Cents erhältlich. Wie der Titel schon andeutet, handelt es sich um einen etwas schwärmerischen Film. Caballeros, Sennorilas und Cowboys beherrschen das Bild. Interessant und hübsch sind die Landschaftszufnahmen. Da der Film zu einer Zeit spielt, wo in Texas noch die spani¬ schen bzw. mexikanischen Ein¬ flüsse dominierten, sind spa¬ nische Gesänge. Tänze und mexikanischer Rhythmus vor¬ herrschend. Der Film ist in Farben hergestellt. Lr stellt keine allzugroßen Ansprüche an den Zuschauer und bereitet einen ganz vergnügten Abend. Im Capitol scheint der „Mon¬ tana Moon" (Montana Mond) — Metro - Goldwyn - Mat er. Hier wird ein etwas altmodisches musikalisches Drama durch daa Mitwirken von Joan Crawford und Cliff Edwards gerettet. Da¬ bei ist deutlich erkennbar, daß selbst ein sehr mittelmäßiger Film durch geschickte Arran¬ gierung von Gesängen und Hu¬ mor wenigstens zu einem Ach¬ tungserfolg werden kann. Lei¬ der ist die Geschichte des edlen Cowboys, der das leichtlebig« reiche Mädchen der vornehmen Gesellschaft gewinnt und ihr dann die ethische Überlegen¬ heit des Wilden Westens gegen¬ über dem sittenlosen Osten be : - bringen will, etwas aus der Mode gekommen.