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Wie die Situation bei uns und auch anderswo in Europa, je selbst in amerika¬ nischen Provinzen liegt, wird der stumme Film immer ein Erfordernis für solche Kinos •ein, die nur ein oder zwei Tage in der Woche spielen und mit einem beschränk* ten, nicht sehr zahlungs¬ fähigen Publikum zu rech¬ nen haben, und daher nicht in der Lage sind, sich eine Tonapparatur anzuschaffen. Aber es darf auch nicht übersehen werden, daß sich mancher Theaterbesitzer eine Apparatur hatte zu¬ legen können, als es noch Zeit gewesen wäre. Die Op¬ position gegen den Tonfilm kam ja besonders stark aus den Reihen der Theaterbe¬ sitzer; und wenn jetzt aber¬ mals der stumme Film, den wir gewiß nicht missen wol¬ len, in einer Polemik, in der mit Kanonen nach Spatzen geschossen wird, zum Ton¬ film in Gegensatz gestellt wird, so ist dies kein beson¬ derer Aufklang für eine all¬ gemeine Verständigung auf dem Gebiete des Tontilms. „Die Jugcndgeliebfe" Dieser zweite Atlantikfilm im Defaleih (mit dem Untertitel „Goethes Frühlingstraum") kam gestern im Titania-Palast, Steg¬ litz, und gleichzeitig im Primas- Palast, Potsdamer SlrmBc, zur •ehr erfolgreichen Urauffüh- •sng, die in beiden Theatern ■it stärkstem Beifall aufge- »ommen wurde. Den ausführlichen Bericht ■her die Premiere veröffent- hchen wir in der nächsten Aktion de» Berliner Verbonde» ln der Pressekonferenz, zu j»r der Berliner Verband in die Psssagc-Lichtspiele gestern ge- bden hatte, und der auch einige *«rtrei er der städtischen Be¬ iden beiwohnten, gaben der »Onitzende, Erich Richter, der «eichstagsabgcordnete Siegfried *od Heinz Udo Brachvogel ein ■■hartes Bild der Not des Licht- ■Pielgewerbes, die durch die •»tragbare Lustbarkeitssteuer •»Utanden ist. Die Ausführungen wurden •■rch das zur Ausla'c gelangte ■Gachcnmatcrial, in c * em ** ie .'•‘chen Pfändungsprotokolle *’»* beredte Sprache führten, ^•«rstützt. Richtig wäre nun, daß der ?*J** ,r »t und die Finaazdcpu- u”®" »ich der offenkundigen ij*f' der Lichtspieltheater- 3 &. länger Am Rande der Sahara Ton- u. Sprsch-Expeditionsfilm der Ufa vom unbekannten Nordafrika Verleih Ufa. Länge 2455 m, 9 Akte. Uraufführung: U.T. Kurfürstend. Die neue Art des Kultur¬ filmes, die sich bei den tönen¬ den Einaktern bewährte, hat auch einem abendfüllenden Film zu vollem Beifall verholten. Der Reisefilm in seiner alten Form hatte sich überlebt, und so war es denn eia vortreff¬ licher Gedanke, die Bilder aus der Fremde dadurch abwechse- tungsreicher und trotzdem in belehrender Form erscheinen zu lassen, daß man sie mit einer Spielhandlung umgab. Ein For¬ schungsreisender wird nach seiner Rückkehr aus Nordafrika in seinem Hotelzimmer über¬ rascht und läßt sich den Bericht über seine Reise entlocken, der als tönender Bildstreifen er¬ scheint. Die Rahmenhandlung ist mit viel Witz und Tempera¬ ment ausgestattet und unter¬ bricht m geschickter Weise den Ablauf der Reisebilder. Auf diese Weise kommt ein kultur¬ historisch wichtiger Film zu¬ stande, der auch jene Zu¬ schauer zu unterhalten weiß, denen reine Landschaftsbilder wenig sagen und der einem ver¬ wöhnten Publikum ganz neue Einblicke in eine Welt ge¬ stattet, die es bereits zu kennen „Am Rande der Sahara'' ist die beste Reise.-eportage, die jemals auf der Leinwand zu sehen war. Wir reisen mit Dr. Rikli, der die Expedition lei¬ tete, vom Mittelländischen Meer bis zur Sahara, aber nicht auf den gewohnten Wegen, sondern abseits von den Karawanen¬ straßen. Dort hat sich das eigentliche afrikanische Leben noch in seiner Ursprünglichkeit erhalten. Nicht nur Trümmer der Antike sind unter dem Sande verborgen, sondern Sit¬ ten, die sich seit Jahrtausenden nicht geändert haben, lernen wir bei der eingeborenen Be¬ völkerung kennen. Im Spielteil konnten sich Harry Frank, der dem For¬ schungsreisenden seine sympa¬ thische Erscheinung schenkte, Erich Kestin, Fritz Spira, Leni Sponholz, Rudolf Biebracb durchsetzen. Es lag in der Na¬ tur der Sache, daß die anony¬ men Afrikaner stärker inter¬ essierten Der Film wurde mit ungewöhnlichem Beifa I aufge¬ nommen. Produktionsleitung: Dr. Ni« chols Kaufmann. Regie der Spietszenen: Wilhelm Prager. GENERAL - VERTRIEB: WALTER STREHLE 6. M. B. H. BERLIN SW 48 / F R I E D R I C H S T R A S S E 8