Der Kinematograph (May 1930)

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Scheinbare Belanglosigkeiten Man propagiert Flachumrol- ler in der richtigen Erkenntnis, daß die Übereinanderlagerung des Films auf senkrecht stehen¬ der Spule, seiner Schicht nicht zum Vorteil gereicht. Bei sol¬ cher Lagerung entsteht ein Druck, der oberen Filmlagen auf die unteren, der — io Ver¬ bindung mit mehr oder weniger dem Film anhaftenden Staub¬ teilchen — zur Beschädigung seiner sehr empfindlichen pho¬ tographischen Schicht führt. Trotz dieser Erkenntnis geht man aus unbegreiflichen Grün¬ den nicht nur nicht zur Flach¬ lagerung des Films bzw. der Feuerschutztrommel, an den Proiektionsmaschinen über — sondern fertigt 900, ja, 1200 Meter Film fasende Spulen, er¬ höht also den Druck. Doch das ist nicht das ein¬ zige Paradoxon. Man führt 1200-Meter-Spulen ein und schneidet noch immer jeden Film zu 3—500-Meter- stücken, genannt Akte, ausein¬ ander. Bei solcher Tatsache ist die Frage berechtigt, ob man nun je solch einen „Akt" auf eine 1230 Me'cr fassende Spule rollen soll, oder ob mehrere solcher .Akte" vom Vorführer zu !20>)-Meterstücken zusam¬ mengesetzt werden sollen. Eine Sisyphusarbeit — denn nach Beendige ng der jeweiligen Spielzeit müssen die 1200-Me- tcr-Teile wieder zu Akten ge¬ trennt werden; jedoch nur damit der nachspielende Vor¬ führer abermals zusammenge¬ setzt und trennt und so weiter in lustiger Folge Zusammen¬ kleben, Auseinanderschr.eiden bis die Kopie das Zeitliche segnet. Beim Tonfilm werden die große Spule oder die kleinen „Akte" (jeder kann sich das ihm Pas¬ sende heraussuchen} noch un¬ logischer. Die Tonfilmver- leihcr verbieten aus technischen Gründen das Zusammensetzen. Man führt pausenlos vor. Wo kleinere und kleinste Theater c. J er solche mit Vorführungs¬ käfigen statt Vorführungsräu¬ men noch nicht dazu über¬ gegangen sind, wird versucht, mit Hilfe der großen Spulen, die immerhin weniger Licht¬ pausen verursachen, eine pau¬ senlosere — Vorführung zu¬ stande zu bringen. Betriebe dieser Art müssen sich gefallen lassen, daß die Zeit über sie hinweggeht. Das erleben w ; r ja augenblicklich in bester Ar- schauung bei der Einführung des Tonfilms. Und führen wir pausenlos vor dann sind wie¬ derum entweder die „Akte" oder die Spulen, welche die größten vorkommenden Aktlän¬ gen in ihrem Fassungsvermögen überschreiten, überflüssig. Wo Filmbrand entsteht, be¬ ruht er auf Unachtsamkeit, läßt sich also vermeiden. Heute noch nicht vermeidbar ist bei den Durchschnitts-Pro- jektionse<nrichtungen der Fen¬ sterbrand. Es ist der Herd, von dem aus bei Filmbränden die Ausbreitung kommt, trotz Feuerschutztrommel, und ein gerollter Akt, der erst brennt, brennt allen Löschversuchen zum Trotz lustig weiter. Na¬ turgemäß ist die Ausbreitungs¬ gefahr bei über den Flammen gelagertem Brandmaterial, hier die Filmrolle, größer als bei da¬ neben gelagerter Spule. Sie ist um so größer, je größer die Menge des Brandobjektes. ahn je größer die Spule. Große Spulen — großer Filmschichtschaden — großer Filmbrandschaden. Beides wird durch Flachlagerung an der Ma¬ schine gemindert, zudem nimnt man dem Vorführer endlich die Arbeit ständigen Zusammen- setzens und Wiedertrennenmüs- sens der im Zeitalter der pau¬ senlosen Vorführung gän/üch überflüssigen „Akte" durch dem Spulenfassungsvzrmögea angenäherte Längen — oder wir lassen alles beim alten, wcrlci dann aber die großen Spulen ins alte Eisen. Eins paßt nicht zum anderen. Verwendet ml» große Spulen, soll man sie auch füllen. In Widerspruch dam stehen die heutigen Akte, stehen oben angeführte Schä¬ den. Weg mit den „Akten"! Die Spule flach gelagert, dass erhält sie einen Sinn, den sie heute nicht hat. Schm. Photographische Probleme des Tonfilms Vom 23. bis 25. Mai 1930 fand die erste Tagung der neuge¬ gründeten Deutschen Gesell¬ schaft für Photographische Forschung unter dem Vorsitz von Prof. Dr. R. Luther, Dres¬ den, in Berlin statt. Die zafcl- Teilnahme beweist das die auf dem Film erfolgende delt sich sowohl um lineare als Aufzeichnung unverzerrt der nicht lineare Verzerrungen. Die Tonfolge anzupassen. Es han- ersteren bestehen darin, daß einfach prinzipiell die Umsetz¬ ung eines Toneindrucks- in einen Lichtcindruck zunächst erschei¬ nen mag, * so schwierig ist' es, gewisse Frequenzbereiche du:«! die Aufnahme- oder Wieder¬ gabeapparatur begünstigt, bzw. andere benachteiligt werden. Während derartige Verzerrun¬ gen verhältnismäßig befriedi¬ gend kompensiert werden kön¬ nen, sind die nicht linearen mäßigkeiten in der Wiedergabe ein und derselben Frequenz zur Folge haben, gefährlicher. Durch sie werden Obertönc bei der Wiedergabe erzeugt, deren Kompensation unmöglich ist- Insondr rheit behandelte der Referent den Einfluß <f ,r Spaltbrcite auf die Tonaui- zeichnuag. So schneidet ein breiter Spalt die oberen Fre¬ quenzen, d. h. die Aufzeich¬ nung hoher Töte ab. Beson¬ dere Maßregeln erlordert di« Entwicklung der Tonaufaahtnen. weil hier eine häufige Quell« nicht linearer Verzerrung v0f ‘ handen ist. Prof. Dr. J. Eggert. Leip** behandelte zunächst den Fr«* quenzbereich, innerhalb des««“ «ich die aufzunchmcnJen Tön«. Sprache und Musik bewegen- Dieser Frequenzbereich UB ebenso die zahlreichen Abstu¬ fungen der Lautstärke, d'« “* 5 menschliche Ohr zu empß®“*® :