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mW HLMHFACHBUir V 24. Jahrgang Berlin, den 3. Juni 1930 Nummer 127 Filmautoren verlangen Theatertantieme Rund um den Budapester Kongreß In Budapest wird heute it einer feierlichen Sitzung der große Kongreß der Sotteti des Auteurs et Com- pos teurs abgeschlossen, der von rund zwanzig Ländern besucht war und bei dem n sich in erster Linie über die Frage unterhielt, wie ■ sich in Zukunft zum Tonfilm und zur Tonfilmtan- tieme stellen wolle. ei erläuternd voraus- ftschickt. daß die Autoren- fesc’lschaften, die diesen Kongreß beschickten, meist rein kaufmännische Ziele ha¬ ben: Sie verwalten die soge- ■fcnnten kleinen Rechte der Autoren und werden in Deutschland durch die Gema. die G. d. T;, in Österreich durch die A. K. M. usw. re¬ präsentiert. Festzustellen ist. daß eine tinhe.tliche Auffassung über die Behandlung des Tonfilms vorläufig noch nicht vorhan¬ den ist. Es gibt gewisse Kreise, vor die Verleger, die nach -or den Film zu den »leinen Rechten zählen Sie stellen sich die Dinge ‘vor, daß zunächst einmal . Fabrikant an den Text¬ iler und an den Kompo- J*l*n einen möglichst hohen ieg zahlen soll und daß in außerdem noch von den ■eetern eine Gebühr, wie ? bisher von Gema und T. verlangt wurde, ge- j“* w erden soll. Dieser Standpunkt scheint |r*f nicht auf allzuviel Ge- *u stoßen. Die Ma- 1 ‘**t — wenigstens in den *ini lilmwichtigeren Ländern — wünscht eine Tantieme, die sich in ihrer Form und Art an die Verhältnisse beim Theater anlehnt, und würde eventuell dafür auf feste Zahlungen des Filmherstel- aus Ländern, die für die Filmherstellung von großem Einfit ß sind, haben sofort er¬ kannt, daß dieses französi¬ sche System aus verschiede¬ nen Gründen höchst nach¬ teilig st. 10 Prozent Dividende bei der Aafa Für das Jahr 1929 wird die Aafa-Ftlm A.-G. der General¬ versammlung ’ eine Dividenden¬ zahlung in Höhe von 10 % Vor¬ schlägen. Gleichzeitig ist eine Verdoppelung des Kapitals von 600000 Re.chsmark auf 1.2 Mill. Reichsmark geplant, um die flüssigen Mittel dem erhöhten L'mtang des Geschäfts anzu- Die Generalversammlung, die hierüber Beschluß fassen wird, ist zun 25. Juni einberufen lers verzichten und etwaige Beträge, die man bei Abliefe¬ rung erhält, nur als eine Art Vorschuß betrachten. Über die Höhe dieser Ab¬ gabe hat man vernünftiger¬ weise in Budapest nicht ge¬ sprochen. Das wird eine Frage von Verhandlungen sein, die nun¬ mehr in den einzelnen Län¬ dern einzusetzen haben. Die Franzosen reprodu¬ zierten auf dem Kongreß ihren Vertrag, den wir in den Grundzügen bereits abdruck¬ ten. Der die französischen The¬ ater mit einer Abgabe von acht Prozent belastet, die allerdings nicht nur an die Autoren und Komponisten, sondern zum Teil auch an den Regisseur und an andere Mitarbeiter fließen.' ' Für iiese Einbeziehung des Regisseurs hatte man in Bu¬ dapest wenig Verständnis. Führer von Delegationen Zunächst wird durch die Einbeziehung des Regisseurs und aller möglichen anderen Sparten die Tantieme über- flüssige-weise in die Höhe getrieben. Man will in deutschen und österreichischen Kreisen von vornherein den Tantiemesatz so niedrig wie möglich hal¬ ten. Hofft, daß er bereits durchführbar ist, sobald die Tonfilmieihpreise das bis¬ herige hohe Niveau verlassen haben. Viel diskutiert wurde auch die Frage, von welchem Rechtsstandpunkt aus der Tonfilm überhaupt beurteilt werden müsse. Bisher stand man in Deutschland teils auf dem Standpunkt, daß es sich hier um ein Vigenanntes kleines Recht handele, während andere wieder die Hypothese vom mechanischen Recht ver¬ teidigten. Jetzt kommt man dazu, den Tonfilm als ein neues, besonderes Recht aufzufas¬ sen. das den sogenannten großen Rechten zuzuzählen ist. Also mit der Operette, der Oper und dem Schau¬ spiel gleichzustellen wäre. An sich kann mar sich mit dem Standpunkt, daß der Tonfilm etwas Neues, Eigen¬ artiges, Besonderes sei, sehr wohl abfinden. Es wird dann nur darauf ankommen, daß man mit den zuständigen Organisationen auf vernünftige Weise den Prozentsatz aushandelt, der tatsächlich zu zahlen ist. Die Filpiindustrie hat, ge¬ nau so wie wir, immer den Standpunkt vertreten, daß man den Autor bei uns genau so angemessen entlohnen soll, wie das beim Theater ge¬ schieht. Wir sahen bisher die Hauptbezahlung in dem festen Betrag, den der Fabri¬ kant an den Dichter und Komponisten von Haus aus ablieferte, und wandten uns deswegen gegen allzu hohe Sonderbelastung durch Gema oder G. d. T. Wenn man an Stelle dieser einmaligen Bezahlung in Zu¬ kunft die Tantieme wünscht, so läßt sich auch darüber reden. Es kommt dabei auf den Endeffekt an und auf eine tragbare, vernünftige Gestal¬ tung in Form und Höhe. Mit Recht wurde in Buda¬ pest von den Komponisten darauf hingewiesen, daß der Tonfilm, wenn er richtig und gut gemacht sei, dem Theater¬ besitzer ganz erhebliche Chancen biete. ogestQhl, neu und gebraucht? — „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“!