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Rund um den Broadway Von unserem N e w - Y o r k e r P. F. - K o r r e s p o n d e n t e n lacmmle der Preisdiktator. Im Gegensatz zu Paramount, Fox und Warner, die eine große eigene Thealerkette ‘.ür ihre Filme haben und nach Neu¬ er* erb von Theatern ausgehen, ha 1 die Universal eine ent¬ gegengesetzte Theaterpolitik einte schlagen. indem sie die meiden Theater abstöBt, die sich mehr oder weniger als Ba- las* erwiesen haben. Sie geht von dem Gedanken aus, daß ein gutes Bild von redem The¬ ater. das seine eigenen Inter¬ essen versteht, genommen wer¬ den muB. Wer im Besitze eines Schlagers ist, kann den Preis diktieren. Roxy ohne Roxy. ').c „Kathedrale der Film¬ es'”, das bis jetzt gröBte Kini.-theater. das Roxy Theater ia New York, scheint sein Ober- Haupt und seinen Gründer zu¬ gleich verlieren zu wollen. Wie «s heißt, ' trägt sich Roxy (Rot- kele'l mit der Absicht, am I. Juli •ein r Schöpfung den Rücken zu kehren, obwohl sein Vertrag «och bis zum März 1932 mit einen Gehalt von 3000 Dollar »öchenllich zu laufen hat Es «hcint, daß dieser Entschluß mit dem Übergang der Fox Kor¬ porationen in neue Hände im Zas-immenhang stebt. Rothafel. der langjährige Leiter des Kapitol, hat dieses sowie Sein ieziges Theater auf eine hohe | künstlerische Stulc gebracht, I ai >a selbst Musiker, legte er froßtn Wert auf ein ausgezeich- «etes Orchester, das natürlich Wüte — durch das Vordringen des Tonfilms — nicht so zur Gel- Kr legte auf das Beiprogramm ““d speziell auf eine glänzende Aossiattung den größten Wert, a «d nllc diese Dinge verscblin- t" Unsummen, die hereinzu- ^"(S'o nicht immer leicht ist. Trotzdem arbeitete Rothafel, ** r einen Stab von 500 Ange- *hl!tcn dirigierte, auch mit ^»leriellem Erfolg. Roxy soll *j*vn Vertrag mit den Radio- ■tBten auf lünt Jahr abge- Jjklossen haben, während Sid Gwui >'an. der einen großen Ruf *» der Küste genieBt. und des- •*» Prologe sehr bekannt sind, ^ 1- Juli an die Spitze des *°*Y Theaters treten soll. ^kiteman in allen Farben. «Der Jazzkönig" mit Pal rkjleman i,i der zweite grofi ‘■o. den die Universal in d< £«ten Zeit herausgebracht ha Erstaufführung fand ii I^V Theater statt. Der Fila “findig in Technicolor gi | rin * Revue. die d< "e Tempo entwickelt un nächsten glatt hinübcrgleitet. Schon die Einleitung ist von urwüchsiger Komik, da sie die Krönung Paul Whitcmans in. einer kolorierten lebendigen Zeichnung und humoristischen Auffassung zeigt. Es reihen Schon seit zwei Wochen läuft im Cinema Madelcine vor ausverkauftem Hause der fran¬ zösische Sprechfilm „Le spectre vert", den Jacques Feyder in Hollywood bei der Metro drehte. Der Andrang des Publikums zu diesem Film ist so stark, daB das Madeleine-Cinema tagelang vorher ausverkauft ist. Na¬ mentlich Andre Luguet, ein be¬ liebter französischer Darsteller, leiert in der Hauptrolle Triumphe. Für die Schnelligkeit der heutigen Filmlabrikation ist ,.Le spectre vert" ein Beweis, denn Luguet wurde auf Wunsch von Feyder vor kaum sieben Wochen nach Hollywood geholt — und schon läuft der Film seit zwei Wochen in Paris. Dieser hundertprozentige Sprechfilm zeigt zum erstenmal dem Pa¬ riser, wie vollkommen ein Ton¬ film sein kann, und wie er durchaus imstande ist, die Illu¬ sion des Theaters aut der Lein¬ wand wiederzugeben. Feyder, der in den letzten Jahren in Frankreich nicht recht Fufi lassen konnte, hat seinen Ver¬ trag mit Metro erneuert und dürfte in Zukunft in Holly¬ wood arbeiten. • Der sogenannte Gautnont- Patast, ein bisher plumpes Hy- podrom, das modernen An¬ sich wirkungsvolle Nummern, wie die „Brautschleier" - Szene, „Fine Bank im Park* an. die Gelegenheit bieten, originelle Kostüme, entworfen von Her¬ mann Rosse, zu zeigen. Eine der wirksamsten Nummern, die her¬ sprüchen nicht mehr genügen konnte, wird jetzt endlich um¬ gebaut werden. Wie verlautet, soll aus dem Riesensaal ein so¬ genanntes ..atmosphärisches” Theater gemacht werden. Also eines in jenem Stil, der in dem Zuschauer die Illusion erweckt, im Freien zu sitzen. In Ame¬ rika ist diese durchaus kitschige Bauart sehr beliebt, während sie in Europa bisher nur in England FuB fassen konnte. Die Umwandlung muß schon aus dem Grunde erfolgen, weil sich das Hypodrom als akustisch unmöglich erwies. Es wird bei dieser Gelegenheit auch beab¬ sichtigt, die Zuschauerplätze zu vervielfachen und, wenn es geht, auf sechstausend Sitz¬ plätze zu steigern. Ein neues Kino ..Olympia” zwischen der Großen Oper und der Madeleine wurde vor eini¬ gen Wochen eröffnet. Dieses neue Theater ist mit seinen zweitausend Sitzplätzen eine starke Konkurrenz für das Pa¬ ramounttheater. Das sehr mo¬ derne und behagliche Olympia gehört zur Theaterkette des Herrn J. Haik. Das Theater trat zuerst mit der Tonappara¬ tur von Radio-Cinema ins Le¬ ben, wurde aber dann auch mit einer Western-Apparatur ver¬ sehen. Marce vorragendstc des Whitemansa Orchesters, ist die Rhapsodie in Blau, in einem glänzenden Rah¬ men vorgeführt. Das GroB- artigste ist jedoch das Finale, welches die musikalischen Eigenheiten aller Völker mit einer überwältigenden Farben- pracht entwickelt. Das Ganze klingt in eine Apotheose de* Jazz aus, in dem der Vollmond mit den schmunzelnden Ge- sichtszügcn Whitcmans er¬ scheint. Die Gesangsnummern sind ..Monterey“ und ..Lied der Dämmerung”, vorg.lragen von John Boies, und Liecer vca Jeanette Loff und anderen. Da¬ neben sind einzigartige Tanze und Skizzen cingeschobcn. Eine besonders schöne Nummer ist ein Tom-Tom-Tanz. in Farocn und Schatten, von yinrm b-on- zierten Wilden getanz . I-isie- niert wurde die Revue von John Murray Anderson, einem be¬ kannten Bühnentechm.ur. der verblüffende' Beleuchtungs-, Bühnen- und Tempoeffektc er¬ reichte. Des schwarz weiße Arzona. Im Roxy läuft ein Western Film „Arizona Kid”, der sowohl in Handlung als auch Milieu dem Fox Film „In old Arizona” ähnelt, jedoch an diesen nicht hcranreicht. Es finden sich nebst ausgezeichneten und span¬ nenden Szenen viele ermüdende Längen. Die Handlung ist ein bißchen schleppend, und auch die Photographie steh: nicht immer auf der Höhe. Die Titel¬ rolle wird von Warner Baxter gegeben, der «mit einem sanften spanischen Akzent, aber gut vernehmbar spricht. Den Schur¬ ken verkörpert Theodore van Eltz entsprechend. Alfred Sarv- tell. der Regisseur des Stückes, hat schöne Momente aufzuwei¬ sen und wurde dem Milieu voll¬ kommen gerecht. Apparate - Monopol In den Zusammenschlüssen in der Film- und Elektro-Iadustrie ist ein gewisser Stillstand dadurch eingetreten, daß die Regierung gegen General Electric - Westinghouse - Radio Corporation ..Merger” Klag« erhoben hat und das Er¬ gebnis erst abgewartet werden muß. bevor weiter mit Zusam¬ menlegungen fortgeschritten werden kann. Mit diesen Kor¬ porationen, sind auch andere In¬ stitutionen. wie R. C. A., Phot- phone. Radio-Keitb-Orpheum usw. verbunden. Ober allen aber throol die mächtige Ame¬ rican Telegraph & Telephone, die Stammutter der meisten Unternehmungen, die auf dem Wege das ÄppxratmonopoU die Filmherrschalt heute schon nahezu in ihren Händen hält. Pariser Notizbuch I Colin-Reval.