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Ernst Lubitsch läfct sich scheiden? Aus Ajocrika kommt die Nachricht, daß sich Ernst Lu¬ bitsch von seiner Gattin Leni uch achtjähriger Ehe trennen wird. Frau Lubitsch hatte sich s. Zt. in Berlin von ihrem Gat¬ ten, dem Schauspieler Johan¬ nes. getrennt, um sich mit Lu* bitsch verheiraten zu können. Eine Bestätigung dieser Nach¬ richt war im Augenblick nicht iu erhalten. Schildkrauts unvoll¬ kommene Ehe Wie uns ein Kabel aus Los Angeles meldet, wurde Joseph Schildkraut dieser Tage von Miner Frau Elsie Bartlett ge¬ schieden. Frau Bartlett, eine kleine Schauspielerin, gab als Scheidungsgrund das allzu temperamentvolle Wesen ihres Ga'tcn an. ln Wirklichkeit kalte sie, die als brennend ehr¬ geizig geschildert wird, ge¬ glaubt, durch ihn die große Filmkarriere machen zu kön¬ nen. Den Anlaß zur Scheidung gab eine lebhafte Auseinander- •etzung des Ehepaares, in wel¬ cher Schildkraut, wie bei der Gerichtsverhandlung festgestellt wurde, seine Frau dumm und ignerant titulierte. Die „Grau¬ samkeit" genügte den amerika- authen Richtern, um Joseph Schildkraut als schuldigen Teil *u i iklären * weitere Berliner Kinos geschlossen Als Folge der untragbaren Lustbarkeitssteuer, der schon *'n halbes Hundert Berliner Kinos zum Opfer fiel, sind in der vergangenen Woche w e i- **fe 6 Lichtspieltheater ge¬ flossen worden. Es sind dies: Emka-Palast, Neue Schön- kauser Straße. — Simon-Dach- Lichtspiele, Simon-Dach-Straße. Roland-Lieh tapiele. Char- ‘Ottenburg. — Aatoria-Licht- *Pi«le. Uhlandstraße. — Harmo- ■•«-Lichtspielc. Weißensce. — Lkirso-Lichtspicle, Reinickco- Es wird sich nicht vermeiden j****u. daß in Groß-Berlin wei- " r * Theater dem Beispiel fol- {*° müssen, zumal bereits beim “•rliner Verband Mitteilungen ■•ruber vorliegen, daß dem Per- ?°* 1 gekündigt werden muß. Fallen mehren sich, bei ••■rn infolge von Pfändungen r Einnahmen dem Personal JV “-conto-Zahlungen auf den “ n gegeben werden konnten. 0*r Berliner Verband hat sich t,k! r noc,lm **» mit einer Ein- an die maßgebenden Stel- t - ®* r Behörden gewandt, und . um Senkung der Lustbar- *Usteuer, vor allem um Ein- Ung der rigorosen Maßnsh- , ? <*beten, welche die Ver- w*»ung zahlreicher Existenzen **' F «lge haben muß. Spanische Filmtheater Von unserem A. K.-Korrespondenten in Barcelona. Das Bestreben, dem Besucher Vorstadtkinos, die in gewisser der Lichtspielhäuser Luxus und Beziehung den Wettbewerb mit genehm wie möglich zu gestal- können. Freilich werden in die¬ len, hat auch Spanien ergriffen. sen Stätten des Vergnügens der Es soll hier in erster Linie von Luxus und die Bequemlichkeit den Lichtspieltheatern Bar- nicht in der raffinierten Ver- celonas die Rede sein, aber da- feinerung der städtischen Licht- bei nicht unerwähnt bleiben, spielhäuser geboten, doch kann daß in den andern Städten Spa¬ niens die Ausstattung in den modernen Lichtspielhäusern nicht minder großartig ist. Das modernste Lichtspielhaus, wel¬ ches Barcelona zur Zeit besitzt, Spanien in bezug auf die dürfte wohl der „Lido Cine" dernen Errungenschaften getrost behaupten, daß auch hier für einen verwöhnten Geschmack manches zu finden ist Man ist vielleicht versucht, sein. Men hat zur Aus¬ schmückung dieses Kioopalestcs den arabischen oder eaauritchen Stil gewählt und auf diese Weise eine wunderbare Halle geschaffen, die bei ihren gro¬ ßen Dimensionen Platz bietet für eine moderne Teestube mit Konzert. Ganz dem Zwecke eines Lichtspielhauses dient auch das große Teatro Tivoli in Bar¬ celona. Auch dieses Haus ist in moderner Form eingerichtet worden, und besonders die Ein¬ gangshalle bietet in ihrem er¬ lesenen Geschmack Interesse. Ein weiteres Theater Barcelo¬ nas wird großenteils für km«- matographische Zwecke aus¬ genutzt; es ist dies das Olym¬ pia-Theater. Es dient infolge seiner großen Ausmaße teil¬ weise sogar als Zirkus. Das Cine Femina beweist guten Ge¬ schmack in seiner Innenausstat¬ tung und zeugt von dem Be¬ streben, den modernen Grund¬ sätzen gerecht zu werden. Aber nicht allein die Lichtspiel¬ häuser der Innenstadt Barce¬ lonas sind mit dem modernsten Luxus ausgestattet, auch dem Arbeiterpublikum hat man Gu¬ te« und Neues geboten. Es gibt rückständig hiuzusteUen, und leider wird dieses Gerücht von Seiten verbreitet, die Spanien von früher her zu kennen vor. geben, aber die noch nickt den modernen Geixt des neuen Spa¬ nien« kcnnengelernt haben. Der Schreiber die«er Zeilen bat oft Gelegenheit gehabt, mit deut¬ schen Landsleuten, welche zum Besuch nach Barcelona gekom¬ men sind, gerade- hierüber zu sprechen, und immer wieder hören müssen, wie erstaunt man war, in Barcelona eine hoch¬ moderne Stadt kennenznlernen, die sich in bezug auf Luxus und Bequemlichkeit mit den großen Städten unseres deut¬ schen Vaterlandes messen kann. Freilich darf man nicht di« Ge¬ wohnheiten eines fremden Lan¬ des nach Spanien verpflanzen wollen. Denn der Spanier, auch wenn er für fremde Sitten Interesse hat. auch wenn er gern vom Auslande gewiss« Dinge annufe-nt. hat doch immer seinen eigenen Charakter, sein« eigene Gefühlswelt, und der muß auch dar Ausländer Rech¬ nung tragen, wenn er hier zu Gast weilt Die tonende Lüge der Nina Petrowna Im Universum erscheint noch einmal die „Wunderbare Lüge der Nina Petrowna", jener Großfilm, der noch vor der In¬ vasion des Tonfilms bcrgestellt wurde, bei seiner Reise durch die Lichtspialtheater aber be¬ reits auf die ersten Tonfilm, erfolge traf. Man hat ihn jetat synchronisiert, recht geschickt mit Begleitmusik untermalt und an besonders charakteristischen Stellen mit Lauteffekten ver¬ sehen. Dankenswerte™ eis« wurde der Versuch unterlassen, dieses dramaturgisch als Stumm- film mit Titeln aufgenommene Werk nachträglich mit Dialog und Gesangseinlagcn zu ver¬ sehen. Wie ein paai andere Versuch« gezeigt haben, ist eine selche Lösung nicht glücklich, weit der eigentliche Tonfilm einen anderen Anfhau vcrlinot. In der synchronisiert -m ?orm wurde der Film mit vollen. Bei¬ fall begrüßt und di« Hauptdar¬ steller Brigitte Helm uimI Franz Lederer konnten «ich vor den applaudierenden Zuschauern verbeugen. Im Vorprogramm zeigte die Ufa zwei Kurz-Tonfilme mit Alfred Piccaver, die zwei Wag¬ ner-Arien dieses berühmten Te¬ nors. die „Gralserzäblung" aus „Lohengrin" und das „Preislied" aus den „Meistersingern" voll¬ endet zu Gehör brachten. Die Stücke sind lauttechnisch voll¬ endet, aber auch photogra¬ phisch geschickt anfgebaut. so daß die Anfangsschwierigkeiten, die nicht eben valent-nohaften Tenöre im Bilde vorteilhaft er¬ scheinen zu lassen, als gelöst bezeichnet werden müaaen. Einer der alten Pioniere aus der Filmindustrie ist vorläufig wieder einmal aus den aktiven Reihen ausgescUedcn. Wilhelm Feindt mußte schon vor eioigen Tagen in eine Ner¬ venheilanstalt überführt werden. Man kann den Zusammen¬ bruch dieses lebhaften, viel in¬ teressierten Mannes verstehen, wenn mao jahrelang seine Tä¬ tigkeit verfolgte und mit ansab, wie er unter der Ungunst der Verhältnisse mehr und mehr litt. Vielleicht fehlte ihm die Fä¬ higkeit. sein Geschält auf die neue Zeit umzuatelien. Viel¬ leicht trieb ihn das Gefühl, daß er nicht kleiner werden wollte zu immer neuen Experimenten, die vielfach, wie das heute so oft zu beobachten ist, nicht glücklich ansgingen. Jedenfalls ist die Sympathie der ganzen Industrie bei der Gattin und bei der begabten Tochter, die sich als Filmschau- spielcrin und Schulreiterio einen Namen gemacht hat.