Der Kinematograph (June 1930)

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Skandal um Eva Jetzt singt und spricht Henny Porten in ihrem ersten Tonfilm. Das ist zweifellos an sich eine wirksame Attraktion, besonders da. wo die Porten schon bisher als stumme Darstellerin Kassen¬ schlager war. Es handelt sich um ein Sprechlustspiel mit ganz wenig Musik. Grundlage bildet ein bekanntes Bühnenstück „Skan¬ dal um Olly", das Friedrich Kaff und Julius Urgiß wirkungs- kcher für den Film ummodel¬ ten. Vor allem ist festzustellen, daß der Dialog an sich recht veise und geschickt formuliert wurde. Es gibt zunächst — wie aul der Bühne — ein paar gute leine Pointen. Außerdem rein filmisch: eine Anzahl stummer Bilder, bei denen die Situation (•schickt als wirksame Pointe benutzt ist. Am Anfang stehen eia paar (SehlaS des Leitartikel.) und vor allem ganz eng mit den Verleihern und Fabrikan- Wenn wirklich ein Theater- besitzerverband entsteht, der bis zum letzten Mitglied her¬ unter auch für die Durchfüh¬ rung der Beschlüsse eintrilt, wird manches mit der Ar¬ beitsgemeinschaft zu verein¬ baren sein, das heute noch nicht einmal diskutabel ist. Wir schreiben das nicht, wie wir ausdrücklich bemer¬ ken möchten, aus einer feind¬ lichen Einstellung zum Reichs¬ verband heraus, sondern wir riehen nur sachliche Konse¬ quenzen aus den Vorgängen, die wir an Einzelbeispielen in d*n letzten Tagen beleuch¬ teten Es scheint uns, als ob diese kleinen Sorgen im eigenen Hause im Augenblick noch wichtiger sind als euro¬ päische Zusammenschlüsse. Ueberhaupt haben wir ge¬ rade in den nächsten Wochen genug damit zu tun. unsere Blicke auf die Vorgänge im 'igenen Lande zu lenken, wo Tonfilm-Internationalität.Ein- juhrregelung und Lustbar¬ keitssteuer zu den verschic¬ kten neuen einschneiden¬ den Bestimmungen führen '•erden. Die TtlferairU in Hollywood Die 16 Tillergirls sind unter j-«tung ihres Meisters Lawrence ®er in Hollywood eingetrof- R Si « Bollen in drei Filmen deren erster den Titel hat ' H *H »kort at Sunrist", Fabrikat: Nero-Porten-Film Hauptrolle. Henny Porten Verleih Ver. Star-Film Länge 2700 Meter, 6 Akte Regie G. W. Pabst Uraufführung Ufa-Palast dal um Eva wird ein Erfolg um hübsche Schulszenen. Dann kommen zwei-, dreihundert Meter, bei denen man noch nicht so recht weiß, ob die Geschichte interessant oder un¬ interessant wird. Dann aber setzt in den letzten zwei Drit¬ teln die Handlung flott ein. Die Geschichte von dem un¬ ehelichen Kind des Ministers, das man in dem kleinen Nest für den unehelichen Sohn sei¬ ner Braut hält. bekommt Tempo, erzielt Lacher auf Lacher. Obgleich das Publi¬ kum eigentlich schon in der ersten Hälfte weiß, worum es geht und wie die Geschichte enden soll. Der neue Portenfilm ist zwei¬ fellos ein Schlager. Der Skan¬ Henny werden. Die Backfische auf ihrem Ausflug oder beim Fackeltanz sind nettester Rahmen. Die Beichte des Professorenkolle¬ giums über „Untaten“ der Ver¬ gangenheit sind hübsch arran¬ giert. Überhaupt hat die Regie: G. W. Pabst, zweifellos starken Anteil am Erfolg, der sichtbar und hörbar bei der Premiere im Ufa-Palast zu verzeichnen war. Der Ton kam nicht immer ganz rein. Es ist natürlich schwer, festzusteilen, woran das lag. Aber diese Unreinheit ist rein technisch zu bewerten. Sie vermindert die Wirkung des Films so gut wie gar nicht und ist vielleicht nur eine An¬ gelegenheit der Premiere selbst. Neben der Porten sind in erster Linie die Sandrock und Paul Henckels zu nennen. Zwei Darsteller, die besonders ira Zeitalter des Talkies immer mehr in dia erste Reihe rücken. Die Photographie Fritz Arno Wagners war hübsch, technisch gut und zeigte deutliches Be¬ mühen um optische Originalii tät. Franz Schroedter stellte die wirkungsvollen Bauten. Die Ufa-Woche vervollstän¬ digte das Programm mit einer interessanten Auswahl von Ak¬ tualitäten. Ein Film vom Pressebesuch in Neubabels¬ berg zeigte die virtuose Be¬ herrschung der Tonfilmappara¬ tur, die genau so Momentauf¬ nahmen macht, wie das früher der Reporter mit der stummen GENERAL - VERTRIEB: WALTER STREHLE 6. M. B. H. BERLIN SW 48 / F R I E D R I C H S T R AS S E 8