Der Kinematograph (June 1930)

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Reflexionsvermögen und die hieraus folgende Form des Zuschauerraumes maßgebend. In der Praxis herrschen zwei Arten Bildwände vor, und zwar reinwe ße und mattsilberne. Die reinweißen Bildwände haben gegenüber den silbernen den Vorteil, daß sie stärker diffundieren, d. h. das Bild ist von den äußeren Seitenplätzen mit fast derselben Helligkeit zu sehen wie von den mittleren. Der silberne Schirm ist dem weißen darin überlegen, daß er fast die doppelte. Reflexionskraft hat, wobei allerdings das geringere Streu¬ vermögen in Kauf zu nehmen ist. Die höhere Reflexions¬ fähigkeit ermöglicht in bezug auf die Lichtquelle eine er¬ hebliche Stromersparnis, die der Betriebssicherheit zum Vor¬ teil wird, da bei dem Abnehmen der Lichtstärke auch die Wärmemenge sinkt und die Entflammungsdauer des Films beim Stillstand verlängert wird. Der Hauptvorteil der Siiberwand ergibt sich aber aus der Tatsache, daß bei den heute vorherrschenden Projektionsspiegellampen die erzeug¬ bare Lichtmenge beschränkt ist. Daraus ergibt sich wieder für die großen Theater die Notwendigkeit, das erzeugte Licht möglichst gut auszunutzen. Von diesen Gesichtspunkten geleitet, wird man dem Zu¬ schauerraum zweckmäßig die Form eines Kreissektors geben, dessen Mittelpunkt auf der Verlängerung der optischen Achse über die Bildwand hinaus liegt. Diese Theaterform, bei der die schlechten Seitenplätze ziemlich fortfallen, wird leider nur selten durchzuführen sein, denn die Form des Hauses wird letzten Endes durch die des Grundstückes be¬ stimmt. Da jedoch die normalen Grundstücke viereckig sind, werden die Theater auch viereckig sein müssen, wenn man nicht fast die Hälfte des zur Verfügung stehenden Grundstückes brach liegen lassen will. Die Idee eines sektorenförmigen Theaters ist nicht neu, und in den Städten, in denen solche Theater bestehen, wurde stets die Form des Hauses durch außenliegende Faktoren, etwa durch Straßenzüge oder angrenzerde Grundstücke bestimmt, und die Bauherren machten aus der Not eine Tugend, indem sie derartige Grundstücke für einen sektorenförmigen Theater¬ bau ausnutzlen. Aus den obigen Ausführungen folgt, daß als Ideallicht¬ spielhaus erst dasjenige anzusprechen ist, das einen sektoren¬ förmigen Zuschauerraum hat und dessen optische Achse senkrecht auf dem Bildflächenmittelpunkt steht. Die Er¬ füllung der ersten Forderung unterliegt den örtlichen Be¬ dingungen; die Erfüllung der zweiten Forderung sollte jedoch Hauptbedingung für jeden Lichtspielhausneubau werden. Ein amerikanischer Rietenprojektionsschirm Nach einer durch die Tages¬ presse laufenden Notiz verfügt das Hollywood - Theater am Broadway über eine Projek¬ tionsfläche von 22 Meter Breite bei 14 Meter Höhe. Da das Verhältnis von Höhe zu Breite hier nicht wie beim Normal¬ film 3:4 0,75, sondern 0,633 ist, kann es sich dort wohl nur um die Vorführung von Filmen eines der neuen Großformate handeln, bei denen das ge¬ nannte Verhältnis 3:5 06 ist. Die scheinbare Abwei¬ chung wird wohl durch Ab¬ rundung beim Umrechnen von Fuß in Meter entstanden sein. Wenn man bei uns auch im allgemeinen kaum über 6X8 Meter Projektionsfläche hinaus¬ gehen wird, wollen wir als Grenze des beim Normalfilm Erreichbaren 754 X 10 Meter annehmec. Der Durchmesser des Bildfensters unserer Pro¬ jektoren ist 28,75 mm; der Durchmesser des einem Recht¬ eck von 754 X 10 Meter um¬ schriebenen Kreises ist 12,5 Meter: die lineare Vergröße¬ rung also 435. Beim 6 X 8-Me- ter-Schirm ist sie 348. Die Bildfensterdiagonalen der Großformat-Projektoren betra¬ gen bei Economic 33,55 mm. bei Spectacular 41,43 mm, bei Extreme 50,51 mm. (Kinolech- nik 1930, S. 256.) Die Diagonale eines Bildschirmes von 22 X 14 Meter ist 26 Meter. Bei Benutzung der oben ge¬ nannten Großformat-Projekto¬ ren würde mar. also folgende linearen Vergrößerungen erhal¬ ten 775 bzw. 627 bzw. 515; um dieselbe Schirmbelligkeit zu er¬ halten, wie sie ein normaler Film auf einem 7h X 10-Meter- Schirm hat, müßte für jenen amerikanischen Riesenschirm die aufgewendete Beleuchtung im Verhältnis 1:3,17 bzw. 1 : 2,08 bzw. 1 : 1.4 gesteigert werden. Daß sich solche Leuchtstärken erreichen lassen, ist wohl nicht in Zweifel zu ziehen, ebensowenig, daß unter Anwendung besonderer Kühl¬ vorrichtungen der Film der¬ artige Lichtströme aushält. Die zunächst etwas überraschend anmutende Mitteilung wird also wohl ihre Richtigkeit Daß das von der Land¬ schaftsphotographie übernom¬ mene Verhältnis von 3:4 im Bildausschnitt nicht ein unan¬ tastbares Heiligtum ist, ist selbstverständlich. Eine Ver¬ breiterung des Bildformates wird für den Aufbau vieler Spielszenen zweifellos reckt beachtliche Vorteile haben. Das Großformat an sich ist deshalb durchaus erwünscht Ob aber eine Steigerung der Abmessungen der Projektion- fläche, wie sie hier vorgenooi- men ist, mehr als ein Aas- nahrnefall ist, erscheint uns recht fraglich. Denn wie die Wolkenkratzer auch drüben letzten Endes doch nur Aus¬ nahmen sind, werden es woh! auch die Kinotheater bleiben, deren Zuschauerräurae so grd) sind, daß sie Projektionswände vertragen, die Abmessungen haben wie die Front eines dreistöckigen Hauses. FÜR LICHT- UND NADEL¬ TON DIE BEWÄHRTE GEYER-KOPIE TONFILM-VORFÜHRUNG UND MONTAGERÄUME GEYER-TITEL Fl LM-WERBE PHOTOS U.VERGRÖSSERUNGEN BERLIN SO 36