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iRinotef&ttiftte Kutttifdfau Fortschritte in der Röntgen-Kinematographie Als vor einigen Jahren einem kleinen Kreis von Wissenschaftlern und Fachleuten die ersten gelungenen Röntgenfilme gezeigt wurden, ergab sich sofort die Gewißheit, daß hier ein außer¬ ordentlich wertvolles Hilfsmittel für die medizinische Diagnostik sowie ein Lehrmittel für Universitäten von weittragendster Be¬ deutung geschaffen worden ist. Wohl hatte das Röntgenbild auf der Mattscheibe oder als Photographie schon wertvollste Dienste bei der Feststellung von Krankheitskörpem im Innern des menschlicken Körpers bei der Beobachtung eines Krank- heits- oder Heilungsprozesses ge¬ leistet. Doch blieben dies?' Einzel¬ bilder eben immer nur Moment¬ beobachtungen, die wohl zu Rück¬ schlüssen dienen konnten, sofern sie in einem besonders für die Diagnose günstigen Moment gemacht wurden. Das lebende Röntgenbild jedoch bot die Gelegenheit, das Innere des Kör¬ pers für eine bestimmte, wenn noch nur sehr kurze Zeit genauest zu be¬ trachten. besondere Bewegungs¬ symptome festzustellen, die für die Diagnose wichtig waren. Als Nachteil wurde es empfunden, daß die damaligen Röntgenfilme zu kurz waren, sie erreichten eine Länge von kaum mehr als einem Meter, was gleichbedeutend ist mit einer Vor¬ führungsdauer (hei 16 Bildern pro Sekunde) von nur ca 3 Sekunden, die aber zur einwandfreien Beobach¬ tung nicht genügten. Die Gründe, warum s. Zt. keine längeren Filme hergestellt werden konh'en, lagen erstens in der Gefahrenquelle für die Patienten bei einer zu lang ausgedehnten Bestrahlung, ferner in dem Fehlen eines für Röntgenaufnahmen besonders ge¬ eigneten Filmmaterials von höchster Empfindlichkeit und einer dementsprechenden Optik. Inzwischen ist jedoch an der Verbesserung der Röntgenkine¬ matographie unermüdlich gearbeitet worden, und besonders sind es die Herren Dr. med. Viktor Gottheiner, ein bekannter Röntgeno¬ loge, und der bekannte Film-Physiker Dr. phil. Kurt Jacobsohn, die auf diesem Gebiet ganz bedeutende Fortschritte erzielt haben. In dankenswerter Weise hat eine Reihe von maßgebenden Firmen der photographischen und kinematographischen Industrie (1. G. Farben (Agfa) — Siemens — Astrowerke) die Arbeiten der beiden Forscher unterstützt, so daß heute Resultate erzielt worden sind, die einen großen Fortschritt auf dem Gebiet der Röntgenkine¬ matographie darstellen. Die Verbesserungen, die erzielt worden sind, erstrecken sich insbesondere auf eine Spezial-Röntgen¬ filmkamera (s. Abb. 1) mit einer Spezial-Optik, einen besonderer für diesen Zweck konstruierten Röntgen- Leucbtschirm und einen besonders hochempfindlichen Film. Bei der Konstruktion der Rrntgen- filmkamera wurde besonderer Wert auf eine leichte Handhabung gelegt, denn es sollte jedem Röntgenarzt Ge¬ legenheit geboten werden, selbständig Aufnahmen herzustellen, ohne daß die Qualität derselben unter mangelhaltcr technischer Beherrschung des Auf¬ nahmegerätes leidet. Die Kamera, Modell Stachow, ist mit einem Blei¬ schutz versehen, um sie röntgen¬ strahlensicher zu machen, da sie ja in erster Linie neben dem Patienten der zersetzenden Macht dieses alles durchdringenden Lichtes ausgesetzt ist. Besonders erwähnenswert ist die besondere Greiferkonstruktion, die so gehalten ist, daß. um eine möglichst lange Belichtungszeil jedes einzelnen Bildchens zu erzielen, die Zeit des Stillstandes des Filmstreifens im Bild¬ fenster auf Kosten des T ransportes verlängert wird. Da bekanntlich Röntgenaufnahmen im verdunkelten Raum er¬ folgen, mußte besondere Aufmerksamkeit auf ein leichtes, mit wenigen Handgriffen zu bewerkstelligendes Einlegen des Films gelegt werden Man hat aus diesem Grunde die Filmkassetten außerhalb der Kamera angeordnet, wie die Abbildung zeigt. Die Kassetten fassen je 60 Meter Film. Das Einführen des Films in den Laufkanal ist denkbar einfach und kann von jedem Laien mit wenigen Handgriffen vorgenommen werden. Ebenso kann die untere Kassette mit dem belichteten Film sofort ohne Schwierig¬ keiten abgenommen werden. Zur Schärfeneinstellung auf den Film dient ein Prismensucher, dessen Okular seitlich an der