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Vom Rohmaterial bis zum Fcitigtabrikat In amerikanischen Finanz- kreiten lirkulierl das Gerücht. daB die Firma Du Pool, der frofle amerikanische Chemie- und Mcnitionsksnxein, durch dauernden Aufkauf von Aktien der Warner Bros. maBSeblichen EinfluB auf diese Gesellschaft ^Wonnen habe. HarlnäckiZe behaupten, daB John J. Raskob zum Präsidenten des Aufsicbls- rats der Warner ernannt wer¬ den soll. Raskob erklärte seine SroBen Aktienaufkäufe damit. daB man diese als )(*>'« Kapi- talsanlaSe betrachte Du Pent hat in ihrem Porte¬ feuille bereits 51 Prozent der Aktien der Patbä-Dupont die als Vertriebs^eselUchaft für den von der Du Pont herde- stcllten Rohlilm auffezoilen ist. Eine Union zwischen Warner und Du Pont würde die War¬ ners zu Sclbstversorlfern mit Rohmaterial machen. .Man nimmt nun an, daB die kiirz- lichen EinfluBnahmen der War¬ ners auf dem Gebiete dzr Mu¬ sik, des Grammophons, Radios und des Tonfilms, bereits im Hinblick auch auf den AnschluB einer Rohstoffbasis itemacht worden sind, so daB die Ge¬ sellschaft vom Rohmaterial bis zum Ferli^fabrikat eine riesige Kombination darstellcn würde. Wenn man den Gerüchten itleu- ben darf, so gehen die Plane der Du Pont noch dahin, auch andere Gesellschaften zu über¬ nehmen bzw. in ihnen EinfluB Ein bUliaes pArbenfilm- Ver fahren Die Colorcraft GcsellscbafI bat ein Farbeniilmverfahren in den Vereinigten Staaten ent¬ wickelt, zu dem, wie die Ge¬ sellschaft erklärt, keine beson¬ deren Farbfilmaufnahmekameras notwendig seien. Ein geringer Umbau der gewöhnlichen Auf- nabmeapparate genüge, um die Farbenphotographie zu ermög¬ lichen. Die Kosten würden hier¬ bei 500 Dollar nicht überschrei¬ ten. Trotz der Abänderung der Kamera sei diese auch weiter zu Aufnahmen für den gewöhn- Kcben SchwarzweiS-Fihn zu ge¬ brauchen. Ein weiterer Vorteil des Colocralt-Verfahrcns sei, daB keine so starke Alelierbe- leuchtung gebraucht werde, wie beim gewöhnlichen Film. Die Produktionskosten nach diesem Verfahren sollen einen Cent pro FuB nicht überschreiten. Ann« May Wong fasticri in Wien Anna May Woog ist vom Neuen Wiener Schauspielhaus zn einem Gastspiel verpflichtet —vsd-s _ „Hcirs Angel»" ein kostspieliges Machwerk Von unserem Dr. F. K.-Berichlerstatler aus Hollywood. Es gibt jetzt einen schaurigen Film zu sehen in Hollywood! „Heils Angels" — war drei Jahre in Produktion und hatte die grüBte Publicity, die bisher einen amerikanischen Filmwerk beschieden war. Am Abend der Hollywooder Premiere umkreisten Geschwa¬ der die Stadt, Leuchtraketen und Seeschlangen flogen, mei¬ lenweit wimpelten Flaggen auf dem Boulevard. schwirrten Flugzeuge aus Papiermache. Die Besucher der Premiere er¬ hielten ein in Schweinsleder ge¬ bundenes Progranmbuch als Gratiszugabe zu der Platzgebühr von S 11,—. und in diesem Buch konnte man genau nachlesen. wie das Meist erwerk des Mister Hughes entstanden. Howard Hughes ist ein jun¬ ger Olmagnat und verdient täg¬ lich, noch bevor er die Augen liffnet, zehntausend Dollar. Eine nette Summe. Da kann man schon täglich einige tausend Meter Film verdrehen, und das lat Howard Hughes, weil es ihm SpaB machte, drei Jahre lang. Erst stumm, und dann das Ganze noch einmal tönend. Fett gedruckt konnte man auch überall die imposante Ziffer von vier Millionen be- „Hell's Angels" ist ein Kriegs¬ film. spielt gröBlenteils in der Luft. und Piloten wie Zu¬ schauern bleibt bisweilen die Spucke weg. Technisch wurde hier VorzügKcbes geleistet. Ein deutscher Zeppelin fährt über London, und ein deutscher Offizier — ehensaliger College- student zu Oxford — dirigiert das Bombardement. Dirigiert es nicht, wie befohlen, auf die Westminster Cathedral, son¬ dern in einen zu diesem Zwecke vorbereiteten Teich. Der Tonfil Die . Medan Theater" haben kürzlich Verträge mit der „Vi- laphone" und der „Movietone" abgeschlossen über den Allein¬ vertrieb von Erzeugnissen dieser Gesellschaften in Indien, Burma und Ceylon. Diese Gesellschaft gibt sich ganz besondere Mühe, dem ind-schen Markt das .Mo¬ dernste zu bieten. was die Technik augenblicklich auf euro¬ päischen und DordasMrikaai- schen Märkten auf dem Gebiete der Filmindustrie erstmalig zur Diskussion stellt. Den neuesten Errungenschaften der Filmtech- nik in der Herstellung sprechen¬ der Filme bieten sich auch be¬ reits vortreffliche Möglichkeiten erhöhter Aufnahme in der indi¬ schen Fihnwirtsebaft. Man er¬ wartet im übrigen allgemein eine gröBerc Beteiligung des Anlagekapitals in Neugründun- gen indischer Filmuntcmehmun- gen. Eine ganz besondere Rolle Die an der Führergondel, den falschen Informationen des Kameraden glaubend, freuen sich diebisch. Speziell ein Kapi¬ tän ist da, der bei jedem Born- benablaB in wildes Grunzen ausbricht, sich die Schenkel klatschend. Dann wird der Zeppelin zu schwer, und der Mann an der Beobachtungs- gondel muS daran glauben. Ein wackerer Steuermann katm sich zum radikalen Schnitt nicht entschlicBen; der Kapitän macht es ihm vor. Es ist ein historischer .Moment aus der Fibel, und er steht stramm- „Für Gott, Kaiser und Reich." Mil diesem Spruch, aber son¬ derbarerweise ohne Fallschirm, erleichtern Manu für .Mann das steigende Schiff. Konnte man noch widerwär¬ tigere Typen finden für diese Besatzung? AuBerdem spricht sie Deutsch Schlampig nach- synchronisiert. In der Luit geht's noch, aber urten ist's fürchterlich. Es spielt sich eire Liebesgeschichte al, die keine ist, und ein blon- dtr, überaus appetitlicher Dä- m vn hängt Jen zwei Piloten abwechselnd im Hals. Der eine ist ein Held, der andere wird es am Schluß des Bildes in deutscher Gefangensebaft. Die beiden, Brüder, sind über den Sinn des Lebens verschiedener Ai'ffassuttg. Der dem Heroi¬ schen abholde, wird vom eige¬ nen Bruder erschossen. Und vorwärts stürmt die engüsebe Armee. Ein gefährlicher Film. Er propagiert Heldenmit und fal¬ schen Patriotismus. Die apoka- hptischen Reiter tauchen auf. Die deutschen Offlziere sind unheimliche, spukhafte George- Grofi-Figoren. Aber von unten m in Indien wird dabei die Möglichkcil der Herstellung spreebender Filme spielen. Der ausnehmende Cha¬ rakter der Einstellung der indi¬ schen Bevölkerung zum Licht¬ spiel öffnet dazu wichtige Er¬ wartungen. daB gerade mit der Vervollkommnung des sprechen¬ den Films das Filmtheater in Indien eine gröBerc Bedeutung am Kulturleben und damit in der Wirtschaft gewinnen wird. Bis dahin sind indessen noch bedenlcode Verbesserungen er¬ forderlich. Der ganze technische Apparat der indischen Film- produktion ist überaus ausbau- bedürftig. Aber gerade, da die indische Filmwirtschalt sich noch relativ in den Ausgangs¬ stadien bewegt, ist zu erwarten. daB diese Bewegung durch die Einführung des sprechenden FilnM eine entscheidende Neu- richtmig erfährt FUm-EinfuhrzolIe in Sädafrika Zur Behebung des südafrika¬ nischen Staatsdefizits bat das südafrikanische Finanzministe¬ rium folgende neuen Einfuhr¬ zölle festgesetzt: für Spielfilme (mit Ausnahme von Lehr- und Kulturfilmen zur Vorführung in wissenschaftlichen und Hrzie- hungsinstituten) bei Tonfilmen auf 3 Pence per FuB, bei stum¬ men Filmen auf 2 Pence per FuB. Die bisherigen Zölle — nur auf stumme Filme — be¬ trugen 31 Pence per 100 FuB oder 30 Prozent ad valorem. Als Tonfilm gilt jeoer Film, der mehr als 31 Prozent Ton ent¬ hält. GIGOLO Fabrikat u. Verle b Haasc-Film Regie: Emerich Hanus Hauptrollen: AnitaC-ons, IgoSym Unge: 2772 Meter. 12 Akte Uraufführung: Primas-Palast Es war nicht abzuwenden, daB der Schlager vom armen Gigolo für einen Film hcrballen mußte, aber der -i'.el „Gigolo", der schöne arme Tanzleutoant, klingt kitschig jnJ läSt eine ■ übrselige Geschichte erwarten. Anfangs scheint cs auch, als ob die Wehleidigkeit und das Be¬ jammern des eigenen Schick¬ sals aus dem Fi.m eine senti¬ mentale Angelegc.nheit werden lassen, aber dann wird die Sache munterer, und die Hand¬ lung gelangte mi zwei glück¬ lichen Brautpaarrn und dem dollarscbwcrcn Onkel ans Amerika zu gutem Ende. Das Manuskrif.t von Gustav .Hai-Roddeg und Emerich Ka¬ nus ist durchaus klischeehaft; in der Regie erwies sich Emerich Hanus nach längerer Panse ab geschickter Regisseur mit Sinn für szenischen Aufbau und Kon¬ trastwirkungen. Von den Darsteliem ist als erster Hans Mierendorff zu nennen, der den Millioncnonkcl ans Amerika jovial und munter gab und auch seinen Sprcchpart befriedigend erledigte. Igo Sym ab Tanzleutoant konnte aus der Rolle nicht viel machen. Er ist für diese Art von Rollen zu schwerblütig. Erna Mo- rena nt die verarmte Arisfo- kratin, nett Betty Astor ab kleine Amerikanerin, schwach Anita Dorris. Gute Chargen: Oscar Marion. Emst Reicher, Harry Nestor. Gut die Photographie von Emil Sebünemann. Das Tonliche, leib ab Ton¬ film aulgenommen, leib nach- syaebronisiert nach Lignoso Hörfilm System Breusing auf Artipbon-Rekord) kUngt gut.