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deutschen Fassung mitwirken. Jeder Sprecher erhält also sein eige¬ ne^ Trxtband, auf dem icdoch nur seine zu sprechenden Texte ent- luüten sind, ,die ührigen, die für ihn belanglos sind und ihn viel¬ leicht nur irritieren kSnnten, werden sauber ausgekratzt.' Stieb¬ worte benötigt der Sprecher nicht, da für ion das Stichwort durch <lcn FUchtstriph ersetzt wird. Sohakl der erste Buchstabe seines zu sprechenden Wortes, resp. Satzes den Richtstrich erreicht, be¬ ginnt er zu sprechen. Wirken in einem amerikanischen Film beispielsweise 8 Solo¬ darsteller und Darstellerinnen, die sämtliche mehr oder minder groBe Dialoge zu sprechen haben, mit,'sowie Chor oder Kom¬ parserie, die akustisch in Tätigkeit treten, so werden für die deutschen Sprachfassungen genau so viel Sprecher und Spreche¬ rinnen, ebenso starker Chor oder Komparserie, engagiert. Jeder einzelne Sprecher nimmt nun vor einem „Rhytmonom" Aufstel¬ lung, in welchem sein Textband synchron mit dem Biidfilm ab- linft. Jeder Sprecher liest nun unabhängig vom Bild auf der Leinwand oder seinem Dialogpartner am Nebenapparat semen Text vom kontinuieriieb vorbeitanfenden Textband laut ab. Er kann sieb rastlos auf seinen Text konzentrieren, das Bild auf der Leinwand ist für ibn vollkommen Nebensache, die Kontrolle der genauen Übereinstimmung der Sprecher mit den Lippenbewegun¬ gen der Darsteller nimmt der Ton-Regisseur vor, wobei es sich letzt nur noch darum handeln kann, daranl zu achten, daB die deutschen Sprecher nicht schneller oder langsamer sprechen, als die anf dem ^Rbytmoband" aufgezeiebneten Texte am Richtstrich vorbeiziehen. Selbstveratändlicb ist hierzu auch eine gewisse Anzahl Proben notwendig, bis sich die deutschen Sprecher mit dem ganzen Apparat vertraut gemacht haben und ihre Texte, wenn auch nicht vollkommen auswendig, so doch geffihlsmäBig kennen. Ein RoUenlemen kommt nicht mehr in Frage. Die synchrone Aufnahme der deutschen D;aloge, Lieder usw. erfolgt entweder mittels Lichttonverfakrens oder auch direkt auf Schnllplatten, die selbstverständKch synchron mit dem Film laufen. Bei aneländiscben ScbaOplatten-Tonfilmen wird es auch er¬ forderlich, Musik, die gleichseitig mit dem ausländischen Dialog aufgenonunen worden ist, neu zu übertragen. Dies geschichl anf dem gleichen Woge wie beim Sprechtext. Der deutsche Komponist, der die Masiliübertaagnng vor¬ nimmt, wird (kb aoerst mal dia aracrSsaniacbcn ScbaHplaHrn vorspteko Masco und nach dem Gehör die Gmndmciodicn suchen und Hxiesen. Weitere akastiachc Abhör¬ proben dienen dsr genanen Fes ts t e Bn ng dar haatramentie- rung. Der Rhytmns der einset- nen McloAen 'wird ln diesem Falle nicht Iaht-, soodtm mit¬ tels des Jt b y tmr i #w pBtn" vom Komponisten asiiaatBig iestgs- Icgt. Hai er dnsc Vosaibciten er l sd ig t, Me l sdic, Rbytmns und OrcWatcaneiBimeo gcinnden.'so wird .von ihm dis neue Musik komponisrt und anf dieselbe Wsi r s auf ein Notenband über¬ tragen wie drr Spsaebtext. Nur bat dieses Notenband ansUtt der Bild- oder bei amerikani¬ schen Fdaaen FiAiaMikrag ;eto Nolenlioienryetem, in das die bcircfkmden Noten emgeachrie- ben -werden. De.» Peüfvorgkng, bei dem in dietem Falle natüs- bch aoeb die Oergmal-Schall- plattc mH ciageschaltcl ist, er- iolgt in der gleicben oben ge- schildesten Weise wie beim Sprcchäeat. An Hand des am BihHensler des rJlhytmoisoms" vorbcilanicn- den Notenbandes dirigfert der Kapetkaeister dann aeinc Kn- peUt mit derselben Genauig¬ keit der Obereinstimmimg mit der Origioalmnsik und dem Film, wie dica bei der deutschen Sprachfassung der Fall ist. Einzig und allein vorkommende (Je- räuschc aller Art werden nach wie vor von einem besonderen -Geräuschemacher" (ein neuer Zweig der B'crufsinusikcr,' den der Tonfilm geschaffen hat) individuell unter genauer Beobachtung des Bildes auf der Leinwand cachsynchrooisicrt. Der Vorteil dieses neuen „Rhytmographic"-Vcrfahrcns liegt, wie klar ersichtlich, in der anf rein maschineller Weise erzielten unbe¬ dingten Übereinstimmung zwischen Bild und Wort, icsp. Musik. Ferner sind die deutschen Sprecher vollkommen unabhängig von dem Bild auf der Leinwand. Es ist für sic ohne iedea Interesse, uml deshalb können sic sich voll nna ganz auf Sprechtext konzentrieren. Sic brauchen nicht mehr ängstlich sui die Synchronität ihres Sprechens mit dem Darsteller auf der Leiewand zu achten, das be¬ sorgt ganz mechanisch die Apparatur, vorauagcsctxt, daB der Sprecher sich genau nach ihr richtet. Aber auch noch ein weiterer Punkt verdient auBcrordcntlichc Beachtung, der lür die Kostcofragc der Tonlihnhcrstcllung sehr wichtig ist und vicUeichl in Zukunft einige Umwälzungen in der deutseben Tonfilmprodukiion mit sich bringen wird. Anf Grund des -Rnytmographie"-Verfahrens ist es nämlich gar nicht mehr notwendig, TonFImc im Tonlilm-Atelier mH dem groBcn, umständlichen und Zeit und Geld kostenden Tonfilm¬ apparat aufzunchmen. Zumindest kann man in Zukunft das kost¬ spielige Mchrfach-Drchco von ansländiechen Versionen deutscher Tcmfilmc im Tonfilm-Atelier ersparen. Denc miMcls des neuen Verfahrene ist ieder stumm aufgeoommene Film, dem ein Ton- nnd Sprechfilmmanuekript natürlich asigrundc liegen muB, in jeder Sprache nachxusynchronisiercn, und swar mh einer Genauigkeit, die in keiner Weise die Nacbsyncbroniealion erkennen läBt. Man läflt dia Darsteller (auch in der deutschen Faasnng) im gewöhn¬ lichen AtcKer ihre Rollen spielen, wobei natürlich die im Manu¬ skript vorgesehenen Dialoge genan gesprochen werden, jedoch nicht gleichzeitig aufgeoommen werden müuen. Auf diese Art können erstens die Könatlar sich bei der Auf¬ nahme des BddKlms wieder frei entfalten, sic bsaacben nicht ängstlich ambr anl Aussprache die Aaäaabmcn bedeutend rascher venstatten, eind nicht mehr vom Teumner abhängig, woduMb uaMslicb «iaa Menge Zeit nnd^ld gevpavt wird, und drittcos lUtniMn Scbnuspieler und SehasaspäslsslnacD. deren Stimme Ms das Mikaopbon nicht geeignet is:. Ivotadsm die be- IscHeods Mobs spielen and die estoi drs be kr n Sätze sprechen |d>c ja nicht gkiehdeilig mit auigenomnssn werden), während bei der oaebtakgliekcn Tonauf- nahmc an Hand des Toniilm- mau f kslp l s » nnd miHels des -RbylniogMphie"-Syslems ga- cigocle Spaauker oder Sänger die Parha •bcmchmen. Die Herslcliong von Aaslands- versiooen daaUseber Tonfilme crlorderl nicht mehr das Eogagenseol einer Mehriacb- besclacmg «nd zwei- oder dsei- fach Tonikmakashaaun. Dsr deutsche TonlUm wiad einmal aufgenomnsen, und aamr atuinm. und die Dialsge in dcotacher und Ircmdcr Spiacbe in belie¬ biger AnaaU nacbtsägKcb nach dem ,Jlbylnogaaphic"-Veriab- ren mit benonders ansgcwähltro Sprechern in voHkomntco ein- wandfseicr Form auigenommeo.