Der Kinematograph (August 1930)

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Gespräch mit Sheehan aber niemals ausschlaggeben- Er ist nicht allzu «ehr erfreut den EinfluB auf di« Fihngestal- von der deutschen Kontingent- Generaldirektor der Fox-Film Berlin Eir.e Stunde gründlicher und aufschluOreicher Unterhaltung über Probleme des internatio¬ nalen Filmgeschäfts. Erst eine offizielle Rede Sheehans. Dann kurze programmatische Ant- wortrede uase-es Schriftlei¬ ters. Schließlich in kleinen Kreis Diskussion mit Sheehan, dem Leiter der Foxschen Aus¬ landorganisation, der sich inter¬ essiert Einzelheiten aus dem reichen statistischen Material des „Kinematograph" Vorfragen läßt Man erfähit. daß auch in Amerika die Prosperität der Filmindustrie abhängig ist von einem kleinen Kreis großer Theater, und daß die kleinen Häuser drüben genau so wie bei uns Anhängsel sind, die niemals von ausschlaggebendem Einfluß auf Rentabilität und Programmgestaltung sind. Sheehan steht genau so wie wir auf dem Standpunkt, daß man ganz selbstverständlich diese kleinen Häuser stützen und halten soll, daß man ihnen tung im großen geben kann, selbst wenn man es aus ide¬ ellen Gründen gern möchte. Verordnung, sieht aber doch, mehr als das sonst leitende Amerikaner tun, die Beweg¬ gründe ein, di« in Deutschland zu den neuen Einfuhrbcstim- taungen zwangsläufig führen mußten. Man hört von neuen großen Plänen und nimmt gern davon Kenntnis, daß unter Henry Kahn die bewährte Politik Außenbergs weiter befolgt wer¬ den soll. Man scheidet in dem Gefühl, daß die leitenden Fox-Persön¬ lichkeiten nicht nur stärkstes Interesse am deutschen Ge¬ schäft haben, sondern auch gern alles tun wollen, um uns mit marktfähiger Ware zu ver¬ sorgen. Interessant ist die Feststel¬ lung, daß man bei Fox heute mehr Rücksicht auf den inter¬ nationalen Geschmack nehmen will, als das im allgemeinen bisher in Amerika geschah. Mit Interesse nimmt man erläu¬ ternde Erklärungen Sheehans zu dem großer Katalog ent¬ gegen, der «ine Fülle von Wer¬ ken zeigt, die zweifellos in Deutschland avf starkes Inter¬ esse stoßen. Gestohlene Filmkamera Wir berichteten unlängst, daß dem bekannten Kameramann Gottschalk bei den Aufführungen des Stückes Phäa im Deutschen Theater, bei der er als Filmope¬ rateur auf der Bühne mitwirkte, sein Aufnahmegerät abhanden gekommen war. Gottschalk hatte deshalb Klage auf Scl^denersatz gegen Professor Max Reinhardt erhoben. Der Prozeß führte im ersten Termine zu keiner Eini¬ gung. Die Parteien wollten erst den Bescheid der Versicherungs¬ gesellschaft abwarten. Ein wei¬ terer Termin zur Fortführung der Verhandlung war auf den 1. August angesetzt worden. Vor Beginn der Verhandlung teilte der Vorsitzende, Land- und Amtsgerichtsrat Dr. Franke, mit, daß nach telephonischer Mittei¬ lung an ihn ein außergericht¬ licher Vergleich zwischen den Parteien zustande gekommen sei. Mödlinger Sladttheater Das Mödlinger Stadttheater, in dem in der letzten Zeit nicht mehr regelmäßig Theatervorstel¬ lungen stattfanden, wird in ein Tonfilmkino umgewandelt wer¬ den, das am 29. August eröffnet Werden soll. „Liebe im Ring“ in New York Di« N«w-Yorker nu»g des Terra-Films „Lieb« ün Ring' mit Max Schmeling findet in New York am 8. Au¬ gust im 8th Street Playhouse »tatt Bereits eine Woche spä¬ ter wird der Film in Detroit an- laufen. Selbstverständlich läuft der Film in tönender Fassung. Endgültige Tonfilmeinigung Von verschiedenen Seiten aus wird die definitive Einigung der großen Tonfilmgruppen noch bezweifele Aus durchsichtigen Gründen wird behauptet, die Einigung sei von der Kontin¬ gentregelung abhängig. Demgegenüber ist zu be¬ merken, daß z. E. die Western Electric in den der deutschen Gruppe zugesprochenen Län¬ dern die Lieferungen von Ton¬ filmapparaturen einstellt. So wird uns aus Amsterdam be¬ richtet, daß sich infolge der vor einigen Tagen in Paris ge¬ troffenen Vereinbarung der Ton- filminteressenten die Western Electric bereits am S. August vom europäischen Markt zu¬ rückziehen wird. Ihre Abneh¬ mer wurden bereits ent¬ sprechend benachrichtigt. Aus Wien wird uns ge¬ meldet: Die Wiener Niederlage der Western Electric gibt als Aus¬ wirkung der Pariser Toolilm¬ konferenz folgendes bekannt: „Die Western Electric ist nur noch bis zum 1. August d. J. in der Lage, Verleihverträg« für ihre Tonlilmapparaturen mit den Tbeaterbcsitzern Österreichs und der übrigen zentraleuropäischen Länder (mit Ausnahme Polens) zu schließen. Die Zahl der hierfür zur Ver¬ fügung stehenden Apparaturen ist begrenzt. Was den Kontrolldienst an¬ belangt, teilt die Western noch mit, daß dieser, unbeeinflußt durch das Pariser Abkommen, weiter von den Ingenieuren der Western Electric aiisgeübt wer¬ den wird, und daß die ver¬ schiedenen in den zentraleuro¬ päischen Ländern befindlichen Organisationen der Firma weiter unterhalten werden.“ Selenophon-Presseempfang in Wien Die Selenophon - Lieht- und Tonbild-Gesellschaft lud, anlä߬ lich der gegenwärtigenTonfilmauf- nahmen im Schönbninn-Atelier, die Presse des In- und Auslan¬ des zn Gaste, um den Vertretern der Presse das Schönbnmn-Ate- lier im Betrieb als Tonfilm-Pro- duktionsstätte zu zeigen. Nach der Begrüßungsansprache seitens des Generaldirektors, Czeiia von der Ravag (bekannt¬ lich der Miterfitlder des Seleno¬ phon Verfahrens) sprach Ingenieur Emil Petritsch, Professor an der Wiener Technischen Hochschule, über die Vorzüge der Seleno- phon-Apparatur. -Die Seleno¬ phon-Apparatur. hätte in der letzten Zeit groß« Vervollkomm¬ nung erfahren. Kommerzialrat Artur Stern, der Präsident des Bundes der Filmindustriellen in Österreich, betonte die Wichtigkeit und die Vorteile einer heimischen Ton- filmproduküon. Regisseur Heinz Hai.us sprach sodann im Namen der Arbeitnehmer des österrei¬ chischen Films in gleichem Sinn«. Eigenproduktion der Klang film Die Klangfilm G. m. b. H. hat für die Verwertung ihrer Eigen¬ produktion m:t der Gerhard Lamprecht Filmproduktion G. m. b. H. eia Abkcirmen getroffen, nach dem diese das alleinige und ausschließliche Auswer¬ tungsrecht der Filme überneh¬ men wird. Der Drehbeginn der ersten Bilder is*. auf Ende Au¬ gust angesetzL Gerhard Lam¬ precht wird teilweise die Regi« persönlich führen. Die im Rah¬ men der Klangfiim-Produktion hergestelltcn Kurzfilme werden weiter im Tobis-Verleih er- Theafer Übernahme in Meuselwitz Die 700 Personen fassenden Lichtspiele „Schauburg'' zu Meuselwitz gingen vom Haus¬ besitzer Kruschinski an die Fir¬ ma Vereinigte Kinobetriebe G. m. b. H.. Leipzig, über, die das Theater am 1. September als Tonfilmtheater neu eröffnet. Die durch Herrn Breter zu einem maßgebenden Theater¬ unternehmen Mitteldeutsch¬ lands entwickelte Firma, di« in Naumburg und Apolda i« «w«i maßgebende bzw. die alleinigen Theater am Orte besitzt, stärkt durch die Neuerwerbung des Mewselwitzer Betriebes ihre Po¬ sition auf dem mitteldeutschen Theatcrmarkt wesentlich.