Der Kinematograph (August 1930)

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25 Jahr Das sind jetzt schon fünfund¬ zwanzig Jahre, daß Wilhelm Hulke und Arnold Isenheim ihr erstes Theater lebender Photo¬ graphien in Berlin in der Chauseestraße 116 eröffneten. Als umsichtige Fachleute füg¬ ten sie ihrem kleinen Unter¬ nehmen sehr schnell immer weitere Theater hinzu, so daß bis zum Jahre 1913 unter der c B. T. L. jetzt von den Herren Isenheim und Brandt geleitet wird, er¬ warb in diesem Jahr den Pri¬ mus-Palast in der Potsdamer Straße, der auch in der neuen Saison Uraufführungstheater sein wird, und der zweifellos im Rahmen der B. T. L.-Thea- tergruppe einen neuen Auf¬ schwung nehmen wird. Insgesamt verwalten die Her- Der deutsche Sprechfilm in Jugoslawien Ein interessantes Licht auf den Wert des Tonfilms als poli¬ tisches Propagandamittel wirft ein Schreiben des französischen Geschäftsträgers in Belgrad an den französischen Außen¬ minister, in dem er dessen Auf¬ merksamkeit auf die Tatsache lenken will, daß die Mehrheit der Tonfilme, die bis jetzt nach Jugoslawien gekommen sind, mit Ausnahme einiger englischer Filme, deutschsprachig gewesen sind. Der französische Ge¬ schäftsträger führt aus, daß, als F.rgebnis des Krieges, nach dem eine Generation junger Serben in französischen Schulen erzo¬ gen worden sei, die Ausbreitung und der Gebrauch der franzö- ■schen Sprache in Belgrad be- lächtlich zugenommen habe, t.nd daß seither Anstrengungen emacht worden seien, um die- en Status aufrechtzuerhalten. \ber der ganze Fortschritt in iieser Beziehung würde gefähr¬ det, wenn die deutsche Sprache Jie vor dem Kriege die einzige Handelssprache des Landes ge¬ wesen ist) täglich unter Aus¬ schluß der anderen Sprachen in den Kinos des Landes zu hören sei. Er fordert daher die Not¬ wendigkeit erhöhter französi¬ scher Aktivität, um die Situa- Tonfilm in Bulgarien Auch die bulgarischen Kinos teilen sich mehr und mehr auf den Tonfilm ein. Die Haupt¬ stadt Sofia besitzt bereits fünf Theater mit Tonfilmappara- luren, so das Kino Patzeff, Ci- nema Moderne, Gloria-Palast, Odeontheater und Solin-Theater. Die bisher vorgeführlen Ton- 'ilme hatten größten Erfolg beim Publikum. Die Programme wiesen bis jetzt auf: ..Atlantic" (Cincma Moderne), ..Die Nacht gehört uns" in französischer Sprache (Cinäma Odeon), „Troika" (Gloria-Pa¬ last), „Nur dich hab ich ge¬ liebt" mit Mady Christians (Kino Patzeff). Für die neue Saison sind zu¬ nächst angekündigt: „Der blaue Engel", „Melodie des Herzens", ..Zwei Welten", „König der Kö¬ nige", „Ave Maria", dann der neue Abel Gance-Film „Das Ende der Welt". Ein beträcht¬ licher Teil der in der nächsten Saison importierten Filme wer¬ den Tonfilme sein. Neue Vertreter bei Fox Der Generalmanager der Fox Film Corporation. Henry W. Kahn, hat dem Vertreter Leon¬ hard Arndt die Bearbeitung des Bezirks Berlin - Osten, Schlesien, übergeben. Der Ver¬ treter für Süddeutschland, Lud¬ wig Märkl, wird den gesamten süddeutschen Bezirk für die F °x bereisen. ARNOLD ISENHEIM Firma B. T. L.-Lichtspiele be¬ reits fünfzehn Kinotheater ein¬ gerichtet waren. Als erste Vorführungsappa¬ rate wurden Fabrikate der Firma Pathe in Paris verwen¬ det. Die Programme boten immer das Neueste, so zum Beispiel im Jahre 1906 be-eits Meßter-Tonfilme, d e sogar gleich für mehrere Monopol- Bezirke verkauft wurden. Im Jahre 1913 erbaute der Kon¬ zern das B. T. L. in der Pots¬ damer Straße, das rund tau¬ send Plätze umfaßt, und das von Beginn an mit zu den be¬ liebtesten und bestgehenden Theatern der Reichshaupt¬ stadt zu rechnen ist. Der B. T. L.-Konzern, der Dr. Fanck im Atelier. D r. Arnold Fanck hat soeben in Berlin mit den Atelier¬ aufnahmen für seinen Aafa- Tonfilm „Stürme über dem Montblanc" begonnen. Dar¬ stellerisch wirken bei den Auf¬ nahmen Leni Rieienstahl. Sepp Rist. Ernst Udet. Friedrich Kayßler und Alfred Bcyerle mit. Fanck wird bereits in wenigen Wochen mit dem Schneiden des Films beginnen, von dessen Schweizer Außen¬ aufnahmen allein etwa 40 000 Meter belichteten Filmstreifens vorhanden sind. D ie Carl-Heinz-Wolff-Produk- tion G. m. b. H. verpflich¬ tete für ihren Tonfilm „Flachs¬ mann als Erzieher" wiederum Franz Rauch und Michael Urak für die Herstellung des Manuskriptes. HERMANN BRANDT ren Brandt und Isenheim zur Zeit sieben Theater. Man schätzt die Inhaber nicht nur wegen ihrer Seriosität, son¬ dern auch wegen ihrer fundier¬ ten Sachkenntnis, und weiß, daß man in ihnen Vertragspartner hat, wie sie im deutschen Licht¬ spieltheaterbetrieb nicht allzu häufig sind. Fraglos wird die deutsche Filmindustrie an dem Ehrentag des B. T. L.-Konzerns regen An¬ teil nehmen, genau so wie sich alle Fachkreise in dem Wunsch einen, daß den beiden leitenden Persönlichkeiten noch weiter lange Jahre erfolgreicher ge¬ meinsamer Arbeit beschieden sein mögen. „Der Mann, der den Mord be- ging.“ D oger Woog vom Braunber- ** ger-Richebe-Konzern, Paris, ist in Berlin eingetroffen, um mit dem Produktionsleiter der Curtis - Melnitz - Produktion, Eugen Tuscherer.die französische Version des „Mannes, der den Mord beging", zu besprechen. „Der Mann, der den Mord be¬ ging", ist nach dem Roman von Claude Farräre von Heinz Goldberg und Harry Kahn zu einem Drehbuch verarbeitet worden. Kurt Bernhardt wird die Regie beider Fassungen übernehmen; im deutschen Ton¬ film spielt Conrad Veidt die Hauptrolle. Beide Versionen erscheinen im Verleih der Terra-United Artists. Spanische Filmnotizen Von unserem A.-R.-Korrespon- denten in Barcelona. Auf dem Wiederholungspro- gramm der hiesigen Lichtspiel¬ häuser stehen die folgenden deutschen Filmwerkc: „El ultimo vals" („Der letzte Walzer"), „La Princesa de la Czarda" („Czar- dasfürstin"), „La casta Su- sana" („Die keusche Susanne"), „Rapsodia Hüngara" („Unga¬ rische Rhapsodie"), „Las men- tiras de Nina Petrowna" („Wun¬ derbare Lüge der Nina Pe¬ trowna"), „Looping the Loop", „Metropolis" und „Varietä". Der neue deutsche Tonfilm „Sortilegio" („Hokuspokus") hat die Zensurstclle passiert und ist zur Aufführung zugelassen wor¬ den. Lilian Harvey und Willy Fritsch, die Hauptdarsteller, werden also wieder Gelegenheit haben, das spanische Publikum, bei dem sie so gerne gesehen sind, zu entzücken. Robett 7. Kane, Direktor der Paran ount, hat eine Studien¬ reise djrch Spanien gemacht. Er ließ durchblicken, daß er die Möglichkeit studiere, in Spa¬ nien ein Studio der Paramount zu eröffnen, da er dem Tonfilm in spanischer Sprache, mit .pa¬ nischen Künstlern, spanischem Argument und unter Leitung von spanischen Direktoren eine große Zukunft prophezeie. Ein Filmwerk spanischer Pro¬ duktion soll „Cascarrabias" sein, das mit namhaften spanischen Schauspielern gedreht werden soll. Im Oktober soll in Madrid eine vorbereitende Versamm¬ lung für den im nächsten Jahre abzuhi.ltenden hispano-amerika- nischen kinematographischen Kongreß slattfinden. In einem der ersten Licht¬ spielhäuser Barcelonas, das der „Cinaes" - Gesellschaft gehört, nämlich dem „Kursaal", ist ein Wiedergabegerät, Tobis-Klang- film, augenblicklich aufgestellt worden. Schon in den nächsten Tagen soll die Einweihung des¬ selben stattfinden. Es ist der erste Apparat dieser deutschen Marke, der in einem spanischen Kino eingebaut wird. Interessenten- Vor¬ führungen in Düsseldorf Im „Residenz-Theater". Düs¬ seldorf, fanden in den letzten Tagen Presse- und Interessen¬ tenvorführungen statt. Am Mitt¬ woch lief der Käthe Dorsch- Film (Fabrikat: Fellner & Samlo) „Die Lindenwirtin". Der Film hatte nur eine Stimme: ausgezeichnet, erstklassiger Ge¬ schäftsfilm. Donnerstag zeigte „Mondial' „Mach' mir die Welt zum Para¬ dies“. Gösta Ekman wurde als Gewinn für den Tonfilm bezeichnet.