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treten, der aui der belgischen Tagung mit allem Respekt, aber auch mit allem Nach¬ druck für Frankreich die¬ selben Grundsätze vortrug, wie wir sic in bezug auf die Zusammenarbeit zwischen Theaterbesitz, Verleih und Fabrikation auch für Deutsch¬ land in nationaler Variante immer wieder als notwendig vorzcichnen. Die Statistik bringt es an den Tag. Sic ist wirklich überzeugend. Gegen Statisti¬ ken helfen die schönsten Reden nichts. Aber vielleicht wird man so tun, als ob man unsere Statistiken nicht liest. Es ist immer das schöne Vorrecht des Vogels Straufi gewesen, seinen Kopf in den Sand zu stecken, womit aber nicht gesagt sein soll, dafi V^el-StrauB-Politik irgend¬ wie Anspruch auf Beachtung machen darf. Wieder einmel Eia richtiges Manuskript. Ausschnitt aus dem Leben, der seine starke Publikumswirkung bereits auf der Wortbühne er¬ probt hat. Der in seiner neuen Fassung, geändert, er¬ gänzt, filmisch vertieft von Ludwig von Wohl und Philipp L. Mayring, überall, vom gröB- ten bis zum kleinsten Kino, be¬ geistert aufgenommen werden wird. Die Geschichte des Garde- lentnants Haas Rudorff und der kleinen Trante. Zwei iunge Menschen, die nicht Zusammen¬ kommen konnten, weil es das Gesetz der Zeit unmöglich machte. Die man auseinander- briagt. bis sie schlieBlich doch im Tode vereint werden. Ein Dranu von Otto Erich Hartlcbcn. Aufgebaut auf An¬ schauungen, beute vielleicht schon vielfach überwunden. Fabrikat und Verleih: Ufa Manuskript: nach dem Bühnen- werk von Otto Erich Hartlcbcn Regie: Hans Steinhoif Trotzdem klingt das auch heute noch stark in uns nach. Klingt wieder auf, wenn diese Rosenmontagsgcscbichtc vor uns abrollt. Rasender Beifall in dem gro- Bca Ufa-Palast — nicht etwa bei der Premiere, sondern bet den späteren Vorstellungen, als wirklicb zahlendes Publikum im Theater war —. wenn die Kompagnie nut Trommeln und Pfeifen, mit ^cken und Po¬ saunen ' asorgens zum Exerzier» platz xiehL Voran, neben dem Kapellmeister, der Scbcllcn- träger. Dabei das ganze Milieu aüt Delikatesse behandelt Nir- HauptroUcn: Lien Oeyerz, Mathias Wiemaa Länge: 2247 Meter, 8 Akte Uraufführung; Ufa-Palast am Zoo gends Satire, aber auch nir¬ gends Übertreibung. Wirkliche .Menschen, die da den bunten Rock tragen. Ka¬ meraden, Leute mit klaren, festen Ehrbegriffen. Ausgezeichnet die ganze Be¬ setzung. Eduard von Wiatcr- steia als Oberst Friese so, als ob er Zeit seines Lebens ein Regiment kommandiert habe. Vornehm und sympathisch der Oberleutnant Harold Hof¬ mann, von Peter VoB repräsen¬ tiert. Nett und liebenswürdig die beiden Raasberga (Latz Alt- schal und Harry Halm). Gut auch — um die Ncbcn- Fritz Alberti als Kommerzien- ö rat Berger und Hanna Waag als die blonde Braut. Nett Paul Heidemann, der ein Soldatenlied singt, das ge* nau so wie der Tango im Text nicht allzu aufregend ist, aber über gefällige Musik (Schmidt- Gcntner) verfügt. Sympa'biscb, ausgezeichnet in der Sprache, routiniert und sicher im Spiel .Mathias Wie- man als Haas Rudorff. Sympathisch, lieb und be¬ scheiden. Lien Deyers als Trante Rcimann. Straff niraungssicber, abge¬ rundet Hans Steinhoffs durch¬ weg ausgezeichnete Regie. Gut abgestimmt, ausgeglichen und einwandfrei die Photogra¬ phie Werner Brandes. Ge¬ schickt, mibcusicker die Bauten von Hcrkb und Roehrig. Eine Aufnahme anf KUng- film. Tonmeister Waller T)n* den. Rosenmonia ein Treffer. Em Der Korvetienkapitän Für das Drehbuch dieses Aafn-Lustspicis zeichnet Franz Rauch verantwortlicb, der aus der Rcqnisitenkistc der Sebwankmotive die alte, aber immer wieder wirksame Ver- kleidungskomödie beranslischtc, nach welcher der Herr als Diener, die Dame als Zofe er¬ scheint. Dieses Uberskreuz- Spicl bringt dann die beliebten Verwechslungen hervor, und nach einigen Hindernissen kön¬ nen sich die Paare einigen, die auf die verkehrte Weise rich¬ tig zusammengokommen sind. In diesem Falle findet Harry Liedtke seine Lia Eibenschütz und Fritze Kampers seine Ma¬ ria Paudler, wobei sie das amfi- lierte Publikum aui ihrer Seite haben. Rudolf Waltber-Fein. der sich auf das Atmosphärische derart leichter Stücke versteht, hat mit netten Einfällen, flottem Tempo und einem lustspiel- ■näBigsn Ton die verbrauchten Motive neu aufgebfigelt und •>bwechslnagsreich gestaltet. MH sicherer Hand bat er die Pointen gesetzt. Und da er tvie kein Zweiter weiB, was aid der Leinwand wirkt und wie die Zuschauer am besten unterhalten werden, so konnte er zum SebluB den allgemeinen LIA EIBENSCHOTZ saä HARRT LIEDTKE Beifall eines Parketts entgegen- obgleich sie eben nur durch- nehmen. das sich in lustiger schnittlich sind und namentlich Stimmung befand. Rudolf Wal- ^ die Kopie eines Massaryschla- thcr-Fcia hat auch die Scbla- gern („ Ein biBcben nebenbei"), geiiexte gut heransgearbeitet. hier „Aber einen unbedingt" einen unbedingt" geheiBen, un- gekeiBen, unbedingt ein biBcben sehr nebenbei geraten ist. Schade, eine Paudler verdient bessere Texte) Harry Liedtke war in der Titelrolle von bekannter Lie¬ benswürdigkeit und scharman¬ ter Überlegenheit. Im Dialog kam er ungleich, was wohl an der Vorfübrungsapparatur liegt, denn er batte sprachlich vor¬ zügliche Augenbbeke, während manche Textworte verzerrt klangen. Maria Paudler bewies ihren echten Humor, ihr mitreiBcndes Temperament in ieder Szene. Sie ist eines der fröhlichsten Elemente des deutschen Filmes. Sie trägt nie zu stark auf und weiß nicht allein den Dialog, sondern auch den Gesangslczt trotz kleiner Stimme gut zu be¬ handeln. Fritz Kampers spielte ein wenig deutlich, abe- wirksam, auch Max Ehrlich hatte dia Lacher auf seiner Seite, trotz¬ dem sein italienischer Baron vom HausvogteipUtz stammte. Lia Eibenschütz war leise und zart, manchmal sogar ein wenig blaB. Uber alle kleincp Bedenken wuBU Rudolf Waltber-Feins groSc Regiebegabung hinwegzu- beifcn, so daB man in ieder Be¬ ziehung einen amüsanten Abend erlebte.