Der Kinematograph (October 1930)

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24. Jahrgang Berlin, den 3. Oktober 1930 Nummer 231 King Vidors Negerfilm und die vor fünfzig oder sech¬ zig Jahren durch die Fisk Jubiice Singers wieder neu entdeckt worden ist. um dann einen immer steigenden Sie¬ geszug dirch die internatio¬ nale musikal'schc Welt zu machen. King Vicor hat mit Ab¬ sicht ger.ide diese Musik in den Mittelounkt seines Films gestellt. wollte kein Sen- sationsdr; r.ia schaffen, son¬ dern die Seele der schwar¬ zen Ras;e in Bildern und Tönen auferstehen lassen. Es war klar, daO er dabei auf wirkiuigsvolle filmische Mittel nicht verzichten konn¬ te. Er gab dem eigenartigen Milien draußen zwischen Baumwollfeld und Urwald ein photographisch apartes Gesicht. Streute ein paar wundervoll gesehene Bilder aus einer Negerkneipe ein, wo gesungen und getanzt wird. Aber ei n Höhepunkt schafft er in den religiösen Szenen. Glänzend der Moment, wo Zekc, der Hauptdarsteller, seine prophetische Berufung erkennt. Tiefwirkend, faszi¬ nierend der Zug des Vt an- derpredigers durch die kleine Stadt, nach dem bibli.schcn Vorbild auf einem Esel rei¬ tend. Kleine, weiß gekleidete Negerkinder psalmodicrerd tcilektuelle zu sein, bringt ■ ■ uns King Vidors großen Ne- gcriilm „Hallelujah". Bringt Hl T iJJ ihn als ganz besonderes Er- , eiijnis und leitet die Vorstei- . lung durch eine Rede Hans ^ Bi'odnitz' ein, die von einer j I’i.tte oder einem Lichtton- -• ' - v' J. elfen in das erleuchtete *. .. t ' H.ii:s kl ngt. ^ 1 ’ i i I j i 11.' den besonderen Zweck ] J ij .j, und für das eine Mal zwei- ÄtM 11^1 Ic OS eine besondere Ange- VH I ' |; ß Ebenheit, obwohl der Film- im « J , ! 1*.^ fachmann die fraglos etwas J ^ M ^ übertriebenen Darlegungen die Verkitschung des D.ni«! l H>yac, «ad Viclo K.iioprogramms und über die gri p.lsätzliche Verteidigung Kleider, trotz Pullmarnwagcn der Vorführung von Filmer und Telegraph, w den Originalsprachcn mit Er versetzt uns in eine Zeit. «•nem nassen und einem jer Neger noch unter «ro.kcnen Auge anhörl. eigenen Sitten und Gebräu- Abcr Hans Brodnitz spricht chen lebte. Man glaubt fast. I* n cht zu den Filmleulen, die Generation gleich nach Negros Spirituals sind »ondern zu seinem snobisti- Onkel Tom vor sich zu haben. manchmal im streng europäi- *chcn Publikum und muß und muß sich in vergangene sehen Sinne absolut unmelo- »chhcßlich selbst wissen, ob Zeiten zurückversenken, um disch. Selbst die grundlegen- nicht eines Tages doch den tiefen, wundervollen sec- den Gesetze der Harmonie den gleichen Tonfilm für lischen Gehalt dieses Films werden oft mißachtet, yinen Kassenrapport braucht, ganz auskosten zu können. Das was man hört, ist ein hu Pf“’’ Es >s‘ Film für den eigenartiger Sprechgesang. unH ahlehnt Durchschnittsmenschen. Es Eine gesungene Erzählung, den üblichen amerikanischen Jazzgesängen, wie man sie irgendwo in Negerrevuen und von amerikanischen Grammo¬ phonplatten hört. die aber mit einer inneren Leidenschaft vorgetragen wird, die auf musikalisch empfin¬ dende Menschen stärker wirkt als viele Opern. Es ist alte Musik, die schon einmal ganz vergessen war Metro-Goldwyn-Film vom Leben der Neger in Ala- ist unzweifelhaft ein 'Idstreifen ganz besonderer «fdnung. Er ist. nach euro- Wischen Begriffen klassifi- ein historischer Film, ^*>1 man sicher nicht fehl- **ht. wenn man die Handlung “Odert Jahre zurfickdatiert, votz der manchmal modernen Tief und eindringlich die Taufszene der Erwachsenen, welche, nebenbei bemerkt, erkennen läßt, daß es sich um eine Sekte der Wieder¬ täufer handelt. Von unerhörter dramati¬ scher Wucht die Feier der M. G. M. Panifamet Fabrikat: Verleih: Filme finden Käufer durch „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph*