Der Kinematograph (October 1930)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

das: LS**/ IS^fRLAG SCHfRLalbB£RUNiS\irSni-«S^ Berlin, den 6. Oktober 1930 Der zweite Verband U.c accruilaclco L M V t R SUM - L ICH TSPI EL t .d STL'TTCART Vielleicht darf man sozu- s.. cn in letzter Stunde noch einmal die FrajJe objektiv und unvorcinfienommen auf- u erfen, ob die Cründunf* c.ncs zweiten Verleihervcr- bündes wirklich so drin}<end notiß und zweckmäßit< ist, -■ es manche Herren herlich aus bester tlbcr- s'i intunj; heraus glauben? Zweifellos läuft man Ge- l>ihr, sich wieder einmal bei dieser oder jener Gruppe un- pi'pulär zu machen, wenn ni..n sich entschieden gegen jiden neuen Verband erklärt. Ah-r es ist das Schicksal ).. ''.s Politikers, der den ge- r len Weg geht. Widcr- rjch hervorzurufen und : .machst verdächtigt zu wer¬ den. bis die Tatsachen ihm Schließlich doch Recht geben. Vi’ir plädieren sozusagen in letzter Stunde für eine hinigung innerhalb der A- d. F., die ja schließlich nichts anderes will, als die neue Gründung, und bei der «Is einziger Schönheitsfehler nur das Hamburger Abkom¬ men stört. Uagegen kann aber der neue Verband noch weniger machen, als eine vergrößerte A.d. F. Getätigte Verträge sind tabu Es läßt sich nur die Zukunft verbeugen Und da — falls man etwas andern will — einzig und allein im Rahmen der A.d.F., nicht aber durch einen zwei¬ ten Verband. * Böse Zungen behaupten — Und wir referieren nur —, aß es persönliche Momente seien, die hier und da Trieb¬ feder zur Spaltung und Neu¬ gründung geworden. Wir können uns nicht denker, daß bei ernsthaften Mensch zn in einer so wirtschaftsschv/eren Zeit ein Vorstandspöstchen schwerer wiegt als straff geordnete und straff durch- gcführle Lieferungsbedingun- gcn. Schließlich darf nicht ver¬ gessen werden, daß die Ar¬ beitsgemeinschaft die Grund¬ lagen geschaffen hat, die mit dem Tonfilm eine gewisse Gesundung brachte. Es kann in diesem Zusam¬ menhang offen bleiben, ob alle Bedingungen der A. d. F. dem Theaterbesitzer gegen¬ über richtig und restlos gut waren. Vom Verlei herstand- punkt aus — und um den handelt cs sich bei dem neuen Verband — konnten sie nicht besser sein. Auch jetzt decken sich die Grafschen Forderungen in der Gründungssilzung mit dem, was die alte A. d. F. als Leitsätze für das neue Geschäftsjahr verkündet. W'arum da ein neuer Ver¬ band, mit neuen Spesen und neuen Ausgaben für alte Ziele. Wir wollen gar nicht rech¬ nen, wieviel Filme in der A. d. F. und im neuen Ver¬ band sind. Schließlich kommt es ja auch auf das Prestige der Firma an und auf die Tatsache, inwieweit die Ware einer Firma auf de.n Markt mitspricht. Fs scheint uns, als ob da Südfilm und Ufa doch so weit vorne liegen, daß ohne diese Gruppen und ohne Amerikaner nach dem Stand von den letzten Wochen ein umfassender Verband, der wirklich etwas durchdrücken kann, kaum zu denken ist. Selbstverständlich haben andTre Firmen auch beacht¬ liche War.' herausgcbrachl. Aber es stehen z. B. sechs große gu*e Starfilme gegen zwanzig Ufaschlager. Es müssen schon eine ganze Reihe Einzelvcricihcr auf- marschicren, bis ein Pro¬ gramm im Umfang des Süd- filmprogramms zu$amm?n- kommt. Dam t ist. wie hier immer wieder betont sein soll, nichts gege.n den kleinen Verleiher gesagt, den wir niemals ver¬ missen wollten, und der durch einen Schlager mit einem Mal an die Spitze ge¬ tragen werden kann. Aber auf den Zufall des Erlol(.es darf man keine Or¬ ganisation aufbauen. Überall in der Wirtschaft, wo kleine und große Unternehmen zu- samircn und nebeneinander arbeiten, führen die großen. Man sieht am Reichsver¬ band deutscher Lichtspiel¬ theater, wohin es kommt, wenn Große und Klein' neben- und gegeneinander arbeiten •a Dabei liegt die Sache bei den Verleihern eigentlich noch viel günstiger als bei den Theaterbesilzem. Sic zie¬ hen wirklich in allen Fragen ; m gleichen Strang und kön¬ nen viele Dinge, z. B. die Verbilligung der Fabrikation# Rationalisierung der Kopien, Regelung der Spieltermine ohne ihre Konzernkollegen einfach nicht durchführen. Vielleicht sicht man jetzt im Gründungsfieber das alles nicht ein. Sie beachten doch auch unsere „Kleinen Anzeigen“ im „Kinematograph“?