Der Kinematograph (October 1930)

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Liebespaar (diesmal Liane Haid und Willy Forst) und läßt es je nach Bedarf Zusam¬ menkommen oder wie im vor¬ liegenden Fall, im Zweivier- teltakt auseinandergehen. Aber wie man das macht, dataul kommt es an. Nicht etwa nur im Manuskript. Selbstverständlich ist das ivichtig und mit die Haupt¬ sache. Aber es ist doch etwas an¬ ders, ob ich ein Buch auf die Bühne oder im Film in Bilder übertrage. Seht euch Liane aus Wien an. Sozusagen auf neu für den Film getoren. Nicht mehr auf süß und schön zurecht¬ gemacht. Sondern richtig auf große Dame, auf interessant, '^as da über die Szene geht, liegt zwischen Marlene Die¬ trich. Mady Christians und der Lintscherl von Hernhals. Hat sogar, wie es scheint, ab und zu richtiges Tempera¬ ment. Regt sich wirklich auf. ^ daß sich die Frage an den Regisseur Geza von Bolvary mgibt: „Wie macht man Auf¬ regung?" Willy Forst wirkt elegant ^d fesch, die Szenen mit der Zurückhaltung liegen ihm nicht so wie solche, wo es fesch drauf l-osgeht. Er, einst Leutnant bei den Husaren, macht fetzt in Ver¬ zicht. Der wird leichL weil dazu ein schmachtender Eng- lish Waltz mit drei B gehört, der ins Ohr geht. Beifall und wahrscheinlich auch ange¬ nehme Tantiemen bringt. Hier ist auch der Text bes¬ ser wie beim kerzengeraden Gardisten, bei dem ich immer wegen der Textähnlichkeit an den Grenadier bei Riescnfeld denken muß. Die Melodie jedenfalls ist ganz originell. Robert Stolz ist viel Hübsches eingefallen. Er instrumentiert originell und hält weise mit allen Mit¬ teln des Jazz Haus, zeigt, daß gerade beim Tonfilm in der ^sch'änkung sich der Meister zeigt. Man ließ einmal den sym¬ pathischen Marcel Wittrich singen. Ein kleiner Tauber — wenigstens vorm Mikro¬ phon. Aber darauf kommfs beim Film an. Man wird ihn hoffentlich häufiger holen. Er verdient's. Zu erwähnen noch Ernst Verebes. der ewige queck¬ silbrige. mehr oder weniger unglückliche Liebhaber. Hat diesmal wieder manuskript- gemäß Pech, wird als Ersatz¬ mann geheiratet. Unter dem Beifall des Publikums, das ihn wirklich gern hat, das Fabrikat und Verleih; Superfilm Hauptrollen: Liane Haid. W. Forst Regie: Geza von Bolvary Unge: 2800 Meter. 6 Akte Uraulfährung: Atrium Kedestrom !n ein ruhi^ fließendes Bett. Man versteht iedes Wert, braucht nicht Aus dem guten Tonfilm¬ schauspie.er ist ein ausge¬ zeichneter Darsteller ge¬ worden Nett auch die Einlage mit dem Puppenspiel. Man merkt an den Figurinen die große Klasse (Ivo Puhonnys Mario- Ubrigens auch szenisch und photographisch gut gebracht. Willy Goldberger erhält für Kameraarbeit ein paar Erfolgspunkte. Den Ton mixte F'ritz Seeger. Wirk¬ lich ein Tonmeister. Als Chef der Tonherstel¬ lung zeichnet Dr. Guido Bagier, der so ziemlich sech¬ zig Prozent der deutschen Produktion auf den Rolltiteln leitet. Ein vielseitiger Herr, der allein mehr kann als zehn Producer. Nicht zu vergessen der Baumeister Robert Neppach. Wieder originell, geschmack¬ voll, ohne Übertreibung. Ab und zu geschickt ausgerech¬ nete Effekte, große Linie, Bilder, die man gern sieht. Erfolg auf der ganzen Linie. Die berufsmäßigsten Meckerer schweigen. .Man bedankte sich vor dem Vor¬ hang, Haimann und sein Stab, für lauten, ehrlichen, ver¬ dienten Beifall. Suchen Sie einen Vorführer? - Eine „Kleine Anzeige“ im „Kinomatograph*'