Der Kinematograph (October 1930)

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„Die Drei von der Tonk- •tclie*' in Ungarn Di* unfaruchc Premier* der Ufa - Toofilm - Operette „Di* Drei *oa der TaoVstclIe" bracht* dea bisher (röBten Pilm-Erfolf der letzlea Jahre. Der Erfolg des Films ist nur mit dem der „Ungarischen Rhapsodie" zu vergleichen. Sämtliche Vorstellungen im Urania-Theater waren ausver- kauft. Das Publikum iubclt und applaudiert bei offener Szene. Die Presse äuOert sich in be¬ geisterten Kritiken über Film und Musik-Schlager. Mady ist eifersüchtig Alfred Abel hat sich's bequem gemacht, den Smoking mit einer Hausjoppc vertauscht und in einem Sessel seines Inzuriös ausgestatteten Wohnzimmers Platz genommen. Neben ihm steht Hilde Hildebrandt: eia enganliegendes Perlcakleid macht sic als Vamp kenntlich. Abel bietet ihr gerade eine Zigarette an, als im Rcisc- kostfim Madf Christians ins Zimmer tritt Zuerst peinliches Schweigen. Dann die Chris¬ tians wütend zu ihrem Filra- gatten Abel: „Dazu habe ich also an die See fahren müssen, damit du hier ungestört flirten kannst!" Beschwichtigungsver suche nützen nichts. „Bitte, keine Entschuldigung! Was ich gesehen habe, genügt mir." Und energischen Schrittes verläßt sie die Dekoration unter zu¬ friedenem Schmunzeln von Ru¬ dolf Walther-Fein, dem Re¬ gisseur des Aafa-Tonfilms „Sein letzter Brier'. Die Szene ist ausgezeichnet gelungen. Msn hereitet die nächst* vor. Sie spielt natürlich beim — Schei- dungsanwalt. . Rund um die Well" Unter diesem Titel erscheint demnächst ein neuer von Dr. Martin Rikli bearbeiteter Kul¬ turfilm der Ufa, in dem an Hand t^on Naturbildcrii und lehrrei¬ chen Karten - Trickaufnahmen die Wcitverkehrswege vor und nach der Eröffnung des Pana- >»a- ued des Suez-Kanals ver¬ anschaulicht werden. In die- •*m Film verfolgen wir ein* Weltreise von Hamburg über Madeira durch den Panama- Kanal. über Hawaii nach Yo¬ kohama. Schanghai. Batavia, t-olombo. durch den Suez-Kanal t|“d über das Mitlelmeer wie¬ der nach Hamburg. Bei der Gegenaberslcllung Naturbildtm und Karlen- Tnekaufnahmea wird di* heu- •H Rciscronl* vor Augen ge- “jW. di* Im Vergle fniher um etwa 20 00 "»•‘•r abgekfirzt Ul. ‘•fassanl* Bilderfolgc Aufnahmen von aus den wie ««Ilur-Zentren belebt Sclisanic Entscheidung Bekanntlich führen Artislen- genossensebaft und Musikerver¬ band einen merkwürdigen Krieg gegen den TonBIm, der sich vor allem in der Verbreitung von Flugblättern äuBert, die nicht immer in den schönsten und klarsten Worten abgelaOt sind. Gegen die Verbreitung kann man an sich, wie am Magde¬ burger Beispiel bewiesen wurde, durch einstweilige Verfügung in den einzelnen Bezirken Vor¬ gehen. Man braucht auch eine Ver¬ teilung in Berlin in Verkehrs- straOen erster Ordnung nicht zu- zulaascn. Jeder Schupo kann einschreiten und verbieten. Manchmal leistet ein Funktio¬ när der beteiligten Verbände bei einem Verbot durch die Schupo Widerstand, erhält ein Straf¬ mandat und erhebt dann Wi-lcr- Der Stalsanwalt beantragt sie- drigsle Strafe, der Richter rber spricht frei, weil es soviel Para¬ graphen gibt, die der Mann aus dem Volk* nicht kennen kann. Die Sache stimmt nur nicht ganz, denn dem Flugblallvcr- teiler ist ia zunächst klarge- naacht worden. daB er nicht ver¬ teilten durfte, und erst dann, als er sich widerselzte. kam die Strafe. Ob die Staatsanwaltschaft Be¬ rufung cinlegt? Ob man genau so milde geurteilt hätte, wenn vom Kino Flugblätter verbreitet worden wären? Wir lassen die Frage offen und wünschen nur, daB endlich der Berliner Verband das gleiche lut wie der Magdeburger The- alcrbesilzer. Auch der Rcichsverband könnte hier einmal Aktivität zeigen. Denn schlicBlich trifft die Wühl- arb-il der Musiker, soweit sie überhaupt Resultate und Wir¬ kungen erzielt, in erster Linie die 1 heaterbesilze-. Wochenschauen Di* UagMcksfahrt des R tOl. Di* Ul* - Ton - Wochenschau beweist ihre groBe Aktualität durch einen Bericht von der Unglücksfabrt des R lOI. Man sieht und hört den näcottichen Start des Luftschifis und ver¬ folgt den Luftriesen auf seiner Fahrt. Kurz nach Bekannt¬ werden der Unglöcksnachricht eilte der Reporter im Flugzeug zur Uoglücksstelle. Die dort aulgenommenen Bilder geben durch ihre Realistik ein er¬ schütterndes Bild der Kata¬ strophe. Diese Bilder sind in der Ufa-Tonwoche Nr. 5 ent¬ halten Tempo in de.- BUdberickt- erstaltung. Die erste Nachricht von dem furchtbaren Flugzeugunglück in Beat'vais (Frankreichl lief am Sonntag vormittag hier ein. Auf telephonische An-veissrng nach Paris waren die Apparaturen für die Aufnahmen der tönen¬ den Emcika-Woche Sonntag nachmittag mit Rennauto an dem Unglücksort eingetroffen, die ersten Bilder für die tö¬ nende Emcika-Woche trafen bereits Dienstag früh mit Flug¬ zeug io Berlin ein. Wiener FilmnoHzen Nene Toniilmtbealer Anfang Oktober wurden hier wieder zwei neue Tonfilm¬ theater eröffnet. Es sind dies das „Leopoldstätter Volkskino", das mit dem Ufafilm „Hokus¬ pokus", und das Meidlinger- ,.Biograph-Theater', das mit dem deutschen Tonfilm „Anneasarie" (.Xindenwiriin"! di* erste Ton¬ filmsaison beginnt. * .J>cr Andere“ ISÖasal in Wien. Der deutsch* Tonfilm ,J>*r Andere“, der bei seiner Urauf¬ führung im Schweden-Kino einen durchschlagenden Erfolg hatte, konnte dieser Tage seine 150.Aufführung in Wien leiem. Der Film läuft gegenwärtig im Votiv-Park-, Weltspicgel- und Heimat-Kino. TonKlmerfolgc ia Wien. Das Apollo-Tonkino in Wien hat den Universal-Film „Der Jazzkönig" herausgebracht und mit diesem Farben-Tonfilm ein Zug- und Kassenstück gewoo- Der deutsche Tonfilm „Wie werd' ich reich und glücklich" fand im Programm des Roten- turm-, Tuchlaubcn-, Flieger¬ und Schäfferkinos freundlichen Beibll. Das Volksbildungshaus „Wie¬ ner Urania“ brachte kürzlich einen Weltreisefilm „Rund um die Erde ia 80 Miauten“ neu heraus, der für sein* Stummheit durch eine Fülle von esotisch- schönen Landschafts- und Städtehildera entschädigt. Dieser insbuktive Reiselilm fand bei seiner Erstvorfühmag beim Publikum der Urania groOen Anklang lonnin^ Goglgpiel in Kopenhagen (Eigener Drahtbericht.l Emil Janning* wird im Laufe dieser Saison im hiesigen Dag- aaar-Theater mit eiaigea deut¬ schen Mitspielern eia Gastspiel geben, bei dem zwei Stöcke aufgeführt werden sollen, über deren Titel aber noch verhan- o. 1 wird. Emil Jannings ist bisher nui durch seine Film- r li.en hier bekannt geworden. Er gilt seit der Auffünrung des Filme „Varietä", der für den deutschen Film ia Dänemark überhaupt einen künstlerischen Durchbruch bedeutete, als der beliebteste deutsche Filmscbau- spieler. Gegenwärtig wird hier der „Blaue Engel" seit zwei Mona¬ ten ununterbrochen ia einem Theater aulgeführt. Dem Gast¬ spiel Emil Jar.nings wird daher mit gröBtem Interesse entgegen- Brandkatastrophe in russischem Kino Wie sus Moskau gemeldet wird, ereignete sich gestern in einem Kino ia Astrachan eine schwere Brandkatastrophe, di* nach des bisherigen Feststel¬ lungen siebzehn Todesopfer, darunter mehrere Kinder, ior- derle. Weitere 31 Personen wurden durch den Brand mehr oder weniger schwer verletzt. Da säm liehe Zuschauer gleich¬ zeitig nach dem Ansgang drängten, brach in dem Kino, das nur einen einzigen Eingang und keinen Notausgaag halte, eine furchtbare Panik aus. Die Ursache des Brandes konnte noch nicht festgestellt werden, doch vermutet man, daB der Kinooperateur betrunken ge- Totenglockc Di* Leipziger Lichtspiel¬ theaterbesitzer und darüber hinaus die gesamte mittel¬ deutsche Fachwelt betrauern das Ableben dea Theater- besitzers Paul Ksller, des In¬ habers der „Germania-Lichi- spiele", Leipzig-Wahren, der so¬ eben im Alter von 54 Jahren an den Folgen eines langen Leidens verschied. Er war seit 11 Jahren Inhaber des erwähn¬ ten Theaters, dessen Betrieb er sein* ganz* Aufmerksamkeit widmete und mit dem er sich viele Freunde erworben halte. Daneben war Keller aber immer ein rühriger Mitkämpfer in der Organisation. Im Bosirksver- band Leipzig, im Landesver¬ band Mitteldeutschland und in der mitteldeutschen Gonossen- schaft gab es selten eine Sitzung, in der Paul Keller fehlte. Die mitteldeutsche Filmfack- welt wird ihm ein bleibendes Andenken bewahren.