Der Kinematograph (October 1930)

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Diese Filme möchte Herr Kühnemann, wie in einem Zwischenruf schon in der Versammlung bemetk*. wurde, auch noch als Kulturfilm ausschlachten. Dafür bedanken sich das Kino und die Schule. Was die Volksbildner und Pädagogen an Kulturfilmen fordern, ist ganz anderer Art, und Herr Kühnemann würde zweifellos noch schlechter mit seinen Bildern fahren, wenn er diese wirklichen Kulturfilme auf der Basis labr'zieren müUte, die er selbst als grundlegend für die Zukunft propagierte. Man würde nämlich dann auch im Lampe - AusschuS andere Anforderungen an seine Kulturfilme stellen usf. Herr K. sagte bereits dies¬ mal, obwohl das gar nicht an diesen Ort gehörte, daO die Kinobesitzer nichts für die Kulturfilme bezahlen wollten. Pf ßinj, soweit die Päda¬ gogen in Frage kommen, etwas taktvoller über die Preisfrage hinweg, obwohl unseres t'rachtens die Schul¬ kinos bisher noch weniger bezahlten als die landläufi¬ gen Theater. Aber die Preisfrage soll Günther am Vorstandstisch auch hier nicht diskutiert zu sehen. Er ging über die werden. Kühnemannschen Manifesta- Wir hatten nur das große tionen hinweg, weil er selbst Glück, einen so klugen, ge- als Kulturfilmmann so klug schickten und vernünftigen war, um einzusehen, daß man Versammlungsleiter wie Dr. mit solchen Reden keine Filmball am 15. November Die Spitzenorganisation der Deutschen Filmindustrie hat sich entschlossen, wie im Vor¬ jahre den offiziellen Ball der Deutschen Film- (Filmball). dessen Rcinerträgnisse dem Wohltätigkeitsfonds zur Unter¬ stützung von notleidenden Braacheangehörigen dient, zu veranstalten. Die bekanntesten Tonfilm- und Ballkapellen »erden zum Tanze aufspielen. Gegen Mit¬ ternacht wird ein Kabarett von einer Reibe von Filmprominen¬ ten zum Vortrag gebracht »er- Die Eintrittspreise sind auf 10.— Mk. für die Damenkarte und 15.— Mk. für die Herren¬ karte gesenkt worden. Nähere Einzelheiten werden im Laofe der nächsten Woche laufend bekannigegeben. Kartenverkauf. Logenvorhe- stelluog und Platzreservierung führt das Ballbüro der Spitzen¬ organisation der Deutschen Filmindustrie, Berlin W 9. VoB- strsBe 18, Telephon; A 4 Zen¬ trum IS28 durch. Kinoefnndhi ln Paris war die Erhöhung der Einnahmen der Sprechtaea- ter im Jahre 1929 sehr schwach im Verhältnis zum Jahre 1928. dagegen sind die Einnahmen der Lichtspieltheater im Jihre 1929 gegen 1928 bedeutend ge¬ stiegen. wobei allerdings such der Z.iiwachs an neuen Kinos zu berücksichtigen ist. iCn in Paris Von 304 Millionen Frank im Jobe 1928 sind die Einnahmen der Lichtspielhäu.er auf 230,2 Millionen Frank ira Jahre 1929 gestiegen, was eine Erhöhung von 123 Prozent bedeutet. AuBerdem ist cs nicht unin¬ teressant, daC in Paris seit 192S die Einnahmen der Kinos sich um ungefähr 96 Prozent ver¬ mehrt haben. Hunde vom Ofen locken kann. Vielleicht wird sich im Rahmen der Spiu demnächst einmal Gelegenheit bieten, bei den Herren Lehr- und Kulturfilmherstellern einn-cl auf den Busch zu klopfen. Wir brauchen zwischen den Verbänden, die F'ilmpolitik machen, ganz klare Richt¬ linien. Wir wünschen vor allen Dingen beim Kampf um die Lustbar keitssteuer eine Ein¬ heitsfront, unbeschwert von diesem oder jenem Sonder¬ wunsch. Wir erinnern daran, daß schon einmal bei der Wochen¬ schau solche Extratänzchen bedeutenc geschadet haben. Wir verbitten uns des¬ wegen von Organisationsver- tretem. die in der Steuer- Einheitsfront raitwirken wol¬ len. gerade bei solchen Ge- legenhe tt n, wie sie Tagungen des Bil Jspielbundes darstel¬ len. Exil stänze, besonders dann, wenn der Redner als offizieller Vertreter seiner Organisa'ion spricht, der da¬ mit eine Verantwortung auf- gebfirdet wird, die sic wahr¬ scheinlich gar nicht zu tragen gewillt ist. Z. B. SuBert sich Pater Muckermann zu diesem hinreiBenden Werk u. a. wie folgt: .. . hier spricht noch stärker als ders in bezug auf akustische Tief- der Dramatiker dar Lunker, dar bis Wirkungen und TenObarblandun- auf die Tiefe der deutschen Seele gen - in ganz neuer und seltener hinabzutauchen vermag, um sie in Vollkommenheit gebracht weiden, seinen Dichtungen m tsingen zu Der Dialog ist durchweg hend¬ lessen ... Solange es deutsches lungstreibend. Der Oesamtrhuth- Wesen gibt, solange wird es mus bleibt immer flieBend bewegt, Liebestragädien geben wie kn auch wenn die Szene steht Oer „Rosenmontag", und solange wird Dialog wirkt ungemein echt — die das Volkslied „Am Rosanmontag ganze Atmosphäre erhält eo etwas liegen zwei“ in deutschen Herzen Warm-Menschliches, ein Echo finden. Man wOnscht diesem deutschen Man spürt, daB hier Sachkenner Film den gleichen Siegeszug. wie am Weike waren. Künstlerisch ihn sein stummer Vorgänger — steht dieses Filmwerk auf der trotz düsterster Prophezeiungen— gleichen Höhe wie ethisch. Es vor sechs Jahren erlebte. Und kann gesagt werden, das ton- zwar nicht nur in Deutschland, technische Lösungen — beson- sondern durch die ganze Welt. I