Der Kinematograph (October 1930)

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andern kleinen Betrieb durch dieses oder Jenes Mittel zu sich herüberzuziehen. Die amtlkdien Stellen ken¬ nen diese Verhältnisse glück¬ licherweise ^enau und schät¬ zen die Interventionen, die aus diesen oder Jenen Krei¬ sen kommen, dementspre¬ chend ein. ir wollen, wie immer wieder betont sei, absolut nicht so en|(herzift sein, wie das der amerikanische Präsi¬ dent in Cleveland für sein Land proklamiert hat. Wir lieben nicht drei Pro¬ zent unseres Bedarfs frei. sondern beinahe fünfzi|| Pro¬ zent. Aber wir wünschen dann auch. daS man dieses Ent- ((e^enkommen anerkennt und daß man nicht indirekt Schwierigkeiten macht, wie man das augenblicklich in Paris und in Budapest erlebt. Wir machen auch die lei¬ tenden Berliner Herren der amerikanischen Gruppe für diese Dinge keinesfalls verantwortlich. Aber es wäre vielleicht doch angebracht, wenn die Berliner Stellen ihre Stamm¬ häuser darauf hinwiesen, daß man mit der augenblicklichen cruropäischea Taktik genau das Gegenteil von dem erreicht, was man zu errei¬ chen wünscht. Es sei gern zugegeben, daß sich die maßgebenden ameri¬ kanischen Instanzen bei uns in Deutschland, wenigstens offiziell, in der letzten Zeit mit beiden Füßen auf den Boden der gegebenen Tat¬ sachen gestellt hahen. Es ist auch Jeder von uns, der mit der Kontingentrege¬ lung zu tun hat, bereit, die¬ sen Vertretern Amerikas in Deutschland im Rahmen des Gesetzes nach Möglichleitl behilflich zu sein. * Aber es muß doch gerade im Zusammenhang mit der Rede Hoovers immer wicdti betont werden, daß auch zs Klagen von der andern Seite aus absolut kein Grund vor- liegt. Denn wer für das eigene Land äußerste Selbstversor¬ gung proklamiert, und wer noch nicht einmal drei Pro¬ zent fremde Ware ins eigene Haus lassen will, mOlile eigentlich sehr zufrieden sein, wenn die andere Partei fünf¬ zig Prozent ihres Bed»rfs vos ihm bezieht. Der amerikanische Arbeitsmarkt für Schauspieler Di« .krbcitsvcrhahnisse für die in den Ne» ''orker und übrigen östlichen Arbeitsburos registrierten Schauspieler sind außerordentlich schwere. Nach einer Statistik der Fihn Daily können nur etwa 10 % der ein¬ getragenen arbcitssuchenoen Schauspieler beschäftigt wer¬ den. Das übcrreichiiche An¬ gebot an erfahrenen Bühnen- schanspicicm, die sowohl Sprache wie Spiel beherrschen und die bei der allgemeinen Notlage zum größten Teil be¬ reit sind, in kleineren Rollen anfzutreten. macht es für Neu¬ linge und Gelegenheit ssch au- spieler fast unmöglich, beschäf¬ tigt zu werden. So waren z. B. von den bei Patamount einge¬ tragenen 5000 Scbauspielem noch nicht einmal zehn Prozent danerod beschäftigt. Nur 160 halten das Jahr über durch¬ schnittlich einmal wöchentlich oder länger Arbeit. Seit dem 1. Januar dieses Jahres sind im ganzen ST77 Tagesdienste be¬ zahlt worden, ein ganz außer¬ ordentlich geringer Prozentsatz. Nicht anders ist das Verhältnis bei den übrigen im Osten ar¬ beitenden Gesellschaften (wo •a hauptsächlich Shorts gedreht wcrdcnl. Di« Feature-Players sind im allgemeinen etwas besser daran. Etwa di« HälHe dieser Schauspieler fand Tätig- Kinos in Paris für fremdspradiigcTonfilme Nachdem Paris bereits ein Kino für ansechlicfilich eng¬ lisch« Toafilme besiut. wird in der nä c h s ten Zeit dort auch ein Haas «röffael werden, in dem ausschließlich cpaaiech« TonlUm« für die uhlreichen spanis c hen Einwohner der französischen Hanptstadt vorge- fübrt werden sotten. Premieren der nächsten Woche Am Montag, 13. Oktober, kommt im Cloiia-Palast der Emil Jannings-Tonfitm der Ufa „Liebling der Götter" in einer Fcstvorstcliung abends 8.30 zur L rauffühmng. Am Dienstag, dem U. Okto¬ ber. kommt im Capitol der Carl Froelich-Tonfilm „Brand in der Oper" hcrant. Am gleichen Tage kommt im Theater am Nollcndorfplatz der Greta Garbo-Film ,J)«r Kuß", den Jacques Feydcr inszeniert hat, herans. Am Mittwoch, dem 15. Okto¬ ber, findet im Ufa-Palast am Zoo die Uraufführung des Ton- und Farbenfilms der Universal „Der Jazzköaig" mit Paul Whiteman statt. Am gleichen Tage wird im Primas-Palast der Lola Kreuz- bcrg-Film ,J>as alte Lied" ge¬ startet. Am Donnerstag, dem 16. Ok¬ tober, wird der im Tcrra-Verlcih erscheinende erste Michael Bohnen-Film der Max Glaß- Produklion gleichzeitig in den beiden Ufa-Theatern „Univer¬ sum" und „Ufa-Pavillon" in Ur¬ aufführung erscheinen. Der Oberbürgermeister von New York geht zu Fox Wie Moving Picturc News an leitender Stelle mittcilt, hat der Oberbürgermeister Walker von New York einen Vertrag mit der Fox Film Corporation abgerchlossen, wonach er in die Leiti ttg dieser Firma «intritt. Die Angelegenheit liegt aber insofern noch in weiter Ferne, als Walker erst mit Ende des nächsten Jahres seine Tätig¬ keit als Oberbürgermeister von New York einstcllt. Bis dahin fließt gerade in der amerikani¬ schen Filmindustrie noch suBer- ordcntlich viel Wasser den Hudson herunter Auhorordcnfi.Gcneralvcrsammlungin Baden Der Verein der Lichtspiel- thealerbcsitzcr Badens und der Pfalz lädt zu Mittwoch, den 15. Oktober, nach Ludwigs¬ hafen zu einer außerordent¬ lichen Gcneralvcrsanimlung ein. Die Tagung findet im Pa- lazia-Reslaurant statt, das dem Ehrenmitglied des Vereins, Herrn Wienandt gehört. Man hat die Tagung nach Ludwigshafen gelegt, weil man mit ihr «in« besondere Ehrung des langiährigcn 2. Vorsitzen¬ den und Ehrenmitglieds «cr- binden will. Aul der Tagesordnung steht ein Berieht über die Reiehs- verbandstagung, über die Ton- filmsilnation und die allgemeine Lage der Industrie. Man will über Tonfilmvorlührerkursc sprechen, die Satzungen ändern und eine Reihe von Anträgen und Wünschen besprechen. Jannülgs Bühnenerfolg in Budapest In Budapest ist du Gastspiel von Emil Jaanings im Stäßt- tbeater gestern mit der Auf¬ führung von Hauptmanns „Bi- betpclz" zu End« gegangen. Der Erfolg war durchschlagend, und Janniogs fand begeisterte Ovationen des dicht besetzten Hauses Bei der Abschiedsvor¬ stellung war auch der Rcichs- verweser Horthy zugegen. Von einem denlschfetndlichen Blatt lancierte Gerüchte über angeb¬ liche Gefährdung des Gastspiels erwiesen sich als falsch und verfehlten ihre Wirkung voll¬ kommen. Nolsfhrcii aus Lübeck Di« Lübecker Lichtspicl- tbcateTbcsitrer haben sich zs eine- besonderen Ortagr-ii-p« >m Kahmcn des Norddeutsches Lickl5picltheatcrbesitzcrvcrb.ia- des zusammcngeschlossen, un vor allen Dingen die Frage der Eintrittspreise und die Lang« der Spiciprogramme zu regeln Das einzige Theater, das sieb abseits hält, ist das Zenl.al- Ihcatcr, das niclH nur drei Schläger in einem Prograniiz spielt, sondern auch noch halb« Freikarten ziun Preis« vos 30 Pfennig ausgibt. Die Lübecker Theater- besitzer haben sich Jetzt an di« norddeutschen Verleiher f wandt, damit mit Hilfe der Be¬ zugsscheinbedingungen schice- nigst für eine Änderung gesorgt wird. .Man fordert mit Recht voe den Verleihern, daß dem Zee* tralthealcr die Filmliclerungss gesperrt werden, wenn nicht schleunigst eine Anpassun^: «■ das Lübecker Preisniveau folgt. Die Lübecker Thcalsr- besitze- werden in Zukunll Filme von den Verleihern b«‘ ziehen, die sic im Kampf g*^ das Zentralthcater unterstütz«*- Zehnjähtiges Thra er- Jubiläum in Lripziß Die „U-T - Lichtspiele". L»'?" xig-Connewiti. des Herrn Ar¬ thur Wießner konnten am 9. Ok¬ tober 1930 das Jubiläum dtt zchniährigcn Bestehens f«'*'* Anläßlich seines Jubil»“*’* wartete Herr Wießner mit «i»^ besonders gewählten Progr.’®* auf. Umrahmt von einem ^ ten Beiprogramm lief der film „Die große SehnsuchJ^ Dem rührigen Theaterb«»'*^ wurden von Publikum und rs<^ weit herzlich« GKtckuaini^ zuteil, denen wir un« g«r«« schließen.