Der Kinematograph (October 1930)

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der Broadway sieht nserem H. H.-Korrespondentcii in New-Yo Was V c n „Outwmrd Bound" — Warnet Brothers im Hollywood-Thea¬ ter. Ein eigenartiger, phantasti¬ scher Film, der an altgricchisch- mythologische Ideen vom Schicksal der Toten anknüpft, an Charon mit seinem Nachen, der die Seelen der Verstorbe¬ nen über den Styx nach den Gefilden der Seligen fährt. Aber natürlich alles ins Mo¬ derne übertragen, nur die Ideen beibehalten. Aus dem Nachen der Griechenzeit wird ein großer Ozeandampfer, aus dem Styx der Ozean, und die Gefilde der Seligen sind eine große Stadt, die mit ihren Tür¬ men und Wolkenkratzern gen Himmel ragt. Auf diesem Damp¬ fer findet sich eine Gesell¬ schaft toter Seelen zusammen. Nur Henry, der Soldat mit dem Nervenschock, und seine Geliebte Ann, die zu Beginn der Hand¬ lung einen Selbstmordversuch gemacht und fast schon das Land erreicht haben, von dem kein Wanderer wiederkehrt, sind probexeise auf dem Phan¬ tomdampfer angelangt. Sie leben noch. Die Visionen des Sol¬ daten, als er in bewußtlosem Zustand ist, bilden den Kern der Handlung. Henry und Ann haken in ihrer bescheidenen Londoner Wohnung den Gas¬ hahn aufgedreht, werden aber durch ihren Hund gerettet, der eine Scheibe cinschlägt. Dieses phantastische Milieu fesselt die Aufmerksamkeit des Publikums von Anfang bis Ende. Als Er¬ zeugnis der Möglichkeiten, die im Sprechfilm liegen, ist „Oul- wjud Bouad" ein glänzendes L'isT'ie!, das weit über die mci- .‘‘en anderen Filmschöpfungen K tausragt. Der Film endet, als H»nrv und Ann von einer Am¬ bulanz abgeholt werden. Dann kommt wieder die Wirklichkeit. Leslie Howard, Beryl Mercer, Douglas Fairbanks jr. und Mon- tagu Love spielen die Haupt- „Big Boy" — Der große Junge — Warner Brothers ,m Winter¬ garden. Al Jolson, dessen Stern in Amerika schon seit langei. zu sinken beginnt, spielt in diesem Film die Hauptrolle. Doch zu unserem Bedauern müssen wir feststeilen, daß Jol¬ son, der mit seinem „Singing Fool" einen so großen Erfolg errang, hier völlig versagt. Schließlich sind es weniger der Künstler als der Regisseur und Verfasser, denen die Schuld ge¬ geben werden muß. Der Film ist banal, absurd und langwei¬ lig. die Handlung ist naiv, und die Musik haben wir schon zu oft gehört. In „Big Boy“ ragt Al Jolson nicht über einen drittklassigen Varietökünstler hinaus. Das Filmpublikum muß in diesem Film AI Jolson je¬ doch dankbar sein, daß er dies¬ mal nicht allzu sehr auf die Tränendrüsen seiner Anhänger spekuliert. Die großen Tränen¬ sturzbäche — siehe „Mammy" und „The singing Fool“ — werden diesmal so ziemlich ver¬ mieden. Das Sujet selbst ist weit unter dem erlaubten Durchschnitt: Al Jolson, ein verachteter Negerjunge im Staate Kentuckv im sonnigen Albert Bassermann in i Ibert Bassermann spielt in dem Richard Oswald-Ton¬ film der Ufa .Alraune“ die Rolle des ten Brinken. Harald PauUen wurde für die Rolle des Frank Braun verpflichtet. Friedrich Holländer komponiert „Cer Mann, der seinen Mörder sucht“. D er Ufa-Tonfilm „Der Mann, der seinen Mörder sucht“, bringt neue Kompositionen von Friedrich Holländer, der außer¬ dem die musikalische Leitung des Films innehat. Primanerehre. rxie Aufnahmen zu dem Film „Primanerehre", nach dem Roman „Boykott“ von Ulitz, der Emelka-Ilma-Produktion in Geiselgasteig sind beendet. Die Außenaufnahmen haben unter der Regie von Robert Land be¬ gonnen. Verleih: Bayerische Filmgesellschaft. „Dreigroschenoper.“ K urt Gerron wurde für den Warner - Tobisfilm ,4)rei- groschenoper“ als Moritaten¬ sänger in der deutschen Fas¬ sung verpflichtet. Süden, reitet bei einem Derby trotz aller Intrigen gemeinge¬ fährlicher städtischer Spieler zum Siege. Abgedroschene Witze, alte Gesänge und alberne Dialoge füllen den Film aus. Mitspieler sind Noah Claudia Dell. „Last of tbe Duanes“ — Fox im Roxy. Ein typischer Wild- West-Fiim: Sechsschüssige Re¬ volver, Cowboys, schwache Frauen und berufsmäßige Gau¬ ner. Der ziemlich langweilige Film wird nur dann interessant, wo ein Mann an einen Baum geknüpft, aber rechtzeitig wie- Weitere Besetzung .J>as ge¬ stohlene Gesicht“. P'üz den Ufa-Tonfilm „Das ^ gestohlene Gesicht" wurden für die weiteren Hauptrollen Mollie Ordeyna, Margarete Schön, Paul Hcnckels und Fritz Odemar verpflichtet. Auch in diesem Film stellt die Ufa, außer den bekannten Bühnen- und Tonfilm-Darstellern, wie beispielsweise Edith Edwards, Friedei Haerlin, Margitta Zo- newa, Paul Henckels, eine Reihe für den Film neuer Kräfte he-- aus. Besonders zu erwähnen seien Friedcl Haerlin, die ihre Talcniprobe in der „Wunder- Bar“ ablegle, und Margitta Zo- newa. Auch Max Adalbert gibt in diesem Film sein Ton- film-Debul. „1914“ („Die Schüsse von Serajewo“). 13 ichard Oswald hat mit den ^ Vorbereitungen zu seiner Tonfilm-Reportage „1914“ („Die Schösse von Serajewo“) begon¬ nen. Heinrich George und Al¬ bert Bassermann sind für zwei wichtige Hauptrollen verpflich¬ tet worden. Albert Basser¬ mann spielt den Kaiser Franz Joseph, während Jaures von Heinrich George verkörpert wird. Die Aufnahmen zu „1914" beginnen in Kürze. (Verleih: Atlas-Film.) der abgeschnitten wird. Dis schönen Landschaftsszenen wie¬ gen leider das niedrige Niveas des Filmes nicht auf. Ein Wild¬ westfilm ohne wirkliche Span¬ nung. George O'Brien, Lucilt Browne und Myrna Loy Spieles die Hauptrolle. „Follow Thru" — Folge nach — Paramount im ParamounL Eine in natürlichen Farben filmte musikalische Komöd:- die vor einem Jahr noch Stürme der Begeisterung ausgel ' hätte, jetzt aber ohne Wirki.-, bleibt. Dieses Theaterstück ui: seinerzeit in den Broadw.. Theatern ein großer Erfolg, > aber von dem Film, der uhr: gens unter der Leitung des da¬ maligen Bühnenregisacurs her- gestellt wiirde, nicht ges (t werden kann. Bühnenkomöd - k.">nnen eben einmal nicht wie die letzten Beispiele bew,.- sec — für den Film umgeschnc- ben und 'urechtgemacht wer¬ den. Trotz der vielen i-m- geschobenen Schlager wirk' Film langweilig. Nebenbei merkt, dreht sich der ga Film um einige weibliche G- Chunpions. Carles Buddy F gers und Nancy Carroll Spieles die Hauptrollen „Good News" — Gute NemF keiten — Metro-Coldwyn Mj\ er — Capitol. Noch eine musi .a- lische Komödie, tiber die cis prominenter Filmmann vor i- -li- gen Tagen mit folgenden V ten den Stab brach: „Mi; ' ■ filme müssen entweder viel bes¬ ser werden oder ganz aufgege- ben werden. Wahrscheinlich werden sie aber keines \o» beiden tun." Der ganze Film be¬ steht aus krampfhaften Ver¬ suchen, mit Hilfe einiger durch¬ gefallener Studenten etwas Hu¬ mor zu erzeugen. Der Diainf ist völlig zusammenhanglos und dazu noch banal Wahrlich: MusikfÜme müssen besser „Call of .he Flesh" — Ruf des Fleisches — Metro-Goldwvs- Mayer im Capitol. Ramon N*" varro, der als Juan die Haupt¬ rolle spielt, verschwendet hier seine schauspielerischen und gesanglichen Talente auf »"> ziemlich albernes Sujet. Er muH als spanischer Cafä-Sänger ans einem Kloster ein Mädchen entführen. Seine Sehnsucht zielt natürlich nach der Opef* wo er sich schon als gefeierter Künstler dünkt. Schließlich opfert er seine Liebe auf de» Altar seines eigenen Erfolg^ und schickt das Mädchen das Kloster zurück. _dtunfen und bei der Post It. Poftietlualslitla. Bcra|ipreü Mk. 3.— vicrtcHähA^ unSebot« 2S Pfg., SUOcalcniehc IS P<s. die aa-HSbe. — Seilciareue and Rsbellc nach TeriL --Sei (An»). Verealwortlich ISr die Redektion: Dr. Robert Ne nasnn, Mr des -- •'n»e^»Sle_^p«eodnnten werden nnr atrückgeechickt, wenn Porto be»«