Der Kinematograph (October 1930)

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'’4. Jahrganji Berlin, den 15. Oktober 1930 Nummer 241 Tönende Film-Sensation „Brand in der Oper“ bis scheint die i|anz Krnlie V oche des Tonfilms zu wer- d n. Das deutsche, spre- c L-nde, sinjfende Bild schrei- lii in iferadezu phantasti- hem Maß immer mehr auf f m Weit zur wirklichen ' 'llcndunff weiter. Der Brand in der Oper die Weife auf, wie wir der allen, zu{fkräfti|fen, im- P' nierenden, kassenfüllenden V nsalion, auch mit Geräusch mehr mit Donnern als mit Blitzen — neu beikommen k''inen. Dieser Abend gehörte Froe- I Sein Film wird noch - -rKer. nachhaltiger wirken als sein erstes tönendes Er¬ zeugnis, dessen Anziehungs- kr,ifl die deutschen Licht- »pu-ltheater fast restlos er- Pr< bt haben. Der Stoff ist, wie so oft in dii-sen Tagen, nicht neu. Wir kennen diesen Opernbrand aus der Kinovergangenheit. Aber es ist alles ganz anders, größer, moderner auf gemacht! Man bezieht sich nicht nienr auf irgend etwas, das einmal bei Pathe oder Eclair hergestellt worden ist, son¬ dern gibt als Quelle den Brand der Wiener Ringoper 'ur 30 oder 50 Jahren an. b-he aber dieses ungeheuer¬ liche technische Kunststück des Opernbrandes vor uns j^ollt. erleben wir eine Lie¬ besgeschichte, bei der der junge Sekretär den millio¬ nenschweren Chef schlägt. Hören den Tannhäuser in seinen Höhepunkten, beinahe wie eine vollkommene Kurz¬ oper, wie man sie jetzt auf der Schallplatte hört. Tannhäuser läßt mit wun¬ dervoller Stimme sein Liebes¬ lied erschallen. Wolfram von Eschenbach streitet in der Halle des Landgrafen mit einer stimmlichen Pracht, wie sie bei der vollendetsten Theatervorstellung nicht bes¬ ser zu hören ist. Jarmila Nowotna gibt ihrer Olympia den zauberhaften Klang ihrer Stimme und erntet im Kino genau so Bei¬ fall auf offener Szene, wie sie es auf der Bühne der Staatsoper gewohnt ist. -* Auch die Schauspieler, vor allem Gustav Fröhlich und Gustaf Gründgens, ziehen alle Registe.- ihres vielseitigen Könnens. Man braucht nicht ängst¬ lich zu sein, die Konkurrenz mit den großen Wortbühnen aufzunehmen. Wir werden zwar nie den Klassikern Konkurrenz ma¬ chen. Wir wollen feierlichst versprechen, nicht Ibsen zu verfilmen — oder vorsich¬ FabrikaliFroclichFilm G.m b.H. Regie: Carl FroeIic>i Verleih: Bild und Ton G.m.b.H. Tonaufnahmevertahren: Tobis Manuskript: Walter Reisch. Hauptrollen: Alexa Engström. Walter Supper Gustav Fröhlich. Orchesterleitung BrunoSeidicr- Gustai Griindgens Winkler Länge: 2624 Meter. 10 Akte IJrauHührung: Capitol tiger gesagt, — wir wollen es heute noch nicht ver- Abr - im Ausstattungsstück, in der Inszenierung popu¬ lärer Stoffe, in Stücken mit Knalleffekt, wabernder Lohe, Einsturz oder Bombardement werden wir immer größer, stärker, effektvoller sein. Aber wieder zurück zum Brand in der Oper. Der Ein,- druck unmittelbar nach der P-emiere ist geradezu über¬ wältigend. Man merkt bei jeder Szene der. alten Tonfilmpraktiker, die Hand Carl Froelichs. der schon vor einem Vierteljahr¬ hundert bei Oskar Meßter Tonfilme drehte, als noch niemand annchmen konnte. dtJ wir das Kino der Zwei¬ tausend erleben und daß wir diese Riesenräume durch die Gewalt des Lautverstärkers restlos, lebensecht, stärker als Radio und Grammophon erfüllen. Es läßt sich nicht vermei¬ den. in diesem Zusammen¬ hang zu bemerken, daß die Apparatur das einzig stö¬ rende Moment an diesem großen Abend war. Zweifellos eine entschuld¬ bare Angelegenheit. weil man nachher auf der Bühne eine imponierende Reihe von Verstärkern sah. wie man sie wahrscheinlich gewöhn¬ lich nicht antrifft. Für den Fachmann schadet es dem F Im nichts. Aber das zahlende Premicren-Pu- *^inotechnisches Gerät? Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“!