Der Kinematograph (October 1930)

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24. Jahrgang Berlin, den 16. Oktober 1930 Nummer 242 Farbige Revue Der Whiteman • Film läuft i'm Ufa-Palast an 4 Eine mit Spannung erwar¬ tete Uraufführung. Der größte Film, den die Universal bis¬ her eschaffen hat. Aufgebot bekanntester Namen, neue¬ ster technischer Fortschritte. Eine Zusammenfassung von all dem, was an Pracht und Ausstattung in Hollywood als gut und teuer zu haben wai. Ein F Im ganz ohne Hand- lunij. Eine glänzende, schil¬ lernde Kette von tausend und einer Einzeldarbietung. Eine wirkliche Übertragung der Revueidee auf den Film. Seihst die Commöre und uer Compere sind ver- schv’undcn. Arnold Korff verbindet die einzelnen Dar¬ bietungen mit deutschem T^ext Ist nett, elegant, lie¬ benswürdig. Aber es fehlt ihm, um das einzig Negative diesem großartigen, prachtvollen Werk vorweg- ^unehmen. an den textlichen Eointen. Er füllt Lücken aus, beiofitt Übergänge, aber man hitti ihm gern eine kleine Einspritzung mit humoristi- »chtm Serum gewünscht. ir Mittelpunkt natürlich Paul ^hiteman, den man ohne i’ek lamemäßige Übertreibung ungekrönten König der dazzspieler nennen darf. Er hat sein unverglcich- iches Orchester, das auf sei- Europatournee in Berlin dem riesigen Großen ^hauspielhaus bejubelt und gefeiert wurde, anscheinend für den Tonfilm ver¬ stärkt. Mietet als Illustration den einzelnen Bildern JEANE'^'TE LOFF. ARNDLO KORFF und die SISTERS G. in dem U n i ▼ r r s a I »T o n - und Farbenfilm «DER JXZZKONIG** seine erprobtesten Schlager, tut aber auch ein paar Senuß europäisches Sentiment, un¬ garisches Temperament und süße Wiener Walzerweisen hinzu. Was die Kunst der Tech¬ nik, der Architekten und vor allem die Technicolor ge¬ schaffen haben, ist eigentlich nur Folie zu dieser Musik. ★ Immer wieder gibt es neue Überraschungen, ganz gleich, ob es sich um die Rhapsodie in bleu handelt, die Jacques Gastier, der weltberühmte Schattentänzer, leitet, oder ob eine Hollywooder Aus¬ gabe des unerhörten Musikal- Clowms Grock auf den merk¬ würdigsten Instrumenten die harmonischsten Experimente ausführt. Der Song auf der Luft¬ pumpe — um nur ein Bei¬ spiel zu nennen — ist un¬ übertroffen. Das Jongleur- Potpourri auf der Geige ist mit diesen Finessen und die¬ sem Raffinement noch in keinem europäischen Variete gesehen worden. ★ Unerhört der Aufwand der Massen. Selten geschickt die Kombination zwischen Soli¬ sten und Ensemble. Ein Bild voller Charme, einschmeichelnd in Gesang und Melodie, frappierend ge¬ radezu in der Farbe und in Der Jazzkönig Fabrikat: Universal Hauptrollen: Paul WhiUman, Verleih Deutsche Universal Jeanette Loff. John Boies Regie: John M Anderson Dtsche. Conference: Arnold Korff Länge: 2372 Meter, 11 Akte Uraufführung: Ufa Palast am Zoo dem Arrangement: Die Ge¬ schichte vom Brautschleier. Der A.em steht dem Be¬ schauer beinahe still, wenn am Schluß dieser Szene das junge vermählte Paar die Treppe emporschreitet. Sich ein gclceaes Gewebe aus¬ breitet, das zwanzig oder dreißig entzückende Frauen nicht meistern können. ★ ImpcrJerend und von stätk- ster Wirkung die Irving- Girls. Fünfzehn Tänzerinnen, ge¬ gen die die tillernden Girls und die fabelhaft trainierten Damen Jacksons beinahe Waisenkinder sind. Niedlich in der Musik: die Bank im Park. Bei deren Schlußbild eine Drehbühne von gigantischem Ausmaß all ihre Möglichkeiten entfaltet. Unerhört das Schlußbild der tanzenden Nationen, bei dem sich die Musik und die Tänzer aller Länder in einem großen Schmelztiegel vereinigen. Wenn hier hundert oder zweihundert Geigenspieler, Harmonika-Virtuosen, Wald¬ hornbläser, sich mit glänzend trainierten Tänzern vereini¬ gen, entringt sich auch den Lippen des hartgesottensten Kinobesuchers ein unwillkür¬ lich leise geflüstertes: „Uner- hört", ^ Im Ufa-Palast führt man das Bild zum Teil unter Be¬ nutzung des Magnoskops vor. Klar, daß mit Unterstüt¬ zung dieses famosen optischen Mittels die Wirkung noch ver¬ größert und gesteigert wird. und Verkauf von BOhnenzubehör durch „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“