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tF FILM-FACH BUW ^ I II VERLAG SCHERL« BERLIN iSWSlEiHC^- Berlin, den 17. Oktober 1930 Vier Krawatten Zwei im Universum - zwei im Ufa-Pavillon E> mag richtig sein, daß Gco- : Kaiser, der Dichter des ühnenstückes von den .2wi Krawatten" irgend- want und irgendwo einmal l>eha [)tet hat, daß schon eine I neue Krawatte genüge, um einet Menschen zu wandein. AI . r es genügte nicht imm. ein erfolgreiches The- '>er- ick, um daraus einen film u machen, der nun mit «nbe, ingter Sicherheit über¬ eil d n großen Erfolg und den äsenden Beifall der •Mens! bringt. We .e Leute behaupten im ebrig, i. daß es Filme, die in allen großen und kleinen Stidtin des Reiches, gleich tote ' eschäfte machen, bei- ®*he iberhaupt nicht gebe. Unc wenn schon einmal, ^nn ei es eben der große ! ^1*11. mit dem nun einmal »Ikn Filmen, ganz gleich, sie in Berlin oder Holly- Sfood entstanden, zu rech- oen Ut. Es nmß gleich gesagt wer- n, daß diese Vorrede nicht “•« Einleitung zu einer ab- ‘‘bnenden Kritik sein soll. Diese allgemeinen Sätze ”»d de>wcgen nötig, weil ob- «liverweise vermerkt wer- ^ muß, daß die Geschichte 5?^ ewei Krawatten in beiden j^*’'*ll'“‘'’ungihäusern nicht ohne Widerspruch auf- «*»ominen worden ist. ^buld daran hat zum Teil „ “^flragung. Weil, wenig- d^o” Vorstellung, die r Referent im Ufa-Pavil- besuchte, das Potentio¬ meter nicht einwandfrei funk¬ tionierte. Man wird also einige Diver¬ genzen in der Lautstärke zweckmäßig nicht in Rech¬ nung zu stellen brauchen. Etwas, was auch deswegen erwähnt wird, weil das zur Beurteilung mancher Kritiken der Tageszeitung notwendig ist, die leider häufig diese technischen Unzulänglichkei¬ ten nicht berücksichtigen. ■k Der Film selbst schildert die Geschichte des Aufhilfs¬ kellners Jean, dem ein Hoch¬ stapler, um sich vor der Ver¬ haftung zu retten, eine weiße Krawatte für die schwarze gibt. Eine Chrysantheme fürs Knopfloch. tausend Mark und ein Tombolalos. Ausgerechnet die Nummer 333 gewinnt eine Reise nach Amerika, und Jean kommt in die Kreise der upper ten. Seine kleine Freundin aus Berlin i. w. d. macht die Reise im Zwischendeck und Fabrikat: M.Glass-Film d.Terra Künstler. Leitung; Rieh. Weichert Verleih: Terra United Artisls Hauptrollen Michael Bohnen. Manuskript: Nach d. Bühnen- Olga Tschechowa, Roberts. stück von Georg Kaiser Glässner, Lieske, Falkenstein Musik: Mischa Spoliansky Länge: 2430 Meter. 5 Akte Regie: Felix Basch Uraufführung: Universum und Tonverfahren: Tobis Ufa-Pavillon erfährt zwischen New York und Florida, als man sie ge¬ rade nachts aus der dritten Klasse ohne Fahrkarte her- ausseizen will, daß sie vier¬ zig Millionen geerbt hat. A lf der Rückreise geht's umgekehrt. Da fährt die kleine Trude in der Luxus- kabinc und der gute Michael Bohnen im Zwischendeck. Mar zerbricht sich glück¬ licherweise erst nachher den Kopf darüber, warum er die Gratiskarte für die Luxus¬ kabine nicht auch auf der Heimfahrt benutzt. Aber vielleicht läßt Georg Kaise- nur die Hinreise ge¬ winnen, in der angenehmen Erwartung, daß jeder Tom¬ bolagewinner, wie immer, auch beim besten Gewinn schließlich noch etwas zu¬ zahlt. * Das Ganze ist im ameri¬ kanischen Stil bewußt als Persiflage aufgezogen. Man sieht wie das moralische Mäntelchen überall, beim Alkohol, beim Gebet, bei der Liebe die Unmoral über¬ deckt. Ladislaus Vajda, der Manu¬ skriptschreiber, hat das sicherlich recht schön ge¬ dacht. Und Felix Basch so¬ wohl wie sein künstlerischer Mitarbeiter Richard Wei¬ chert haben sich redlich Mühe gegeben, die Parodie zu unterstreichen und doch den Rahmen des Kinomäßigen zu erhallen. Daß das nicht überall ge¬ glückt ist, liegt vielleicht am Stoff an sich. '®ine Anzeigen* im.vKinematograph**- billig und erfolgreich