Der Kinematograph (October 1930)

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Eine kleine Riditigstellung Jedenfalls wird zum Teil ausgezeichnet gespielt. Mi¬ chael Bohnen findet sich in dieses moderne Milieu, das zwischen Operette, Schau¬ spiel und Lustspiel schwankt, mit einer seltenen Virtuosi¬ tät. Er bemüht sich, die Musik Micha Spolianskys, die hier genau so wie in dem Emelka - Tauberfilm manch¬ mal weitab vom Kinomäßigen geht, glücklich zu interpretie¬ ren. Darstellerisch merkt man noch hier und da etwas Ka¬ merafremdheit. Der Schlager ist zweifellos das Lied, in dem behauptet wird, daß man für die Liebe die größte Sympathie haben müsse. -ä Sonst aber zuviel kleine Berliner Kurfürstendamm-Re- vue und zu wenig große Me¬ lodie. Zu wenig für die breite Masse, auf die man, ob man will oder nicht, beim Film Rücksicht nehmen muß. Olga Tschechows schwimmt nun, während dieser Film vor uns abrollt, selbst auf dem großen Meer, fährt wirklich nach Amerika und hofft sicherlich, daß ihr drüben mehr Glück beschießen ist als manuskriptgemi. in diesem Film. Man sieht Julius Falken¬ stein, schon in der Maske ganz ein Muckerton. Amü¬ siert sich über Heim Rechts¬ anwalt Bannermann, der sonst Ralph Arthur Roberts heißt. Sieht e'ne r idlos lange Reihe guter, , ’ mnter Na¬ men. Stellt vor al'em fest, daß der Kamera:.iann Nikolaus Farkas mit bewährter Rou¬ tine glänzende Bilder fest¬ hält, aus denen beinahe über¬ all ein** künstlerische Eigen- W'". Keit spricht, die dem Filij lur zum Vorteil ge- reicl * Felix Basch arrangierte das Ganze mit leichter Hand, sorgte für hübsche Arrange¬ ments der Szenen, tat mit Weichert alles, was in punkto Regie zu machen war. * Aber der große Erfolg war bei der Uraufführung nicht zu erringen. Das Schicksal dieses Films in den Provinztheatera ist kaum vorauszusagen. Dem „Film-Journal" sollte man zu Weihnachten eine Rechenmaschine schenken. Es wiederholt die Tabellen, die wir über die Ausrüstung deutscher Theater mit Ton¬ film-Apparaturen veröffent¬ lichten. Verkündet stolz, daß 1764 Theater ausgerüstet seien und weist dann glück¬ lich 881 Tonfilm-Theater tat¬ sächlich nach. Also rund 500 weniger als wir bereits acht Tage vorher namentlich bekanntgeben konnten. Wir haben von jeher Wert darauf gelegt, in bezug auf Statistik einwandfreies Ma¬ terial zu liefern, und scheuen in dieser Hinsicht, wie unsere Leser wissen, keinerlei Ko¬ sten und Mühen. Es geht bei aller Freund¬ schaft nicht an. daß man auf der ersten Seite eines Blat¬ tes behauptet, es gebe 1800 Kinotheater, und daß man dann noch nicht einmal die Hälft,; iu einer Tabelle tat- säcl lieh V iedergibt. Leibst v-enn man annimmt, daJ von Nitzsche, Kinopax und Kinofag tatsächlich 600 Apparate in Gebrauch sind — eine Zahl, die wir aus ganz bestimmten und berech¬ tigten vbründen für zu hoch gegriffen halten —, ergibt das immer erst 1500 Theater, so daß uns das „Film-Jour- nai". selbst wenn mim seine eigenen Angaben als richtige unterstell', 300 schuldig bleibt. Der Ordnung wegen sei festgestellt, daß zu den 522 Orten mit 1129 Theatern in¬ zwischen nach Angabe der beteiligten Firmen und aus dem Reich ungefähr 180 The¬ ater hinzugekommen sind, so daß im Augenblick mit höch¬ stens 1300 Häusern zu rech¬ nen ist, die überhaupt für Tonfilmvorführungen in Frage kommen. Wir haben nicht ohne Ab¬ sicht unserer Statistik die Größenangaben der einzel¬ nen Häuser hinzugefügt, weil sie natürlich für die endgül¬ tige Beurteilung der deut¬ schen Tonfilm-Situation ent¬ scheidend sind. Es scheint dann ferner, als ob das „Film-Journal" einer kleinen Zahlenpsychose zum Opfer gefallen ist. Es behauptet. Klangfilm- Tobis hätten zusammen 921 Theater beliefert. Dabei ist die Zahl der Theater mit der Zahl der Apparaturen ver¬ wechselt worden. Denn die Aufstellung des „Film-Journals", die wir ge¬ nau nachgeprüft haben, be¬ legt tatsächlich nur 612 The¬ ater, von denen selbstver¬ ständlich über 300 Häuser mit je zwei Apparaturen ar¬ beiten können. Man sollte gerade im Augenblick mit der Veröf¬ fentlichung von statistischem Material etwas vorsichtiger sein und nur dann Listen veröffentlichen, wenn sie in jeder Beziehung authentisch sind. Selbstverständlich können auch in unseren Aufstellun¬ gen hier und da Fehler Vor¬ kommen. Irrtum ist selbst¬ verständlich immer möglich. Unser Material stützt sich aber nicht nur auf die An¬ gaben der Einbaufirmen, son¬ dern wir verwerten die An¬ gaben der Verleiher und Theaterbesitzer, die dan¬ kenswerterweise unsere um¬ fassende und schwierige Ar¬ beit in großem Maße unter¬ stützen. Wir waren gezwungen, diese Richtigstellung vorzu¬ nehmen. nicht, weil wir uns für allwissend halten, oder weil wir glauben, das Recht auf den Abdruck von Kino¬ statistiken gepachtet zu haben. Wir befassen uns nur kri¬ tisch mit dem Material des Film-Journal, weil gerade in den augenblicklichen Zeiten falsche Unterlagen zu wirt¬ schaftlichen Rückschlüssen führen können, die im Inter¬ esse des Einzelbetriebes und der gesamten Kinowirtschaft unter allen Umständen ver¬ hindert werden müssen. Die Ufa-Tonwoche erfolgreich Die tönende Wochenschau der Ufa hat, wie aus den Pressebesprechungen aus dem ganzen Deutschen Reich her¬ vorgeht, einen vollen Erfolg bei Publikum und Presse zu verzeichnen. Inzwischen hat sich die Zahl der Filmtheater, die die Ufa-Ton-Woche vorfüh¬ ren, auf über 190 erhöht, so daß in fast jeder größeren Stadt nunmehr Gelegenheit ge¬ geben ist, diese aktuelle Ton- Reportage zu sehen. Täglich treffen zustimmende Urteile der Theaterbesitzer ein. Ein alter Bekannt er in neuer Potitio i Wie die Paramount m .tt_ hat Herr G. J. S c h ä f c <h Leitung des zcntraleuropä cha Geschäfts der ParamounI ibtr- nommen. Er wird von >; aus die Interessen des . neri. kanischen Konzerns bei usi in Österreich, Ungarn, Tscl. .-cbs- Slowakei, auf dem Balk Polen, in Skandinavien des Randstaaten und Holland -ites G. J. Schäfer bat vo ie Pike auf gelernt. Seit vier- C. J. Schäler zehn Jahren steckt er ii. Filsn business, und seit fünf afarti wirkt er in Europa. Bei Paramount hat “ Boston angefangen. 19 traf er in Europa eia, übern i m w- nächst die Geschäfte de Par*- mount im Rahmen der F *«*•• die bekanntlich Ende !9..r ao»- einanderging, weil jede . r be¬ teiligten Firmen für s - *®- fing. Im Januar 1929 ging -chäler an den Aufbau der Par^ 'ouat- Organisation in österrei U** garn, Tschechoslowakei Po*** Er beschränkte sich nK'ü dar¬ auf, jeweils in den Zintrale* zu sitzen, sondern studierte des Markt praktisch, wobei ibm «*- tfirlich zugute kam, daß ■ r nic»l Vollamerikaner ist. ondef* eigentlich Deutscher, des*** Großeltern in der Gegend »»• Stuttgart beheimatet wiren. Jeizt bearbeitet er vjd lin aus Zentraleuropa. E* nicht ohne filmpoliti'i-he* *•' teresse, daß auch die “aran"’" anscheinend eingesehen bat. d Berlin doch stärker .n!' mittelpunkt in Frage koirun» »• Paris. . Vielleicht überlegt man Jß jetzt auch, ob man nicht doc auch wenigstens die den**« Produktion in die Re.chsk*«P Stadt legen wird. i Schäfer wäre der * Grund seiner Kenntnis t pas auch die deutsch-ain««ß|^ nische Zusammenarbeit i» genehmcie und «rfolgreic^ Bahnen zu leiten, als ****^,te* mal intolge der ,, *tr Mißverständnisse der F*