Der Kinematograph (October 1930)

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'^^■aBOäB; SCHERUki BERLIMjSüOBII-«»^ 24 lahr^ang Berlin, den 28. Oktober t930 Nummer 232 Der Kampf um die Berek Al die Universal ihren froli. n Farbenionfilm „Der Jazz önig" in Berlin startete, halt« sie die gute Idee, einen Wafe n durch die Stadt lah- 1 lassen, der in seinem Innc’ -1 einen Schallplatten- at trug, von dem aus e ^ hlager dieses Films auf « raße tönten. D' "er originelle Einfall ef ■ le in solchen Fällen sehr pror nt arbeitenden Behör- ;n .luf den Plan, die der »iv rsal sofort ein Straf- ,t ins Haus trugen. In tierlin existiert nämlich, nan im neuen Amts- !ut" <1 so schön sagt, ein -kon ' lunalisiertes Unterneh- “'n" ,lie Berek, die offiziell ' "’n Plakatanschlag an 1 tfaßsäulen zu verwal- leti h.;!, in Wirklichkeit aber er Macht ausgestatlet ci,.- von allen Privat- kreisf: als monopolistisch iden wird. Geiicn diese Berek und "••net.tlich gegen ihre neue¬ ren t^ieschäftsmethoden war *'“« von Dr. Plügge gelei- lete Versammlung einbe- ■^'en worden, auf der man jne Vertreter aller beteilig- '«n Kreise begrüßte, '*'«r immer mit der Re- mc zu tun hat, was fa *n Lichtspieltheaterbe- ^*«r angeht, stößt irgend- ^«n Berlin auf den Macht- “^tch der Berek, wie das Tiit der Universal AWr Wer nun gar gezwun- biJ**' ®'* ***'■ Ver- Me abzuschließen, erfährt Q Erstaunen, welche kftsmethoden bei einem kommunalisierten Unterneh¬ men für möglich gehalten werden. Die Berek hat jetzt einen neuen Tarif herausgebracht, worin sie die Stadt Berlin, die ehedem für den Säulen¬ anschlag in zwanzig Bezirke eingeteilt war, jetzt für ihre Plakatzwecke in vier Grup¬ pen zerlegt. Man könnte der Meinung sein, daß diese Zerlegung nach wirtschaftlich zusam¬ menhängenden Stadtteilen vorgenommen werden müßte. Wenn man sich den von der Berek herausgegebenen Rc- klameplan ansieht, merkt man mit Erstaunen, daß diese vier Gruppen die Stadt voll¬ kommen unorganisch auf¬ teilen und vor allen Dingen das Bestreben zeigen, die für den Plakalanschlag wichtige Gegend der Gedächtniskirche in drei Gruppen zu zerlegen. So gehört zur einen Gruppe tatsächlich ein Stück Kur¬ fürstendamm, aber ebenfalls die nicht ganz so gut duf¬ tende Umgegend von Osdorf. So gehört ein Stückchen Tauentzienstraße dazu, aber auch noch die Laubenkolo¬ nien von Neukölln. Diese sehr merkwürdige Einteilung läßt sich nur aus dem Bestreben der Berek er¬ klären. diejenigen Firmen, welche Plakate in einer ge¬ wissen Gegend wünschen, zu zwingen, Anschläge in mehre¬ ren dieser Gruppen vorzu¬ nehmen. Wie man aus einem Vor¬ trag des Herrn Witt von der Ufa erfuhr, kostet der Pla- katansc'ilag in dei Größe sechs auf hundert Säulen nach dem alten Tarif acht- undvier.Tig Mark pro Tag. nach dem neuen achtund¬ vierzig bis siebzig Mark. We- heute das Viertel am Kurförstendamm für seinen Plakatarschlag benötigt, ist durch die neue Gruppenein¬ teilung gezwungen, sich min¬ destens zweier Gruppen zu bedienen, von denen für die Gruppe I siebzig, für die Gruppe II achtundfünfzig Mark pro Tag fällig sind. Dafür verpflichtet sich die Berek aber nur, hundert Säuirn innerhalb des ausge¬ dehnten Bezirks zu bekleben, so daß es dem Theaterbe¬ sitzer, den Wilmersdorf und Schöneberg interessieren, ge¬ schehen kann, daß er verein¬ zelte Plakate in Lichterfelde- Ost und in Lindenhof wieder¬ findet Bisher war eine Kontrolle der Berek einigermaßen mög¬ lich, denn in den alten Be¬ zirken ließen sich hundert Plakate überschauen. In den neuen Gruppen ist das nicht mehr möglich, weil sie sich räumlich über ein viel zu großes Gebiet erstrecken. Weitere Klagen gingen na¬ mentlich dahin, daß die Berek keine Klebevorschriften mehr anerkennt und die Plakate dahin klebt, wo es ihr gerade richtig erscheint. Es kommt vor, daß Plakate in kleiner Schrift am Kopf einer Säule erscheinen, wo sie eben nur mit einem Fernstecher zu lesen sind, oder daß sie. wie dieFachleute sichausdrücken. am Hundesockel hängen, wo ^uch gute Kinomusikerfinden Sie durch „Kleine Anzeigen** im„Kinematograph‘*