Der Kinematograph (October 1930)

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II VERLAG SCHERL« BERLIN SW68 Berlin, den 29. Oktober 1930 Der polyglotte Schauspieler seinem Kundfiinkvortrai* üht r die europäische Ton- filr Produktion hat Herr Dr. Gu dn ßa(<ier auscinandcr|<e- sel t. daß die heutific Situa¬ tion der europäischen Film- pri luktion dahin führen mi. -e. Berlin als Tonfilm- zei.:: uro Europas auszubauen. Bafficr, der sich ja he- '' mit dem Tonfilm be- 'I itijfte, als die Brüder rer. die ihn schließlich mi: Erfolg starteten, noch ki ne Ahnung davon hatten. 'St m seinem Vortrag auf die ’■ 'chaftlichen Zusammen- han- •• eingehend eingegangen f r hat sich auch über die •v iische Seite der Frage gea. ßert und dabei festge- *tel daß Berlin augenblick¬ lich libcr das beste Auf- “ah--, material Europas ver¬ fügt l".swischen hört man auch aus .anderen Ländern Euro- Ws. wie aus Frankreich und Lng and, wo die Tonfilmhcr- •teli mg schon seit einiger Zeit achtbare Erfolge erzielt "»t. von dem Streben, sich dem Tonfilm anzupassen. In erster Reihe ist es hier “alien, das ja eine alte fil- ®*sche Kultur besitzt, neuer¬ dings Schweden, wo Victor o|oström seinen ersten *chwedischcn Tonfilm insze- "'«rt. Spanien und Norwe- gen, in welch letzterem Unde. wie uns gemeldet ivurde, eine dänische Auf¬ nahmeapparatur versagt hat. “ch Ungarn bemüht sich, TonfT'*^ "meldeten, um den E» liegt in der Natur der U j ein Tonfilm für “der mit einer begrenzten Bevölkerung wirtschi.ftlich nicht tragbar ist, und daß auf diesem Gebiet alles einer Internationalität zustreben muß, wie dies einst der Fall war, als der stumme Film herrschte, des.sen Titel sich ohne große Kosten von einer Sprache in die andere über¬ tragen ließen. Eine solche Internationali¬ tät würde gefördert werden, sobald in einer Hauptstadt Europas die Zentrale für die Tonfilmproduktion diesesErd- teils besteht. Sic wird aber in noch wei¬ terem Maße durch den Um¬ stand ermöglicht werden, daß der Tonfilm den polyglotten Schauspieler bevorzugen muß. denjenigen, der nicht nur die Sprache seines Landes, son¬ dern daneben noch mehrere Weltsprachen beherrscht. Zu Beginn des Tonfilms hat man behauptet, daß eine solche Vielzüngigkeit dem Film zum Schaden gereichen müsse, ü'e Praxis hat auch hier wieder einmal bewiesen, wie seh"- sie allen theoreti¬ schen Erörterungen überlegen ist. Nehmen wir die vier Ber¬ liner Schauspielerinnen .Mar¬ lene Dietrich, Mady Chri¬ stians, Lilian Harvey. Olga Tschechowa - so beschrei¬ ben wir damit schon ein Produktionsprogramm, das tonfilmisch nicht nur auf die deutsche, sondern auch auf die englische und franzö¬ sische Sprache zugeschnitten ist. Lilian Harvey und Olga Tschechowa haben sich in den drei Hauptsprachen Europas dem Mikrophon an¬ passen können und beim Publikum damit Erfolg ge¬ funden. Ihr Beispiel wird Schule machen und in jungen Dar¬ stellern den Ehrgeiz cr- weesen. den Anforderungen des Tonlilmdialogs m mehr Spree len als der Hcimat- sprache gewachsen zu seiii. Zu einer derartigen Pro¬ duktion muß es kommen, wem die Filme technisch und künstlerisch auf der Höhe stehen sollen. .Ma 1 hat es in Amerika mit den sogenannten Versionen versucht, in denen Filme zum Teil nachträglich synchroni¬ siert wurden und für die eng- liscnen und amerikanischen Darsteller, die auf der Lein¬ wand erschienen. anders¬ sprachige Darsteller den je¬ weiligen Dialog sprachen. Restlos ist das in keinem Fall geglückt und kann auch nicht glücken, weil die Stimme kein Zufall ist, son¬ dern zu einer ganz bestimm¬ ten Persönlichkeit gehört, jener Persönlichkeit nämlich, die man auf der Leinwand sieht und welche die Zu¬ schauer gleichzeitig zu hören wünschen. Man hat. um diese Mängel zu verbergen. Filme mehr¬ fach aufgenommen und für die einzelnen Weltsprachen andere Darsteller beschäf¬ tigt. Wir sollen diese Holly¬ wood-Resultate in der näch¬ sten Zeit zu hören bekom¬ men, so daß sich weitere Be¬ merkungen darüber erübri¬ gen, wenn auch schon jetzt gesagt werden muß, daß man in Berlin das Engagement verschiedener Darsteller mit KinogestUhl, neu und gebraucht? Kleine Anzeigen“ Im „Kinematograph