Der Kinematograph (January 1931)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

Nordafrikanischer Filmbrief Von unserem Korrespondenten in Algier. Paul Saifar. Die Münchener Kulturfilmbühne bleibt erhalten An die Stelle der Bayeri¬ schen Landesfilmbühne. die mit dem 4. Januar ihr eigenes Theater, den Goethe-Saal, auf- l'ibt, ist die reugegriindete Ge¬ sellschaft der Freunde des gu¬ ten Films getreten. Die unter Leitung Walter Jervens ste¬ hende Vereinigung beabsichtigt dem Goethesaal seine führende Stellung als Kulturfilmbühne zu erhalten, da sie der Auffassung ist, daß eine Stadt von der Größe und Bedeutung Mün¬ chens eine besondere Pfleg¬ stätte des großen Kulturfilms haben muß. Als Erstaufführungen der nächsten Wochen sind vorgese¬ hen: Mittelholzers Afrikaflug 1930. Amundsens Nordpolflug, der neue zweiteilige Italien- tilm, der Norwegenfilm „Odins Paradies", Globetrotter in In¬ dien usw. Die Geschäftsleitung liegt weiterhin in Händen von Hanns Vollkomm, der auch bis¬ her die Gestaltung des Spiel¬ plans und der vielbeachteten graphischen Reklame besorgte. Außer der Pflege des Kultur¬ films soll der Goethesaal auch gelegentlichen theatralischen Veranstaltungen dienen. Es wurde ein dreitägiges Gastspiel mit Karl Valentin abgeschlos¬ sen, und es werden Aufführun¬ gen mit Mitgliedern des Thea¬ terseminars von Professor Kut¬ scher und mit einer Gruppe junger Schauspieler statt finden. Internationale Film- Holdinj»-Gesellst halt in der Schweiz In der Schweiz wurde Ende Dezember die Firma Opticolor A.-G., eine neue Holding-Ge¬ sellschaft der internationalen Filmindustrie, gegründet. Sitz der Firma ist Glarus. Das Aktienkapital der Gesellschaft beträgt 2.3 Millionen Schweizer Franken, ln die Gesellschaft wurden von der K slyn-Corpo- ration in Wilmington, Delaware (USA.), sämtliche Lizenzrechte auf das sogenannte Berthonsche Farbenfilmpatent eingebracht. Außer der Kislyn-Corporation sind an der neugegründeten Gesellschaft auch die Siemens- Halske A.-G.. Berlin, und die Firma Gustave Ferricre in Genf beteiligt. Die höhere Gage Wie uns ein Funkspruch aus New York meldet, hat George Akerson. ein Sekretär des Prä¬ sidenten Hoover, eine Stellung bei der Paramount angenom¬ men, da diese ihn besser be¬ zahlen könne. Au 1 einer Filmexpedition durch die Berberei haben .1. K Raymond-Millet und seine Kameraleute zahlreiche Auf¬ nahmen gemacht, nach einem Aufenthalt in Oran und Colomb- Bcctar wurde in Tlemcen ge- film und dann in Sidi-Boume- dine und Mansourah verschie¬ dene Szenen gedreht. Das Ma¬ terial wird zu einem touristi¬ schen Reportagefilm verwendet. A^el Gance will in Nord- und Westafrika eine Serie von Kul¬ turfilmen drehen, welche wah— scheinlich die Titel: „Unser Fiankreich jenseits des Meeres" und . Rund um die Welt" erhal¬ ten werden. Diese Filme sollen anläßlich der großen Kolonial- aiis'Ullung 1931 herauskommen. Andre Hugon bereitet zwei afrikanische Sprechfilme vor, die im Laufe dieses Winters gedreht werden. Die aus 73 Personen bestehende Expe¬ dition wird einen Tonaufnahme¬ wagen mitführen. Der erste Film, welcher an den Ufern des Tschad gedreht wird, trägt den Titel: „Die Frau und die Nach¬ tigall" Der zweite Film, wel¬ cher in Algier und dem Hoggar gedreht wird, heißt: „Le Ta'- gui" und spielt inmitten des Stammes der Tuaregs. ln Algier ist ein neues Kino von 500 Plätzen eröffnet wor¬ den. Dieses Etablissement „Ca¬ pitol" wird siumme Filme ab¬ wechselnd mit Varietenummern Jacques Severac hat seinen dritten marokkanischen Film „Razzia" beendet. Im Vorjahre hat Severac im gleichen Lande „Die Seele des Bled" und „Si- rocco“ gedreht. Die algerische Zensur hat endlich die V'orführung des Tonfilms „Heidnisches Lied" von S. van Dyke („Pagan Love Song") gestattet. Es mußten einige Untertitel, welche als kränkend für das Eingeborenen¬ element Algiers bezeichnet worden waren, geändert werden. Für „Weiße Schatten" wurde die Genehm.gung zur Vorfüh¬ rung erteilt unter der Bedin¬ gung. daß der letzte Teil, wel¬ cher Kampfszenen zwischen Weißen und Eingeborenen dar¬ stellt, gestrichen wird. Verschiedene französische Produktions- und Verleihfirmen Frankreichs haben in letzter Zeit Agenturen in Algier eröff¬ net. z B. Victoria Film Gains- borough, London: Nicea Films Production: Omega Verleih usw. ln Oran hat das Regent Ci- nrma Tonfilmei irichtung erhal¬ ten. Die ersten (französischen) Sprechfiime waren „Die drei Masken" und „Chique". Diese Tonfilme wurden in Oran enthusiastisch aufgenom- „Majestic". der neue große Theaterpalast von 4000 Plätzen, erbaut von Seiberras, hört für diese Saison mit seinen Film¬ programmen auf. Er wird einen gioßen Teil der Vorstellung mit Varietenummern bestreiten und am Schlüsse Film-Wochen¬ schauen bringen. „Sous les toits de Paris" wurde jüngst in Algier mit star¬ kem Beifall aufgenommen. Die gesamte Presse, und besonders die „Depeche algerienne", hatte auf den großen Erfolg hingewie¬ sen. den der Fiim bei seiner Berliner Aufführung im Mozart¬ saal hatte. Hauptversammlung in Dresden Der „Verein der Lichtspiel¬ theaterbesitzer von Dresden und Umgebung e. V. ' beruft seine diesjährige Hauptver¬ sammlung für Mittwoch. den 7. Januar, vormittags 11.30 Uhr nach dem „Stadt-Cafe", Dres¬ den. Postplatz, ein. Die Tagesordnung sieht die für Generalversammlungen üb¬ lichen Punkte vor, doch werden diesmal im besonderen auch aktuelle Fachfragen erörtert. Mülheim-Ruhr bekommt ein neues Lichtspielhaus Am 1. September dieses Jah¬ res bekommt Mülheim ein neues Lichtspielhaus, Uie „Lichtburg". Erbaut wird das Theater, das neben dem Tonfilm die gute Bühnenschau pflegen wird, von dem Architekten Dr. Großmann, der Mitinhaber der bekannten Firma Pfeifer & Grjßmann ist. Das Theater wird an der neuen Durchbruchstraße in zentralster L, ge errichtet werden. Ge¬ plant Ist eine Front von ca. 22 Meter, der Eingang wird ca. 7 Meter breit werden. Fas¬ sungsvermögen des Theaters wird ca. 1000 Sitzplätze sein. Die Bauherrin ist die „Licht¬ burg G. m. b. H.‘\ hinter der Jas Ehepaar Neusser steht. Eigentümerin des großen Grund¬ stückes ist die Stadt Mülheim. Fs ist zu begrüßen, daß in die¬ ser Zeit des Pessimismus ein aller Branchenkämpe den Mut hat. ein solches Projekt in An¬ griff zu nehmen. Dr.Lommerzheim. Köln, übernimmt „Agrippina", Köln Das „Agrippina" in Köln, das bisherige Erstaufführungstheater der „Ufa" für Köln, ist von dem bekannten Kölner Theater¬ besitzer Dr. Lommerzheim über¬ nommen worden. Das Theater wird als Erstaufführungstheater geführt weiden. Ufa-Ton-Woche im Rundfunk Der Ostmarken-Rundfunk hat sich bereit erklärt, wöchentlich Freitags die Ufa-Ton-Woche auf seine Sender zu übertragen. Es sind dies im allgemeinen die Stationen Königsberg. Danzig und der Groß-Sender Heilsberg Diese Rundfunk-Übertragungen begannen erstmalig am Freitag, ftem 2. Januar 1931, vom Ufa- Betrieb Alhambra in Königs¬ berg aus. Filmprodukfion in In der Hauptstadt San Jose von Nicaragua wurde kürzlich ein Tonfilm „El Retorno“ (Die Rückkehrl mit solchem Erfolg hergestellt. daß die dortige Künstlergruppe beschlossen hat. ein ständiges Filmatelier ein¬ zurichten, mit der Absicht, die¬ sen Industriezweig dort ein¬ zubürgern und dessen Erzeug¬ nisse zu exportieren. Die Tat¬ sache. daß Nicaragua ein mo¬ dernes kinematographisches Atelier zur Herstellung von Tonfilmen besitzt, wird als ein bedeutungsvoller Fortschritt im Lande betrachtet. In verschiedenen Ländern Lateinamerikas hat man bereits Zentralamerika Versuche gemacht. Filme für den Export herzustellen, aber alle diese Unternehmen haben Schiffbruch erlitten, obwohl sie die Unterstützung der Regie¬ rungen und des Handels und der Industrie genossen: denn der Geschmack des dortigen Publikums war auf die Film¬ erzeugnisse Nordamerikas ganz und gar eingestellt. So sind weder Mexiko noch Argenti¬ nien über Produktion von Fil¬ men herausgekommen, die le¬ diglich für den Bedarf im In¬ land bestimmt waren. Auch in Guatemala will eine Filmgesellschaft nationale Filme, drehen. tuzdrl Bestellgeld. Aneeigenpreise: 35 Pfg die mm-l ,..M Berlin NWI.tö?...,- i‘. - n iak. sämtlich in Berlin. — Nachdruck Verlag Hauptschriftlcitunf.: A 1 f r dien Scherl-Filialen. Buchhan ingebote 25 Pfg* Stellendem d Roicnihal (Arot). Vei Quellen«. t Scherl G. m. b. H., Berlin SW6& Scherlhau». It. PosUcitungslrite. Berugtprcit Mk. 3 — vierteljährlich, e. — S«itenprei»c und Rabatte nach Tarif. — Po»t- iktion: Dr. Robert Ntumann, für den Aiueigeo- iurüikjtc schic kl. wenn Porto bcilic*t.