Der Kinematograph (January 1931)

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DAS ÄLTESTE FILM-FACH BLATT *** :C VERLAG SCHERL * BERLIN SW 68 Berlin, den 9. Januar 1931 Plädoyer für Lichtton Der Klangfilm-Vcrgleich, von dem gestern hier die Rede war, eröffnet bei nähe¬ rer Betrachtung außerordent¬ liche Perspektiven für die Rationalisierung der Film- fabrikation. wenn cs gelingt, sämtliche Theaterbesitzer da¬ von zu überzeugen, daß sie auf die Dauer mit Lichtton am besten fahren. Eine wesentliche Erleichte¬ rung für eine evtl. Umstellung von Nadclton auf Lichtton wird dadurch hcrheigcfiihrt. daß Klangfilm aller Voraus¬ sicht nach schon in ganz kur¬ zer Zeit gerade für die klei¬ nen und mittleren Häuser mit erheblich billigeren Lichtton¬ apparaturen ht rauskommt als bisher, und ferner durch die Tatsache, daß man auf das Bestimmteste dann' rechnen kann, daß auch K moton in kürzester Frist in der Lage ist, Lichttonapparaturen zu liefern. Selbstverständlich ist eine Lichttoneinrichtung teurer als eine Vorführungse nrichtung für Nadclton. Aber wenn man heute ein patent-eines Gerät anschafft, fällt z , eifellos in den meisten Fällen nicht nur die Abgabe an Klangfilm fort, sondern auch die Ausgaben für die Schallplatten, die heute zum größten Teil vom Theater- bcsitzer getragen werden. Rechnet man all diese Aus¬ gaben auf fünf Jahre um, die ja nach den Vereinbarungen zwischen Klangfilm und dem Reichsverband in Ansatz zu bringen sind, so ergibt sich in der größten Zahl der Fälle zumindest ein Ausgleich, wenn nicht ein kleiner Vor¬ teil. Wir haben im Augenblick noch keine Übersicht, wie hoch die Anerkennungsge¬ bühr sich im Durchschnitt bei den Kinotonspielern stellt. Aber es scheint uns, als ob die Differenz alles in allem gerechnet bei der Umstellung keine stärkere Belastung des Theaterbesitzers bedeutet, als er jetzt zu tragen hat. Es kommt aber auch hinzu, daß die Vereinfachung der Produktion bei der endgülti¬ gen Bemessung der Verleih¬ staffel ins Gewicht fallen muß. Die Kosten der Herstellung werden fraglos um ein paar Prozent geringer, wenn wir auf Platten ganz verzichten können. Der Geschäftsbetrieb des Verleihers wird vereinfacht. Die Versandkosten ermäßigen sich. Eine gewisse Personal¬ ersparnis und eine Erleichte¬ rung der Expedition über¬ haupt wird in Rechnung ge¬ stellt werden können. Selbstverständlich verken¬ nen auch wir nicht, daß diese Vereinfachung insofern Be¬ denken hat, als die ganz klei¬ nen Theater in Schwierigkei¬ ten kommen können, die heute mit behelfsmäßigen, sogenannten Schwarzappara¬ turen ausgerüstet sind, und die infolgedessen im Prinzip ein Lichttongerät vollständig neu anschaffen müßten im Gegen¬ satz zu denjenigen, die sich eine Klangfilm- oder Kino¬ ton-Ergänzung beschaffen. Wir sind uns auch darüber klar, daß es noch eine ganze Reihe von Momenten gibt. die im Rahmen dieser Anre¬ gung nicht berücksichtigt und nicht geklärt werden können. Aber es kommt auf das Prinzip an. Zumindest sollte man bei Neuanschalfungen unter allen Umständen auf Lichtton zurückkommen oder zumindest aber die Frage der grundsätzlichen Umstel¬ lung auf nur Lichtton zwi¬ schen den beteiligten Vor¬ händen und Fabrikanten ein¬ mal eingehend erörtern ,.nd studieren. Man kann nämlich nicht einfach die Forderung auf- stelien. daß Platten in Zu kunft vom Theaterbesitzer nicht mehr bezahlt werden. Man kann auch nicht ein¬ fach eine Herabsetzung der Leihmiete verlangen, ohne selbst wenigstens den Ansatz dazu zu machen, die ge¬ samte Tonfilmvorführung in Deutschland zu rationali¬ sieren. Wir glauben sogar, daß man bei einheitlicher Fest¬ legung auf Lichtton die bei¬ den Hauptlieferanten, näm¬ lich Klangfilm und Kinoton. dazu bringen könnte, nur eine Einheitslichtton - Type zu fabrizieren. Man würde auch den an¬ dern Systemen, soweit sie glauben, ohne Patentschwie¬ rigkeiten liefern zu können, damit keinerlei Schwierig¬ keiten bereiten, weil ja die Konstruktion des Lichtton¬ geräts an sich auf keinerlei Schwierigkeiten stößt, son¬ dern patentrcchtlichcSchwic rigkeiten lediglich in der Hauptsache beim Verstärker oder bei anderen technischen Suchen Sie einen Vorführer? - Eine „Kleine Anzeige“ im „Kinematogr'aph“ hilft