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Das ist ganz selbstver¬ ständlich. Denn Herr Marx zahlt in der Scala und in der Plaza zum Teil nur ein Drit¬ tel der Steuer, die das Kino abzuführen hat. Würde man den Berliner Kinos heute generell die Steuer auf fünf Prozent er¬ mäßigen, so würde sich wahr¬ scheinlich kein einziger Theaterbesitzer ausschließen, wenn man die Arbeitslosen unbedingt etwa in der Nach¬ mittagsvorstellung und viel¬ leicht auch zu einem kleinen Teil in den Abendvorstellun¬ gen unterbringen wollte. ★ Vielleicht ist hier ein Punkt, der gerade in diesen Zeitläuften bei den ma߬ gebenden Stellung Stimmung machen kann. Seine Geltendmachung schließt natürlich nicht aus, daß man auch immer wieder auf andere Gründe hinweist, die eine Senkung der Lust¬ barkeitssteuer notwendig ma¬ chen. Wir müssen überhaupt här¬ ter werden und allen Spezial¬ wünschen. die von irgend¬ einer amtlichen Stelle, von Kommunen oder von großen Wohltätigkeits - Organisatio¬ nen an uns herantraten, immer wieder das Argument ent¬ gegensetzen, daß wir gern möchten, aber nicht können, weil uns die Steuer zwingt, auch den letzten Platz und auch die früheste Morgen¬ stunde rentabel zu machen. Wenn wir es nicht unter¬ lassen, gerade solche Zusam¬ menhänge als neueste Argu¬ mente immer wieder vorzu¬ tragen, wenn wir Überlegun¬ gen, wie sie hier angestellt sind, je nach der örtlichen Lage auch einmal der Tages¬ presse unterbreiten, dann wird unsere Resonanz breiter und stärker und bringt uns dem Ziel näher, für das jetzt wieder der Lustbarkeits¬ steuerkampf beginnt. Veränderung in Dresden In der örtlichen Leitung der Dresdener Lichtspiele „Capitol" in der Prager Straße, die be¬ kanntlich zum Thealerbesitz der Emelka gehören, ging eine Ände¬ rung vor sich. An Stelle des nach Nürnberg berufenen bis¬ herigen Geschäftsführers Martin Seebacher versieht diesen Po¬ sten Baron Albert v. Pongracz. bekannt durch seine frühere Tätigkeit an den „Capitof-The- atern in Berlin und Aachen. Ungarischer Filmbrief Von unserem ständigen Sz.-Korrespondenten in Budapest. Eine interessante Statistik er¬ schien dieser Tage über die Tonfilm-Situation in Ungarn, v/oraus hervorgeht, daß die Entwicklung des Tonfilmes bis heute noch immer nicht in die richtigen Bah¬ nen gekommen ist: man tappt r ach immer herum und hält nach immer beim Versuchen. Ein getreues Spiegelbild lie¬ fern über diese Zustände die Verhältnisse, die in der ungari¬ st len Kinoindustrie herrschen. Die ersten 15 Tonfilme der Saison 1924 1930 — verglichen m t den ersten 15 Tonfilmen der Saison 1930 31 ergeben die nachstehenaen interessanten Zahlen: Die Gesamt-Erslaufführungs- spieizeit der ersten 30 Filme macht 654 Tage aus, entgegen der 457 Tage ausmachenden Spielzeit der neuen 30 Filme, gerechnet von Beginn der neuen Saison. Das heißt: daß die Pre¬ mier-Spielzeit der ersten Filme im Jahre 1930 31 um 30 Proz. zurücksteht gegenüber der Spielzeit der allerersten 30Filme. An 20. Dezember 1929 waren bereits sämtliche Erslauffüh- rungstheater mit Tonfilmappa¬ raten versehen. Drei Monate nach diesem Zeitpunkt sind 34 Tonfilme erschienen, wäh¬ rend der ersten 3 Monate der neuen Saison 47, demnach um 38 Proz. mehr. Januar.11 Februar. 10 März .16 April .19 Mai.21 September.16 Oktober.12 November . 18 Dezember.20 Wir berichteten bereits, daß die Umbauarbeiten des Hunnia- Ateliers auf Tonfilm binnen kur¬ zem beendet sein werden und daß nach Eintreffen des Ton¬ filmapparates und anderer tech¬ nischen Einrichtungsgzgenstande die letzten Hindernisse der un¬ garischen Filmfabrikation aus dem Weg geräumt sein werden. Die so sehr erwartete Sendung dieser technischen Apparatur ist endlich aus Berlin hier ange¬ langt. Die Kisten, deren Inhalt diese allermodernsten techni¬ schen Maschinen sind, nahmen den Laderaum von anderthalb Waggons in Anspruch. Nach Aufstellung und Ausprobieren der Apparate kommen auch die Umbauarbeiteu der Hunnia zum Abschluß und auch jene Ver¬ handlungen, die noch im Zuge sind, so daß im Februar bereits die Fabrikation der ungarischen Tonfilme in Angriff genommen werden kann. Der ungarische Minister des Innern hatte vor einigen Wo¬ chen bezüglich der Kinotheater die Herausgabe einer neuen Feuersicherheits-Verordnung ge¬ plant, was die Renovierung bzw. den Umbau vieler Kino¬ theater zur Folge haben müßte. Mil Rücksicht auf den schlechten Geschäftsgang der Kinoindustrie will der Minister die Herausgabe der neuen Feuersicherheits - Verordnung verschieben. „Der Greifer" wurde im Ufa- Theater unter großem Beifall vorgeführt. Es war ein großer Publikumserfolg. Neue Leitung des Nürnberger Phoebus - Palastes An Ste'le des seit 1. Januar bacher, der aus Dresden kam, bei der Phöbus ausgeschiede- wo er gleichfalls als Leiter nen Theaterleiters Curl Baum- eines Phöbus-Theaters gewirkt gärtner trat Herr Martin See- hatte. „Das lockende Ziel" in Paris Der Richard Tauber-Tonfilm der Emelka wird in den näch¬ sten Tagen in Paris in einem der größten Boulevard-Kinos aufgeführt. Nur die zum Ver¬ ständnis der Handlung erfor¬ derlichen Sprechtitel sind ins Anläßlich eines zweimona¬ tigen Gastspiels, das Richard Tauber-Tonfilm teilt weiter Anläßlich eines zweimona¬ tigen Gastspiels, das Richard Tauber Mitte dieses Jahres in Amerika absolviert, wurde der Tauber Tonfilm-Gesellschaft ein Angebot gemacht, dort einen Tonfilm zu produzieren. Die Verhandlungen slehen vor dem Abschluß. Pola Negri im Variete Pola Negri hat soeben einen Kontrakt abgeschlossen, nach dem sie im Februar in dem Lon¬ doner Varietö „Coliseum" auf- tritt. Sie hat sich dafür von einem französischen Autor einen Sketch schreiben lassen, zu dem sie die Idee selbst geliefert haben soll. Pola erscheint in dem Sketch eis eine russische Zigeunerin unJ bringt als solche russische Zigeunerlieder und Tänze zum Vortrag. Aus Wupperthaler Lichtspielhäusern Die vergangenen Feiertage Weihnachten und Neujahr brachten den Wupperthaler Kinos gute Kassen. Das Moderne Theater in Elberfeld und der Ufa-Palast in Barmen brachten ..Flötenkon¬ zert von Sanssouci", der An¬ drang zu diesem Film war ge¬ waltig, in beiden Theatern mußte die Laufzeit verlängert werden. „Unter den Dächern von Paris" brachte dem Odin-Palast in Barmen /olle Häuser. Im Thalia-Theater in Elber¬ feld machte „Drei Tage Mittel¬ arrest" das Geschäft, der Film mußte prolongier', werden. Im Kino-Varielä Groß-Bar- men gibt es ein gutes Stumm- film-Programm, im Bühnenteil gastiert der rheinische Komiker Peter Prang mit seiner Gesell¬ schaft. Besonders seine Num¬ mer „Filmstar auf Stottern" hat großen Lacherfolg. Für das Elberfelder Thalia- Theater-Orchester ist als Or¬ ganist und Konzertpianist Jose Rodriguez engagiert worden, ein Mus : ker von bedeutendem Können. August Ilies, bisher Elber¬ feld, ging als Geschäftsführer an die Kamraerlichtspiele nach Recklinghausen.