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mW VILM-FACH BUFF V - VERLAG SCHERL * BERLIN S 73 * * * 25. Jahrgang Berlin, den 20. Januar 1931 Nummer 16 Wir suchen den besten deutschen Film Der „Kinematograph" hat sich jetzt endgültig entschlos¬ sen. gestützt auf das „Film- Echo", das bekanntlich die größte Filmbeilage der Ber¬ liner Tageszeitungen ist, und unter Mithilfe der „Film- weit“, in der man wohl das größte deutsche Publikums¬ blatt zu sehen hat. den be¬ sten deutschen Film durch eine Abstimmung des Publi¬ kums festzustellen. Wir haben bisher bereits eine ähnliche Untersuchung, die der „Film-Kurier" auf eine Abstimmung der deut¬ schen Kinotheater begründet. Es wird also im nächsten Jahre interessant sein, zah¬ lenmäßig zu sehen, ob sich die Meinung des Publikums mit der Meinung der Branch« deckt. Die Abstimmung, an der theoretisch in jedem Monat weit über fünfhunderttausend kinointeressierte Personen teilnehmen können, wird fort¬ laufend während des ganzen Jahres durchgeführt. Es wird in jeder Nummer der „Filmwelt" und in jeder Nummer des „Film-Echo" zu¬ nächst auf Sinn und Zweck dieser Aktion hingewiesen, und außerdem wird zweimal im Monat in jeder dieser bei¬ den Zeitschriften ein Stimm¬ zettel enthalten sein, der das Publikum auffordert, den besten Film des Monats zu bezeichnen. Damit erreichen wir, daß sich wirklich das ganze Deutschland an der Abstim¬ mung beteiligt, weil es kaum eine Stadt mit Kinobetrieb gibt, in der nicht entweder die „Filmwelt" oder das „Film- Echo" gelesen wird. Wir gehen von dem Ge¬ sichtspunkt aus, daß im Laufe Oicar Karlwci*. Chatlallt Andar. Theo Linken in dem Tat,.-Film „DIE FIRMA HEIRATET" eines Jahres ein Film unge¬ fähr durch ganz Deutschland geht, so daß sich Erfolge in einzelnen Gebieten und Mi߬ erfolge in anderen Gegenden allmählich ausgleichen, be¬ ziehungsweise richtig auswir¬ ken können. S Die Abstimmungsresultate jedes einzelnen Monats wer¬ den fortlaufend nicht nur in den beiden Blättern, sondern auch im „Kinematograph" veröffentlicht. Eine direkte Beteiligung der Leser des „Kinemato- graphen" haben wir nach reif¬ licher Ueberlegung ausge¬ schlossen, und zwar des¬ wegen. weil es ja die Stimme des Publikums sein soll, die festgestellt wird. Und weil wir es für überflüssig halten, neben der Brancheabstim¬ mung des „Film - Kuriers" noch eine zweite, eigene Ak¬ tion einzuleiten. Im Grunde genommen füh¬ ren wir diese Abstimmung einzig und allein im Inter¬ esse der Industrie durch. Wir können, nach den bisherigen Erfahrungen, die wir mit Preisausschreiben in der ..Filmwett" machten, auf rund zweihundertfünfzigtau¬ send Einsendungen im Laufe des Jahres rechnen. Wir glauben die gleiche Zahl auch durch das „Film- echo“ zu erhalten, so daß uns für die Beurteilung min¬ destens eine halbe Million Publikumsäußerungen zur Verfügung stehen. Dabei wird nicht nur inter¬ essant sein, aus dem Munde eines großen Bruchteils der deutschen Kinobesucher zu hören, welcher Film ihnen am besten gefallen hat, son¬ dern das gesamte * einlau¬ fende Material wird aller Wahrscheinlichkeit nach die interessantesten Aufschlüsse über den wirklichen Ge¬ schmack des deutschen Pu¬ blikums geben. Etwas, was gerade in dieser Zeit ganz besonders interessant ist. weil in der Reichshauptstadt die Meinungen der verschie¬ denen Richtungen oft dia¬ metral entgegengesetzt sind. Die Abstimmung wird nicht nur für den deutschen Pro¬ duzenten interessant sein, sondern wird auch dem Aus länder, der in Deutschland arbeitet, wertvolle Finger zeige geben. Man wird aus der Meinung des Publikums Rückschlüsse auf die Beliebtheit der Stars ziehen können. Kann viel¬ leicht auch den Wert dieses oder jenes Schlagers ermes¬ sen, der nach Ansicht vieler Filmleute unter Umständen genau so entscheidend ist. wie der gute Regisseur oder der zugkräftige Star. Die ersten Ankündigungen für dieses Ausschreiben er¬ scheinen am Freitag in der neuen Nummer der „Film¬ welt" und am Montag im „Film-Echo“. An das Publikum wird die Bitte gerichtet, denjenigen Film zu nennen, der im Laufe des Monats Januar am besten gefallen hat. Mit Rücksicht darauf, daß sowohl „Film-Echo" wie „Filmwelt" in erster Linie im freien Handel erscheinen, werden die Stimmzettel in zwei Nummern hintereinan¬ der veröffentlicht. Jeder Einsender ist ver¬ pflichtet, seinen Namen an¬ zugeben. so daß dadurch eine Kontrolle möglich ist, oh etwa irgendwelche Doppel- einsendungen erfolgen, die selbstverständlich dann nicht berücksichtigt werden.