Der Kinematograph (January 1931)

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jedem Unternehmer so be¬ urteilt werden müssen, wie sie sich für 'len eigenen Be¬ trieb ergeben. Gewisse Bezirke forderten in aller Form wieder Pat und Patachon sowohl als auch Piel. ein Wunsch, der leider deswegen für das Syndikat schwer erfüllbar wird, weil man ja derartige Marken¬ filme nicht für einzelne Be¬ zirke erwerben kann. Die neue Produktion wird bis zu fünfzehn Filme um¬ fassen. die durchweg als Ensemble-Filme in eigener Regie gedacht sind. Man ist vom Auftragsfilm zur Eigenherstellung über- geg.->ngen, we ! man dadurch nicht nur das deutsche Ge¬ schäft. sondern auch die Vor¬ teile des ’ Auslandsve.Triebes wahrnehmen kann, eite nach den Andeutungen, die ge¬ macht wurden, außerordent¬ lich erfreulich sind. Es zeigt sich auch hier wieder, daß der Syndikats¬ betrieb sich im Prinzip allen anderen Filmbetrieben ab¬ solut anpaßt. Diese Feststellung ist lehr¬ reich in bezug auf die Ver¬ suche von anderer Seite, eine Filmfabrikations-Gesell- schaft der Theaterbesitzer auf die Beine zu stellen. Alles, was im Laufe des letzten Jahres gerade hier in diesen Spalten gegen die Scheersche Gründung ge¬ schrieben wurde, wird durch die Bilanz des Syndikats beinahe restlos bestätigt. Man darf vom Syndikat zwölf bis fünfzehn Filme er¬ warten, die vor allem nach den programmatischen Äuße¬ rungen in der letzten Num¬ mer der D.L.S.-Zeitschrift auf vernünftiger Basis auf¬ gebaut worden sind. Es findet sich in dieser Nummer der Zeitschrift allerhand, das noch im ein¬ zelnen besprochen werden muß. Insbesondere ist der Vorschlag Dr. Zickels mehr als interessant, auch für Tonfilme genau so wie beim Theater vorher zu proben und dann aufzunehmen. Man sagt nicht zuviel, daß man schon in diesem Vor¬ schlag einen neuen Beitrag zur Rationalisierung des Filmbetriebes erblicken darf, der zumindest in der Praxis eingehend erprobt werden muß, weil, wie hier schon so oft ausgeführt wi de, ge¬ rade hier der Rationali¬ siert ng des Aufnahmebetrie¬ bes ein Weg gegeben ist, der in der Zeit der Preis¬ senkungsbestrebungen unter USA.-Produktion 1931. Die Produktionsprogramme der großen Filmhersteller in Hollvwood sehen für das Jahr 193t 300 Spielfilme vor. für die nicht wenigei als SO Millionen Dollar ausgesetzt sind. Hierzu kommen noch die Produktions¬ kosten für die Tausende von Kurzfilmen. Paramount-Publix will 60 Spielfilme herausbringen und hat dafür rund 23 Millionen Dollar ausgeworfen. Diese An¬ gaben beziehen sich nur aul die Arbeit in Hollywood, die Kosten in den Ateliers in New York und Joinville sind hier nicht ein¬ gerechnet. M.-G.-M. plant 52 Spielfilme. Warner Brothers und First National nach den An¬ gaben ihres Präsidenten 721 United Artists wollen 20 Filme drehen. Universal 20 Superfilme, Fox 50, Radio Pictures 34; auch Pathe, Columbia und Tiffany wollen mit Rekordproduktions¬ ziffern aufwarten. Amerikas Filmproduktions¬ kosten. Die Filmdivision des Handels¬ amtes in Washington gibt be¬ kannt: allen Umständen mit in Rechnung gestellt werden Es ist auch ein Beweis für das Vertrauen, das heute selbst so oppositionslustige Die Produktionskosten für die gesamte Fiimproduktion der Vereinigten Staaten im Jahre 1929, von der 2543 Spielfilme waren, beliefen sich auf 180 864 319 Dollar. In dieser Summe sind auch die Produk¬ tionskosten für die Wochen¬ schauen mit fast 3 Millionen Dollar enthalten. An den Kosten sind insgesamt 143 Produktions¬ firmen beteiligt. Im ganzen ge¬ nommen wurden etwa 34,6 % mehr als im Jahre 1927 ausge¬ geben. Sam Goldwyn fand keine Film¬ talente in Europa. Sam Goldwyn, der die euro¬ päischen Verhältnisse in der Filmindustrie studiert und dabei nach Talenten beim Film und bei der Bühne in Frankreich und England Umschau gehalten hat, erklärt, kein befriedigendes Filmtalent auf seiner Suche ge¬ funden zu haben. In bezug auf die Produktion äußerte er sici., daß man auf die „Qickies'' (schnell fabrizierte Filme) und auf Massenproduk¬ tion von Filmen verzichten Verbände wie Mitteldeutsch¬ land schließlich mit den an¬ deren Bezirken einstimmig alle Vorschläge vom Vor¬ standstisch annahmen und daß man auch die Satzungsände¬ rungen, die man mit selte¬ nem Nachdruck in die Welt hinausgesandt hat, nun auf längere Zeit, voraussichtlich auf ein Jahr, zurückstellt. Zu bemerken dann schlie߬ lich noch Diskussionen über die Wochenschau. Man will auch hier sozusagen eine Syndikatsvisitenkarte schaf¬ fen, die allwöchentlich auf der Leinwand aufleuchtet. Aus den Erfahrungen der früheren Zeit ha'. man dann gelernt, daß dieser Einfüh¬ rungsversuch einer tönenden aktuellen Berichterstattung überhaupt nur Sinn und Zweck hat, wenn man ein¬ deutig die Erklärung aller Mitglieder hat, daß sie diese Syndikatswochenschau auch tatsächlich abnehmen. Man denkt, wenn wir die Vorschläge vom Vorstands¬ tisch aus richtig veistanden haben, an ein Zusammen¬ gehen mit bereits beste¬ henden Wochenschau-Her¬ stellern. Selbstverständlich unter Beachtung der augenblick¬ lich bestehenden Konven¬ tion, der das D L. S. treu bleiben will, weil nur auf diesem Wege letzten Endes eine Senkung der Wochen¬ schaumiete möglich ist, die allerdings nur dann durch- gesetzt werden kann, wenn die Auflagezahl der wöchent¬ lichen Tonbcricbterstattung sich beträchtlich vermehrt. Die Delegierten wurden fast durchweg wiedergewählt. Der Leiter der praktischen D.L.S.-Leitung, Herr Wein¬ schenk, sowohl ab auch Emil Schilling, der Präsident, hör¬ ten immer wieder, daß man mit ihrer Arbeit mehr als zufrieden ist. Man freute sich, am Vor¬ standstisch einen alten Fach¬ mann und einen kühlen, nüchternen Rechner wie Kurth, Stuttgart, zu sehen, der mit Steigerwald, Künzel und all den anderen sich redlich bemüht, das Syndikat zu eingr Macht zu machen, die man nicht nur bei uns in Deutschland, sondern heute bis nach Amerika hinüber anerkennt und als Vorbild betrachtet. Montblanc-Film Montag in Berlin Dr. Fanks Aafa - Tonfilm „Stürn.e über dem Montblanc" mit Leni Riefenstahl. Sepp Rist und Ernst Udet in den Haupt¬ rollen wird, nachdem er bereits ielen Plätzen des Reiches Rekord-Kassen und -Besucher¬ zahlen erzielt hat, Montag, den 2. Februar, im Ufa-Palast am Zoo anlaufen. Annahme des Schiedsspruchs Die Dacho hat mit Schreiben nähme des Schiedsspruches vom vom 2t*. Januar an den Sonder- 5 Januar 1931 im Tarifstreit schlichter, Herrn Reichs wirt- Dacho — Filmindustriellen ver- schaftsgerichtsrai Leiße, die An- band erklärt. Laemmle kombiniert Film und Theatergeschäft Die Universal Film richtet eine e gene Theaterproduktion in New York ein. Dramatische Werke, die später als Tonfilme geplant werden, werden zuerst auf der Bühne auf ihre drama¬ tische Wirkung hin erprobt wer¬ den. Es handelt sich in erster Linie um Stücke, die erstklas¬ siges Material für ein Broadway- Theater sind. Autoren, deren Stücke ange¬ nommen werden, bleiben auch zu 50 ' , mit der Universal an den Verfilmuiigsrechten betei¬ ligt. Die Verfilmungsrechte wer¬ den auch anderen Gesellschaf¬ ten angeboten. Die Europäische General¬ direktion der Universal in Ber¬ lin wird Stücke deutscher und europäischer Herkunft, die even¬ tuell für Broadway in Betracht kommen, annehmen. Eine be¬ sondere Abteilung, die sich mi der Beschaffung der Stücke von den Verlegern und Autoren be¬ faßt, wird eingerichtet. Fox-Erfolg in Düsseldorf Der Fox-Tonfilm „Manuela, eine Liebesgeschichte vom Rio Grande" lief mit außerordentlich großem Erfolg im „Apollo-Thea¬ ter" in Düsseldorf an. Der Film, der in Mexiko spielt und Mona Maris und Warner Baxter in den Hauptrollen zeigt, fand bei Publikum und Presse geradezu begeisterte Aufnahme. USA.- Notizen