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— ''Jec&nMz^ Mitteilungen der Tonfilm-technischen Arbeitsgemeinschaft, München I. Vor«.Ucnder: Dr Wollgang Martini. München. Jakob-Klar-StraOc 10 Gh«.. Tel. 3 716 09 Schriftführer: Fritz Trink!ein« München. PLn£antmtr«Bc 32 Gbf.. Tel 74 1 44 Kt**icrcr: Han« Sonhüter. Mönchen. SchöUcnstraBc 1 a - 4 (Ufa-Handelsgcft ) Tel. 5 96 8 06 S c h a 11 s 1 ä r k e r oder Verstärker Sämtliche modernen Verfah¬ ren der Schallausscndung oder der Schallaufzeichnung sind erst möglich geworden durch die /Ausbildung elektrischer Verstäikung mittels der Elek¬ tronenröhren. Die Elektronenröhren arbei¬ ten praktisch trägheitslos und innerhalb eines gewissen Be¬ reiches ihrer Kennlinien auch frequenzgetreu. Sie ermög¬ lichten daher die Entwicklung höchstempfindlicher Mikro¬ phone, deren annähernder Fre- quenztreue und deren weitem Frequenzbereich eine minimale Energieabgabe gegeniibcrsleht, weil man diese beliebig ver¬ stärken kann. „Beliebige " Verstärkung aber erfordert die stufenweise An¬ einanderreihung von Elektro¬ nenröhren und damit die Ein¬ schaltung von Koppluugsele- menten zwischen den einzelnen Röhrenstufen mit Transforma¬ toren, Kondensatoren elc. die ihrer Natur nach auf die ein¬ zelnen Partien des Gesamt¬ frequenzbereiches verschieden reagieren. Hier bereits begin¬ nen also die technischen Pro¬ bleme geeigneter ausgleichen¬ der Abstimmung und Anpas¬ sung, deren Sinn es ist, alles hinzugekommene Zuviel wieder zu vernichten. Hier beginnen die Verluste. Bei den Aufnahmen, die schließlich einmalig vorgenom¬ men werden, spielen die Ver¬ luste an Energie natürlich keine Rolle. In Rechnung zu stellen aber sind sie bei dem sich ständig wiederholenden W ledergabeverfahren, das auf gleichem Prinzip beruht. Um etwa ein Watt wirklicher aku¬ stischer Energie zu erzielen, muß man durchschnittlich bei Einrechnung der Umformer-, Batterien- und Leitungsver- luste und vor allem mit Rück¬ sicht auf den außerordentlich geringen Wirkungsgrad der Lautsprecher bei der Umwand¬ lung der ihnen zugeführten elektrischen Energie in die akustische immerhin das Zwei- bis Dreitausendfache an elek- tiischer Energie aufwenden. Diese mag in der Stunde nicht viel kosten, im Jahr summiert Zum Vergleiche sei daran er¬ innert. daß ein voll besetztes Symphonieorchester etwa 2 bis 3 Walt akustischer Energie er¬ zeugt. Mir sind — wenigstens n Deutschland — keine Licht¬ spieltheater bekannt, deren Anlagen die gleiche Leistung unverzerrt reproduzieren kön¬ nen. Es kommt darauf auch gar nicht an: denn auf der akustischen Seile des Tonfilms gelten ebenso wie bei der bild¬ lichen Seite die die natürlichen Dimensionen völlig umwerten¬ den besonderen Stilgesetze des Filmischen. Einzelstimmen wer¬ den gelegentlich in ..Großion" überdimensioniert. Ensembles wie Massen ebenso wie im Bilde verkleinert. Schließlich kommt es einzig auf die gegen¬ seitigen Proportionen an. Aber zurück zu den Ver¬ lusten. Sie verursachen nicht allein dauernden Betriebsauf¬ wand. Fast schlimmer ist der dazu nötige Kapitalaufwand für Anschaffung und Installation der Verlustanlagen. Denn pro Milliwatt akustischen Effektes sind immer noch rund 100 RM Anlagekosten erforderlich, die sich erst bei ganz großen An¬ lagen ungefähr bis zur Hälfte senken. Ein Watt reiner aku¬ stischer Endeffekt (nicht zu verwechseln mit der Endröh- renleistung') kostet immerhin zwischen 50 000 und 70 000 RM. Darum ist es für den wirt¬ schaftlich denkenden Theater¬ mann vielleicht noch inter¬ essanter als für den Tonfilm¬ techniker, die Möglichkeit zu erwägen, ob er nicht mit we¬ sentlich kleiner dimensionier¬ tem Verstärker und dafür \ er- wendung eines rein akustischen Schall st ärkers jedenfalls wirt- schaftiieh und vielleicht auch qualitativ mehr zu erreichen imstande ist. Als Schallstärker wirken die % erschiedenen Arten der Schalltrichter. Unter Anwer - düng des Exponentialgesetzes für die Erweiterung zur Schall¬ öffnung hin müssen sie theore¬ tisch absolut frequenzgetreu über den ganzen Tonbereich hin arbeiten. Ungeeignete Ma¬ terialwahl kann freilich den Effekt verschlechtern. Geeig¬ nete ihn verbessern. Schalltrichter verstärken nicht die vorhandene Energie durch Hinzufügung weiterer Energie Sie üben aber auf die Schall- dosen oder Lautsprechermem¬ brane eine gewisse ideal ela¬ stische Belastung aus und ver¬ mehren dadurch ihren Nutz¬ effekt Außerdem schützen sie den Ton vor unrationeller so¬ fortiger Energiezersplitterung und bilden damit einen ton¬ konservierenden Übergang von der Schalldose in den Theater- Am unmittelbarsten ist diese Wirkung bei einer rein mecha¬ nisch-akustischen Anlage wie der Nadelton-Apparatur Jer Deutschen Hochbild zu beob¬ achten. Die dabei verwandte Schalldose ist ein hochwerti¬ ges Fabrikat mit einem Fre¬ quenzbereich von etwa 40 bis mehr als 7000. Auf eine Zira- mersprechmaschine montiert gict sie einen guten Zimmer- klang, wurde aber nicht in der Lage sein, mit dem vollen Fie- quenzbereich größere Räume zj füllen. Unter Anschaltung c.er vom Verfasser entwickel- •en greßen Schalltuben ist sie jedoch ohne weiteres imstande. Säle mit 500 Personen und mehr ausreichend zu füllen. Sie entfaltet überhaupt erst nach Anlegung dieser Scballtuben ihre volle Möglichkeit. Ähn¬ lich ist es bei elektrischen Schalldosen, wenn sie erstklas¬ sige Systeme enthalten. Allerdings müssen die Schall¬ tuben richtig dimensioniert sein. Sie sollen den tiefster, von ihnen verlangten Ton (etwa die tiefste Saite des Streich basses Kontra-E Frequenz 41 gleich Wellenlänge acht Meter) voll in sich ausschwin- gen lassen und eine Schall¬ öffnung von einem Viertel die¬ ser Wellenlänge besitzen. Das macht etwas mehr Kopfzerbre¬ chen beim Unterbringen im Theater, zumal die Form¬ gebung und eventuelle Abbeu- gting wieder an die akustischen Erfordernisse des jeweiligen Hauses gebunden ist, Weiten¬ wirkung. Breitenwirkung etc. Es läßt sich aber mit einigem guten Willen immer eine ein¬ wandfreie. ästhetische Lösung finden. Und wie gesagt, diese Mühe macht sich qualitativ und wirtschaftlich bezahlt. Je schwächer die notwendige Yer Stärkung, um so weniger Stör- und Fehlerquellen. Jedenfalls lohnt es sich, die Frage: Watt oder Trichter’ Verstärker oder Schallstärker’ zu durchdenken. Die Tonfilm¬ technische Arbeitsgemeinschaft München plant für die näch¬ sten Monate die Vorbereitung eines entsprechenden Demon¬ strationsversuches in einem ganz großen Hause. Er wird in jedem Falle aufschlußreiche Ergebnisse liefern. Dr Wolf gang Martini. Mitteilungen der TTA. München Am Montag, dem 2. März, nachts 1'. Uhr spricht Herr In¬ genieur Koch von der Deutschen Kinotechnischen Gesell¬ schaft (Leitei der kinotechnischea Abteilung der Staals- lehranstall für Lichtbild*esenl i.Ser „Akustik im Kino ' im Vorlragsrzum der Firma Josef Häring. Prielmayerstr I. III. Stock (Lift). Der Ein'ritt ist frei Die Toniilnitechnische A-bcitsgei lemschaft München zur Forderung tonfilmtechnischen Wissens fordert alle Theater¬ besitzer, r hcaterleiter und Techniker der Wiedergabe¬ betriebe, iie ernstliches Interesse an ihrer Arbeit nehmen, auf, die Mitgliedschatt Jer Arbeitsgemeinschaft zu erwerben. Durch Vorträge und Vorführungen sowie durch Erfahrungs¬ austausch im .<reise ihrer Mitglieder bietet die T. T A. Mün¬ chen die Möglichkeit, sich in der Tonfilmtechnik auszubil- den bzw. seire Kenntnisse zu vervollkommnen. Der Mit¬ gliedsbeitrag betragt einschließlich des technischen Mit¬ teilungsblattes 30 Pfg. pro Woche. Aufnahmegebühr wird nicht erhöbet.. Beitrittserklärungen an unseren Schrift¬ führer, Herrn Fritz Trinklein. München 50. Plinganser- straße 32. Ght.