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25. Jahrgang DAS^IIESTE HLM EACH BU1 II VERLAG SCHERL * BERLIN SW 68 Berlin, den 30. März 1931 Nummer 75 Gesichertes Kontingent TALA BIRELL und LIANE HAID in den Allin ni-Toniilm der S fld I: Im „MEINE COUSINE AUS WARSCHAU* Der Bildungsaiisschuß des Reichstages hat noch schnell vor Toresschluß die Verlän¬ gerung des Kontingentgeset¬ zes genehmigt und es im großen und ganzen bei dem bisherigen Status bewenden lassen. Man ist nur dem Ausland insofern entgegengekommen, als man die Gesamtzahl der zur Verfügung stehenden Kinfuhrrechte um rund fünf¬ zehn vermehrt hat. Zahlenmäßig ergibt sich nach dem neuen Vorschlag des Keichsministcriums des Innern jetzt folgendes Bild: 1930 1931 Verleiherkontingent 40 60 Tonfilme Exporlkontingent 20 30 Tonfilme Härtelonds 30 15 Tonfilme Dispositionsfonds 20 20 Tonfilme Zu beachten ist dabei, daß die direkt zur Verteilung ge¬ langende Kontingentzahl er¬ heblich erhöht ist. und daß dafür beim Härtefonds eine erhebliche Einschränkung gemacht wurde. Das ist selbstverständlich und erklärlich, weil ja an sich bei einer erhöhten di¬ rekten Zuteilung an die ein¬ zelnen Firmen sich weniger Ausgleichsnotwendigkeiten ergeben als früher. ln den Zahlen für den Dis¬ positionsfond sind dem Wort¬ laut nach Kontingente für stumme und tönende Filme enthalten. Man darf sich aber gerade hier nicht an den Buchsta¬ ben halten, weil in der Praxis der Dispositionsfonds beinah ausschließlich für tö¬ nende Filme in Anspruch ge¬ nommen wurde. ★ Interessant ist eine Gegen¬ überstellung zwischen den Zahlen, die zur Verfügung standen, und die tatsächlich beansprucht wurden. Es ergibt sich dann fol¬ gendes Bild: verfügbar verbraucht Verleiherkontigent 40 28 Exportkontigent 20 4 Härtefonds 30 21 Dispositionsfonds 20 14 Daraus ist zu entnehmen, daß die vorjährigen Bestim¬ mungen im weitesten Maße dem tatsächlichen Bedürfnis entgegengekommen sind, wenngleich nicht verkannt werden soll, daß die restlose Ausnützung zum Teil durch filmpolitische Strömungen erschwert und behindert war. Bei den kurzen Tonfilmen ist das Bild nicht anders. Sie spielen ja auch grund¬ sätzlich betrachtet an sich nicht die große Rolle und können unter den neuen Be¬ stimmungen in erweitertem Maße und unter bedeutend erleichterten Bedingungen nach Deutschland kommen. Die amtliche Begründung führt zwar aus, daß diese teilweise geringe Ausnutzung des Kontingents darauf zu¬ rückzuführen sei. daß die Verleiher gerade in den letzten Tagen des Kontin¬ gentjahres noch eine größere Zahl von Bildern herein¬ bringen. die zu Beginn der neuen Saison im Herbst be¬ nötigt wurden. Wir teilen diese Ansicht nicht unbedingt, sondern ver¬ treten den Standpunkt, daß die zahlenmäßig mangel¬ hafte Einfuhr nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, daß sich das Ausland immer mehr davon überzeugt hat. daß die Anfertigung von deutschen Versionen in Hollywood oder Paris doch ein größeres Risiko darstellt, als man ursprünglich ange¬ nommen hat. Jedenfalls deuten viele Zeichen darauf hin. daß die Versionsfrage noch lange nicht erledigt und zunächst zweifellos in ein Stadium des Stillstandes gekommen ist. Trotzdem kann man vom Standpunkt der deutschen Filmpolitik aus nur damit einverstanden sein, daß man die Grenzen erheblich wei¬ ter geöffnet hat. Man darf sich nicht so sehr an die einzelne Film- zahl halten, sondern muß klar und deutlich erkennen, daß die EinführungsmögÜch- keiten für das gesamte Aus- Kinoverkauf schnell und zuverlässig durch ..Kleine Anzeigen“ im ..Kinematograph-