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AJV* DAS FITESTE_ PA %W FILN-TACH BUHT * —■» »■ il VERLAG SCHERL* BERLIN —11 Berlin, den 31. März 1931 Richtige Zahlen und falsche Auslegung Auf der stürmischen Ta¬ gung in Düsseldorf, bei der die Meinungen anscheinend stärker aufeinanderplatzten. als das bei der in Resolutio¬ nen immer gepriesenen ein¬ heitlichen Auffassung der Fall sein dürfte, hat man wieder einmal stark mit Zah¬ len operiert. * Herr Riechmann führte Beispiele für das Garantie- und Leihgebühren:inrecht vor. Er bezog sich in einem Fall auf ein Theater, das durch¬ schnittlich Wochencinnahmen von 1500 bis 2300 Mark er¬ zielte und von dem man Ga¬ rantien von 500 bis 800 Mark verlangt hatte. Das sind, durchschnittlich gerechnet, rund 33!i Prozent, also keine Forderungen, die grundsätzlich zu größeren Protesten führen können. Allerdings stammen die Einnahmequellen noch aus der guten Theaterzeit und aus den Wochen, wo die Filme abgeschlossen waren. Nachher, als die Spielzeit herannahte, waren die Ein¬ nahmen des Kinos zum Teil erheblich gesunken. Sie gin¬ gen auf 1200 Mark zurück und stiegen dann über 1600 Mark wieder auf 2500 Mark. Es zeigt sich auch dabei wieder, daß also bei einer Garantie von 800 Mark und bei einer Einnahme von 2500 Mark die Garantiesumme noch nicht einmal dreißig Prozent betrug. Nehmen wir aber einmal den Fall, die Garantie von 800 Mark wäre in die Woche mit 1600 Mark Einnahme ge¬ fallen. So bedeutete das also theoretisch, auf den einzelnen Fall gerechnet, rund fünfzig Prozent Leihmiete. Ganz abgesehen davon, daß in diesem einen Fall der Theaterbesitzer bestimmt einen Nachlaß beim Verleiher beantragt, muß dazu aber nach den Zahlen des Herrn Riechmann folgendes be¬ merkt werden: Kurz vor dieser schlechten Woche wurde ein ganz be¬ sonderer Schlager gespielt, für den 1200 Mark Garantie bezahlt worden waren. Die¬ ser Film brachte 7900 Mark Einnahme, so daß die Garan¬ Genau so wie in der von Herrn Riechmann angeführ¬ ten Statistik die Möglichkeit liegt, daß ein besonders star¬ ker Besuch bei dem einen Film, besonders an kleinen und mittleren Platzen, ein Nachlassen in der Woche nach diesem Schlager zur Folge haben kann, weil es vielleicht wenig Leute gibt, die sich in kurzer Zeit mehr¬ fach den Besuch des Licht¬ spielhauses gestatten dürfen. Es ist zum Beispiel nicht zu verkennen und nicht außer acht zu lassen. daß die größte Schlagerwoche un¬ gefähr dreihundert Prozent mehr eingebracht hat als die Woche des angeblichen Ver¬ sagers. Es scheint, daß hier auch Koniunkturgesichtspunkte be¬ rücksichtigt werden müssen, für die man den Verleiher allein nicht verantwortlich machen kann. Im übrigen gilt von den Statistiken dasselbe, was wir schon damals von den baye¬ rischen Zahlen erklärt haben. Man kann nicht irgendwie ein paar Wochen aus einem Theater herausnehmen, son¬ dern muß versuchen, zumin¬ dest für die Bezirke absolut stichhaltiges Material zu ver¬ schaffen, das sich über einen größeren Zeitabschnitt er¬ streckt. In dem Referat soll dann auch davon gesprochen wor¬ den sein, daß die gesamten Unkosten außer der Leih- miete im allgemeinen fünf¬ undsechzig Prozent betrügen. Wenn das richtig ist, so könnte bei fünfunddreißig Gebrauchte Theatermaschinen verkauft man durch „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph 1