Der Kinematograph (April 1931)

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fr'*. DAS AITESTE HIN-FACH BUn ff VERLAG SCHERL * BERLIN SW^8 >■£ Berlin, den 4. April 1931 Der Lenz ist leider da Nun sieht es so aus — wenn die Wetterpropheten recht behalten — als ob wir herrliches, warmes Oster¬ wetter haben. Damit sinkt wieder einmal eine Chance der Kinos, die kaum durch gewisse Karfrei¬ tagserleichterungen in einzel¬ nen deutschen Bezirken aus¬ geglichen werden kann. Wir stehen nun einmal im Zeichen einer schlechten Kon¬ junktur, und es scheint alles zusammenzutreffen, um das Konjunkturbarometer immer tiefer herabsinken zu lassen. Diese schwierige Gegen¬ wartssituation zwingt ur.s aber immer eindringlicher, sehr schnell und sehr energisch für die nahe und fernere Zukunft zu sorgen. Wir dürfen uns nicht durch die Misere der Gegenwart zu einem Pessimismus treiben lassen, der auch die letzte Initiative lahmlegt, sondern müssen mit einem gewissen Zukunftsoptimismus in die Vorarbeiten für die neue Sai¬ son gehen. Das Deutsche Lichtspiel¬ syndikat deutet heute bereits in einer Notiz an. daß es glaubt, eine Preissenkung für seine Filme durchführen zu können. Es ist wertvoll und dankenswert, daß das bereits heute geschieht, damit nicht wieder aus diesem oder je¬ nem Anlaß von großen Er¬ folgen berichtet wird, die sich tatsächlich, genau be¬ sehen, einfach als zwingende Kon j unkturerscheinungen her¬ aussteilen. Das Leihmietenproblem wird natürlich heute nur für die Filme aktuell, die jetzt in Angriff genommen und für den Sommer oder für die kommende Saison fertig¬ gestellt werden. Rückwirkend kann unserer Ansicht nach von einer gene¬ rellen Senkung kaum die Rede sein, weil ja die Geste¬ hungskosten auf einer Kal¬ kulation aufgebaut waren, bei der mit durchschnittlich drei¬ ßig oder fünfunddreißig Pro¬ zent gerechnet worden ist. Die Bilder aber, die für das nächste Jahr vorbereitet werden, sind unter Umstän¬ den mit weniger Geld zu fa¬ brizieren. Das bedeutet selbstver¬ ständlich keine Rückkehr zu dem einst viel umstrittenen Hunderttausend - Mark • Film, sondern bedeutet in allererster Linie stärkste Rationalisie¬ rung, bei der das Konto Star¬ gagen zu allererst in Be¬ tracht kommt. Vielleicht dürfen wir daran erinnern, daß schon seit Mo¬ naten immer wieder gerade im „Kinematograph" nach- drückiichst davon die Rede war, daß das Überbieten der einzelnen Fabrikanten bei diesem oder jenem Promi¬ nenten aufhören müßte, und daß man endlich einmal mit aller Energie gegen die Tä¬ tigkeit gewisser Vermittler Front machen muß, cie schon aus rein persönlichen Grün¬ den die Tagesentschädigun¬ gen nicht genügend in die Höhe treiben können. Dabei handelt es sich im einen oder andern Fall so¬ gar um Herrschaften, die die Leiden der Fabrikation am eigenen Leibe erfahren haben, und die aus eigener An¬ schauung die Situation ken¬ nen, die sich ergibt, wenn man wegen Geldmangels die Fabrikation einstellen muß Gewiß wird nie etwas da¬ gegen einzuwenden sein, daß ein Darsteller, der heute für fünfzig Mark den Tag filmt und dann plötzlich einen grolien Erfolg hat, nun das Fünf- oder Zehnfache dieser Summe fordert. Es gibt aber Fälle, und sie sind zahlenmäßig bekannt daß man die vierzigfache Tagesgage und eine erheb¬ liche Garantie fordert, ob¬ wohl zwischen dem ersten Auftreten und der augen¬ blicklichen Tätigkeit höch¬ stens anderthalb Jahre liegen. Zu erleichtern wäre dieser Zustand am ehesten durch eine Fabrikanten-Konvention, bei der nicht nur allein eine Regelung der Gagen an¬ zustreben wäre, sondern vor allen Dingen die Vereinba- rung gewisser Grundvor¬ schriften, die das Überbieten und das Wegengagieren zur Unmöglichkeit machen mü߬ ten. Man hört das, was wir for¬ dern, bei privaten Unterhal¬ tungen immer als sehnlich- Schlufi du Leitaititvis vorletzte Seite Kinotechnisches Gerät? - „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“!