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Erfolgreiches Kurzfilm- Programm Auch im Reiche zeigt sich erfreulicherweise mehr und mehr das Bestreben, die Spiel- plaugestaltung nach neuen Ge¬ sichtspunkten durchzt f ihren und gelegentlich auch Experi¬ mente zu machen. In ve-schie- denen ihrer mitteldeut ;cher. Theater — zu t. £’• in Leipzig und Dresden — hat ietzt die Ufa einen interessan¬ ten Versuch durchgeführt. Man stellte eine Reihe Micky - Lust¬ spiele und einige kurze Sport¬ filme zu einem zweistündigen Programm zusammen, dem man das Motto „Humor und Sport in Bild und Wort" gab und das im regulären Wochenspielplan erschien. Der Erfolg dieser lustigen Filmrevue war ver¬ blüffend. Namentlich war natür¬ lich das kleine Volk hege stert und verhalt der Darbietung zu einem so großen Erfolg, daß sieb Wiederholungen notwen¬ dig machten. Dr. Böhm fährt nach Amerika Dr. Hans Böhm begibt sieb in der kommenden Woche mit dem Dampfer , Hamburg" auf eine mehrmonatige Studien- und Geschäftsreise nach den Ver¬ einigten Staaten. Er beabsich¬ tigt, außer New York und Chi¬ cago insbesondere Hollywood zu längerem Aufenthalt zu be¬ suchen, um einen Überblick über die technische, wirtschaft¬ liche und künstlerische Situ¬ ation der amerikanischen Pro¬ duktionszentren zu gewinnen, gleichzeitig auch an dem zu Pfingsten in Hollywood stattfin¬ denden Kongreß der „Society of Motion Picture Engineers" teil¬ zunehmen. Die Sfandard- Vorföhrungskopie Durch die allgemeine Einfüh¬ rung der Standardvorführungs¬ kopie in dm Vereinigten Staaten ist nach den Berichten der ame¬ rikanischer. Film-Akademie ein starker Rückgang der Beschädi¬ gung von Filmen eingetreten, durch die der amerikanischen Filmindustrie alljährlich unge¬ heure Kosten verursacht wurden. Die amerikanische Film-Akade¬ mie hat nun. um auch in Zu¬ kunft weitere Ersparnisse in dieser Beziehung zu erzielen. Verhaltungsmaßregeln für die Vorführer ausgearbeitet in denen alle einschlägigen Fragen behan¬ delt werden. Diese Maßregel die in einem Leitfaden zusam¬ mengefaßt sind werden an sämt¬ liche Vorführer in den Vereinig¬ ten Staaten verteilt. Ein Geschäftsfilm, wie ihn jedes Theater braucht „Schatten der Unterwelt" Fabrikat: Ariel-Film Verleih: Tcrra-United Artists Manuskript: Henrik Galeen Regie: Harry Piel Harry Piel, der manuskript- mäßig mit gutem Glück in die alten Phasen rückt, die ihn in der stummen Filmzeit zum Er¬ folg führten, hat sich von Hen¬ rik Galeen ein Manuskript schreiben lassen, das nach dem Herzen der Millionen Kinobe¬ schauer ist. die im Kino Unter¬ haltung mit sensationellem Ein¬ schlag wollen. Kriminalromantik, der ruhig die Unwirklichkeit dick vor der Stirn geschrieben sein kann, wenn die einzelnen Pointen ori¬ ginell. interessant und über¬ raschend sind. Harry Piel erscheint diesmal als ein Einbrecher, der sich sämtliche Resultate der modern¬ sten Forschung zunutze macht und der ein Einbruchswerkzeug erfindet, mit dem man in zehn Minuten in die gesichertsten und kompliziertesten Banktresors cinbrechen kann. Seine Gegenspieler, eine Ver¬ brechergruppe. die nach außen als solide Bankiers erscheinen, stehlen ihm diesen interessanten Apparat, brechen in der eigener Bank ein und wären wahrschein¬ lich mit dem Schwindel dies¬ mal restlos durchgekommen, wenn nicht zufälligerweise unter den Opfern die hübsche Irene von Sheridan wäre, in die sich unser Harry Piel manuskriptge¬ mäß bis über die Ohren ver¬ lieben muß. Es gibt in dieser Geschichte nicht nur die obligaten Fall¬ treppen. die kleinen Listen und Tücken, bei denen Auto, Poli¬ zei. Pferde eine große Rolle spielen, sondern es gibt auch ein paar Originalsensationen, die man — wenigstens soweit man sich erinnert — noch nicht ge¬ sehen hat. So schwebt Harry Piel. gehal¬ ten von zwei mutigen Pferden, minutenlang über dem Abgrund an einer schwankenden Leine und sorgt nicht nur hier, son¬ dern auch in andern spannenden Szenen dafür, daß die schön¬ sten Stellen der Schweiz mit den eleganten Hotels an hoch aufragenden Bergen wirkungs¬ volle Hintergründe bilden. Eingelegt hat man ein paar Skifahrten. Kunstläufer auf dem Eise. Fünf-Uhr-Tee. wie man ihn in St. Moritz sieht. Ele- Hauptrollen: Harry Piel, Dary Holm. Pinajeff Länge: 2574 Meter. 10 Akte Uraufführung: Uft-Palnst am Zoo gante Hotel» und daneben kleine, versteckte 'täuschen, in denen Verbrecher leben. Kurzum, man nahm das Inter¬ essante. wo es sich nur irgend¬ wie fand, ur.d machte unter Harrv Piels höchsteigener Regie dar¬ aus ein Quodlibet oder ein Potpourri, wie man es in dieser amüsanten Buntheit lange nicht gesehen hat. Selbst das verwohnte Berlin- W-Publikum entschloß sich nach kurzem Zögern, den Film als das zu nehmen, was er sein soll, nämlich als eine liebenswürdige Unterhaltung, bei der man nicht nach Sinn und Logik fragen darf Es wird vielleicht Leute geben, die sich den Kopf darüber zer¬ brechen. wozu Harry all diese Kunststücke ausführt, nachdem er schließlich am Schluß den Apparat um den cs zwei Stun¬ den lang gehl, an Ort und Stelle läßt. Aber das werden nur sehr wenige sein, und sie werden schließlich mit uns sich dahin entscheiden, daß das eigentlich ganz egal sei, nachdem Hans Junkermann. Dary Holm. Elisa¬ beth Pinajeff. Eugen Rex und all die vielen andern so nett, ge¬ schickt und erfolgreich uns ge¬ meinsam mit Harry, unter seiner Regie, in der Ober- und Unter¬ welt unterhalten haben. Ab und zu gibt es etwas Mu¬ sik, für die Fritz Wenneis ver¬ antwortlich zeichnet. Man stellt fest, daß die Dialoglcitung Erich Schönfclders interessant und glücklich war. Attestiert vor allem Ewald Daub, daß er wun¬ dervolle Bilder auf den Zellu¬ loidstreifen gebannt hat und daß auch das Tobis-Klangfilm- Verfahren in diesem Falle ab¬ solut lunktioniert hat Vorher sah man einen Kultur¬ film. den Kurt Courant auf der türkischen Expedition der Terra aufnahm. Er nennt sich „Kon- stantinopel" und hat den Unter¬ titel „Ein photographisches Bilderbuch". Man hat erfolgreich versucht, der Naturaufnahme im alten Man stellt die rein photogra¬ phische Wirkung in den Vorder¬ grund. Bietet interessante Quer- und Längsschnitte. Schwelgt in Schwarzweißmalerei und be¬ nutzt alle Finessen moderner Kamera tcchnik. Das Publikum am Kurfürsten- damm applaudierte lebhaft. Es erkannte dankbar an. daß man hier neue Wege beschrift. Bemerkt werden muß aber bei aller Wertschätzung dieser neu^n Art der Landschaftsphotogra¬ phie. daß man vom pädagogi¬ schen Standpunkt aus mit die¬ sen Bildern nicht weiterkommt und daß deshalb diese Kultur¬ filme wahrscheinlich schon nach kurzer Zeit nur mit Recht das Prädikat „künstlerisch wertvoll", aber wohl kaum die Bescheini¬ gung als reine Lehrfili t erhal¬ ten werden. Wenn man auf diesen absolu¬ ten. ganz steuerfreien Lehrfilm- Charakter keinen Wert legt und wenn man sich von vornherein darüber klar ist, daß cs sich um Beiprogramm für das Kino, nicht um Lehrfilme handelt, kann man diese neue Art der Kurzfilme nur auf das lebhaf¬ teste und auf das intensivste begrüßen. „Das Lied der Nationen" in Paris Im Salle „Marivaux" in Paris fand Donnerstag die Urauffüh¬ rung der französischen Fassung des Films „Das Lied der Natio¬ nen" statt, die starken Erfolg halte. Das Drehbuch (Original Dr. Johannes Brandt und Wolf¬ gang Geiger) weist in der fran¬ zösischen Fassung einzelne der französischen Mentalität Rech¬ nung tragende Veränderungen auf, ist aber im großen und ganzen durch den Regisseur Maurice Gleize geschickt adap¬ tiert worden. Mehrere hübsche Schlager von Pablo Labor und Marc Roland, namentlich Ro¬ lands Lied „Du bist meine ganze Welt" wurden lebhaft applau¬ diert. Klangfilm verklagt 15 Kinos Nachdem durch die fast all¬ gemeine Annahme des Klang¬ film-Vergleichs die Mehrzahl der mit patentverletzenden Ap¬ paraturen spielenden Lichtspiel¬ häuser durch Klangfilm von ge¬ richtlicher Verfolgung freige¬ stellt worden ist, hat sich Klangfilm nunmehr genötigt ge¬ sehen, gegen Benutzer patent- verletzender Apparaturen, die sich nicht außergerichtlich ver¬ glichen haben, auf dem Klage¬ wege vorzugehen. Beim Land¬ gericht I, Berlin, wurde eine Sammelklage gegen 25 Kinobe¬ sitzer eingereicht, die über das ganze Reich verteilt sind. Weitere Klagen sind in Vorbe¬ reitung. Der ..Kinemalograph" erscheint sechsmal srSchenUich. Bestellungen in eilen Scherl-Filialen. Buchhandlungen and bei der Post ll. I xurügl. Bestellgeld. Anicigenpreisc: 35 Plg die mm-Höhc; Stellenangebote 25 Plg. Stellengesuche 15 Plg. die mm-Höbe. scheckkonto: Berlin NW 7. Nr. 3111 — llauptschrif Heilung: Alfred Rosenlba! (Arne). Verantwortlich lür die Redakti *r-J. A. F i e n ■ a k. sämtlich in Berlin. — Nachdruck nur unter Quellenangabe gestattet. Un.erlanglc hinsendungen Verlag und Druck: August Scherl G. m. h. H-. Berlin SW 48. Schc.tba. dVI o be i