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des Reichsverbandes im ein¬ zelnen ausführten und was von vielen, die es anging, be¬ lächelt, bekrittelt unJ ver¬ spottet wurde. Es wäre des Schweißes der Edlen wert gewesen, wenn der Reichsverband seine ganze Energie auf die Steuerfrage konzentriert hätte und wenn er das Ma¬ terial emsig Steinchen auf Steinchen zusammengetragen hätte, das man jetzt aus den einzelnen Konkurs- und Liquidationsakten ersieht. Es muß immer wieder her¬ vorgehoben werden, daß nach dieser Richtung hin der Ber¬ liner Verband ausgezeich¬ nete und vorbildliche Arbeit geleistet hat. Vielleicht etwas zu spät. Vielleicht zunächst nicht energisch genug. Aber in den letzten Wochen mit einem Eifer und mit einer Vehemenz, die kaum ihres¬ gleichen in der Film¬ geschichte hat. Es gibt heute für die ge¬ samte Filmindustrie nur einen einzigen Feind, und das ist die Lustbarkeitssteucr, die, wenn die Kommunen nicht sehr bald ein Einsehen haben, über den Reichstag und den Reichsrat zu Man kann heute nicht mehr damit kommen, daß es sich hier um einen Eingriff in die Hoheitsrechte der Kommu¬ nen handle. Man greift heute so viel in das Hoheitsrecnt ein und dekretiert einmal eine Bürgersteuer, dann eine erhöhte Biersteuer, ein ande¬ res Mal eine Änderung der Gewerbesteuer nach oben, ohne sich viel um die Be¬ schlüsse der städtischen Kör¬ perschaften zu kümmern. Es ist hier nicht der Ort. auf die tieferen Gründe der augenblicklichen katastro¬ phalen Steuersituation in Kommunen. Ländern und Reich vom politischen Stand¬ punkt aus einzugehen. Es ist dies eine Aufgabe, die auch abseits derjenigen Fragen liegt, die ein Fachblatt zu erörtern hat. Aber der einzelne sollte sich diese Dinge doch einmal überdenken und überlegen, wohin schließlich die Politik derjenigen Parteien geführt hat, die man so oft in ande¬ ren Spalten als die einzigen Retter aus der deutschen Kinonot ansah. Wir lesen jetzt jeden Tag, daß sich in dieser oder jener Gegend die Kinobesitzer an die Aufsichtsbehörden wen¬ den. Dieses Material sollte gesammelt den zuständigen Ministerien und den Volks¬ vertretern zugeleitet werden. Man wird dann zweifellos auch im Reichstag und Reichsrat einsehen, daß es so nicht weitergeht, daß man einen Erwerbszweig und da¬ mit eine kulturell wichtige Industrie zugrunde richtet. die man vielleicht schon 10 ganz kurzer Zeit dringend im nationalen Interesse braucht. Wir nehmen zuversichtlich an, daß es in Berlin sch m sehr bald zu vorläufigen 1 r- leichterungen, etwa im Wege der Stundung, kommt. Wir rechnen auch dann!, daß die endgültige Steu. r- ordnung für die Reich s- hauptstadt gewisse Erleichte¬ rungen bringt. Aber das alles wird doch wieder nur Stückwerk sein. Für uns gibt es nur eite Parole, daß eine aufgesch >- bene Steuerrevision nicht gleichbedeutend mit einer aufgehobenen sein darf und daß wir kämpfen müssen mit allen erlaubten Mitteln ohne jede Rücksicht bis zur Er¬ reichung des Resultats, d as wir im Interesse der Auf- rechterhaltung und Gesun¬ dung des deutschen Filns dringend brauchen. Das erste deutsche Grof?kino in New York erötfnet Am Donnerstag hat die Uta in New York im Beisein füh¬ render Persönlichkeiten aus den Kreiscu der Kunst, Politik und des öffentlichen Lebens das von ihr übernommene Cosmo- politan-Theater, das an der Südseite des Central-Parks liegt, mit einer würdigen, glän¬ zend verlaufenen Feier der Öffentlichkeit übergeben. Junge Mädchen in schmucker süd¬ deutscher Tracht begrüßten die Besucher in deutscher Sprache. Im Parkett sah man neben dem deutschen Generalkonsul Dr. Kiep und dem deutscher. Konsul Dr. Schwarz die diplo¬ matischen Vertreter Öster¬ reichs, der Schweiz, Schwe¬ dens, Ungarns und Chiles. Der New-Yorker Polizeipräsident Mulrooney war mit den ma߬ geblichen Persönlichkeiten sei¬ nes Stabes erschienen. Die amerikanischen Filmgesellschaf¬ ten sandten ihre prominenten Vertreter. Die deutsche Kolo¬ nie brachte als besondere Gäste Fritzi Massary und Pallenberg mit, mit denen man frohes Wiedersehen feierte. Nach einer kurzen Begrü¬ ßung der Gäste durch den Lei¬ ter der New-Yorker Ufa-Ver¬ tretung Wynne Jones sprach der deutsche Generalkonsul erst in englischer, dann in deut¬ scher Sprache kluge Worte, die die weittragende Bedeutung des Ereignisses würdigten. Er hob hervor, welche un¬ geheuren Schwierigkeiten die junge deutsche Filmindustrie in harter Arbeit überwinden mußte, ehe sie Weltgeltung er¬ langte. Er dankte der Ufa und auch der Stadt New York, die dem deutschen Filmtheater Gast¬ freundschaft gewährt habe, und schloß in diesen Dank das ganze Land Amerika ein. das, wie neidlos anerkannt werden müsse, bahnbrechend auf dem Gebiet der Filmkunst gewirkt habe. Jimmy Walker überbrachte, vom Publikum stürmisch um¬ jubelt, die Glückwünsche der Stadt New York. Er freue sich, daß nun auch New York ein eigenes deut¬ sches Theater habe, das sicher¬ lich dazu beitragen würde, die Verständigung der beiden Völ¬ ker zu fördern. Er schloß mit der Aufforderung an die Ufa, in allen Teilen der Vereinigten Staaten eigene Theater zu er¬ öffnen, um dem amerikanischen Volk die Großleistungen deut¬ scher Filmkunst zu zeigen. Das Programm zeigte einen glänzend zusammengestellten Überblick über die Kulturfilm¬ arbeit der Ufa und als Ab¬ schluß den neuen Jannings- Film „Der große Tenor". Das Publikum war begeistert, einen seiner Lieblinge endlich mal in einer Komödie zu sehen. Minutenlanger Applaus zeigte die ausgezeichnete Aufnahme des Films, der einen großen Abend in der Kinogeschichte New Yorks bedeutet. Das Theater ist übrigens bei aller Kostbarkeit der Ausstat¬ tung bewußt in jenem vorneh¬ men, schlichten Stil gehalten, den wir von Deutschland her kennen und der sich wohltuend von der prunkvollen Über¬ ladenheit der amerikanischen Lichtspielhäuser unterscheidet. Der Restaurationsbetrieb, der in keinem amerikanischen Kino fehlen darf, ist im Stil der deut¬ schen Ratskeller ausgestattet und bietet den Gästen in den Pausen heimatliche Speisen und Getränke. Der Eröffnungsabend des neuen Ufa-Theaters findet ii: der Morgenpresse durchweg bei¬ fällige Aufnahme. Die Blätter schreiben, daß das schöne Thet- ler der Filmkunst manchen neuen Freund gewinnen sollte. Berlin würde, um mit Jimmy Walker zu sprechen. nach New York gebracht. New York Americains erken¬ nen Jannings Leistung rühmend an. Die Times erklärt, daß der Film eines solchen Ereignisses würdig sei. Das Thema ist mit wundervollen Wirkungen in allen Einzelheiten herausgear¬ beitet. Jannings Spiel ist so hervorragend, daß man selbst ohne Kenntnis der deutschen Sprache dem Gang der Hand- , lung folgen könne. Rennte Müller gefällt als Agathe e r¬ lief flieh. Daily New Y< k meint, daß die fremde Sprar .c die amerikanischen Bewt ■ derer Jannings nicht abhalt tt werden, das neue Ufa-Theater r in hellen Scharen zu besuch, .1 Die Tribüne bedauert, daß c'er ' Film lange Dialoge entbi lt | Einig ist die Kritik in der Feststellung, daß die Musik fällig und leicht singbar ist. Generaldirektor Klitzsch über¬ sandte folgenden telegraphi¬ schen Glückwunsch: „Anläßlich der festlichen Er* öffnung des Ufa-Cosmopolit n- Theaters ist es mir ein Bede f- nis. Ihnen im Namen des A t- zichtsrates und des Vorstandes dir Universum-Film-A.-G., Ber¬ lin. meine herzlichsten Wünsche für den Erfolg Ihres neuen l n- ternehmens zu übermitteln. Ich hoffe aufrichtig, daß die D lT- bietung der Ufa-Sprechfilmpro- duktion in einem der schönsten New-Yorker Theater zur För¬ derung des gegenseitigen Ver¬ stehen« und der Freundschaft zwischen unseren Nationen he' - tragen wird, wie sie sich in der engen Freundschaft zwischen der Ufa und dem Weltkonzern des amerikanischen Filmhandeft widerspiegelt. Bitte übermitteln Sie unseren amerikanischen Freunden und den tüchtigen Direktoren uns lerer Gesellschaft meine herzlichsten Glückwün- PARIS-Muse Hotel , , StudioPiih* natan-rap'df*lm | Jetat Komfort-Zimmer sb 30 Ire- mit Bed eh 50 fre Sonderpreise fdr I Unteren Aofeolhalt Tele«rsmm - Adres.e MUSOTEtO PARIS