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und das deutsch-österreichi¬ sche Geschäft, das in fünfz : g von hundert Fällen di.s Rückgrat des heutigen Fabii- kationsgeschäftes darstellt. Gewiß ist dieses System vom Tobis-Standpunkt aas bequemer und lukrativer. Man erhält aus den sicheren Gebieten mehr, lockert d:e Preise in den unsicheren Ge¬ bieten und erzielt im End¬ effekt für die Tobis ein Plus, was gleichbedeutend m t einem Minus für den Durcf - schnitt der Fabrikation ist. Uber diese Dinge ist ir der gestrigen Aussprache nicht gesprochen worden, weil anscheinend auf Fabri¬ kationsseite der Wunsch be¬ stand, die Verhandlungen nicht gleich und in diesem großen Gremium zum Schei¬ tern zu bringen. Man will vielmehr jetzt im kleinen Gremium überlegen und dann mit der Tobis er¬ neut beraten. Man hat erfreulicherweise auch gestern nichts von Zwangslizenzen und behörd¬ lichen Eingriffen gesprochen, auch es vermieden, einmal zu erörtern, welche Einflüsse hintenherum beim Innen¬ ministerium und beim Reichs¬ wirtschaftsministerium even¬ tuell eingesetzt oder ausge¬ schaltet werden müßten. Es war vielleicht schon eine ge¬ wisse Beruhigung, daß von Tobis-Seite aus klipp und klar ohne Umschweife er¬ klärt wurde. daß man Deutschland nicht schlechter stellen welle als das Aus¬ land, daß es keine Meistbe¬ günstigung ausländischer Fir¬ men gegenüber deutschen gäbe. Man hörte von Herrn Di¬ rektor Mainz, daß die Grund¬ zahl von 2500 Mark für den Aufnahmetag unter Umstän¬ den bei größeren Abschlüs¬ sen bis zu 1800 Mark nach unten gestaffelt werden könne. Stellte erfreut aus den Ausführungen des gleichen Redners fest, daß auf diese 1800 Mark sogar noch so etwas wie ein Qualitätsrabatt käme. Nahm mit Befriedigung da¬ von Kenntnis, daß zwischen den einzelnen Ateliergruppen keine feste Preisbindung be¬ stünde. Daß also zum Bei¬ spiel die Ufa nicht verpflich¬ tet sei. irgendwie auf die Tobis-Preise Rücksicht zu nehmen, falls es die Ufa- Kalkulation erlaube, billiger zu vermieten als die Tobis. Interessant waren die Aus¬ führungen des Herrn Dr. Ma¬ gier, wonach die Tobis-Preise im Ausland nicht billiger seien als bei uns in Deutsch¬ land. Wobei allerdings die Frage unerörtert blieb, ob nicht etwa Western oder RKO. grundsätzlich zu günstigeren Bedingungen in Paris oder London abschließen als der deutsch - holländische Kon¬ zern. Das sind immerhin Fest¬ stellungen, die man zur Kenntnis nehmen muß und die in Ruhe natürlich nach¬ zuprüfen sein werden, weil eines Mannes Rede bekannt¬ lich gar keine Rede ist. Nicht weiter gekommen ist man in der Angleichung des gegenseitigen Grundstand- punktes. Die Tobis stützt sich dar¬ auf, daß sie nun einmal ge¬ wisse Abgaben errechnet habe, die sich aus den Auf¬ wendungen für den Patent¬ erwerb, aus den Kosten des deutsch-amerikanischen Pa¬ tentstreites und aus den lau¬ fenden Aufwendungen für den Bestand der Gesellschaft ergäben. Darauf wäre zu erwidern, daß man schließlich die Filmindustrie nicht dafür ver¬ antwortlich machen kann, wenn man seinerzeit zuviel In der gestrigen vertraulichen Ausschußsitzung des Reichs¬ rates wurde die eiste Lesung zu der Lichtspielnovelle vor¬ genommen. Soviel verlautet, wurde die Vorlage im wesentlichen zur Kenntnis genommen und eben¬ so die verschiedenen zu der Novelle vorliegenden Anträge. Zu einer Erörterung soll es nicht gekommen sein. Vielmehr hat sich der Ausschuß auf den nächsten Monat vertagt, um dann die zweite Lesung vor¬ zunehmen und mit ihr gleich¬ zeitig eine Erörterung der An¬ träge vorzunehmen. Patente zu allzu hohen Prei¬ sen kaufte. Wir wissen selbstverständ¬ lich, daß alle diese Trans¬ aktionen in der Gründerzeit der Tobis unter dem Ge¬ sichtspunkt erfolgten, ein Monopol aufzurichten Das hat man bis zu einem gewissen Grade erreicht. Aber vielleicht um zu hohen Preis, den man heute nicht einfach auf die Filmindustrie abwälzen kann. Gerade monopolistische Preispolitik hat sich nach den Möglichkeiten des Marktes zu richten. Das ist aner¬ kannte Auffassung, die in dem Begriff der Zwangs¬ lizenz einen praktischen, ge¬ setzgeberischen Ausdruck ge¬ funden hat. Um diesen Kernpunkt ge¬ hen die Herren der Tobis gern herum. Man merkte auch gestern bei aller Freundschaft, daß gerade in diesem Punkt der Diskussion so etwas wie eine starke Mauer aufgerichtet war, die hoffentlich in den kommen¬ den Besprechungen irgendwie durchbrochen wird. Man sprach auch gestern nicht von den Rechtsgrund¬ lagen der Lizenzerhebungen überhaupt, die gerade in der letzten Zeit zumindest äußerst unsicher geworden sind und die vielleicht schon deswegen zu einem Entge¬ genkommen auf der Tobis- seite Veranlassung sein könn- Was den Antrag auf Wieder¬ aufhebung der Reichstatsent- schließung über die Auffüh¬ rung verbotener Filme in ge¬ schlossenen Gesellschaften an- belangt, so wird von zuständi¬ ger Seite erklärt, daß ein der¬ artiger Antrag gar nicht zur Erörterung kommen könne, weil die betreffende Entschlie¬ ßung des Reichstages inzwi¬ schen im Reichsgesetzblatt ver¬ öffentlicht und somit Gesetz geworden wäre. Diese; Antrag müßte zu¬ nächst im Plenum des Reichs¬ rates von neuem gestellt ten, weil vielleicht sch< . sehr bald der Augenblick g kommen ist, wo man sie h gegen billigere ausländisct _■ patentfreie Systeme m r durch freie Vereinbarung n t den deutschen Produzent! nicht aber durch Dikt t schützen kann. Diese Rücksicht auf d e Erfordernisse der Industri die immer wieder ven Fritsche, Preßburger, Som • und Stark unterstrichen |> - fordert wurden, müssen de i T enor der einleitenden Fri' - densvcrhandlungen bilden. Es ist viel erreicht, ab* r man saß. wie schon einle - tend bemerkt wurde, u;.i einen eckigen Tisch. Vie - leicht wählt man das nächs e Mal einen round tabl kommt sich näher und gleic t nach dieser oder jener Ric! - tung hin aus. Man kann im Augenblie k nur einen kurzen Stimmung - bericht geben, wird Einzt - heilen zu erörtern haben, so¬ bald die zahlenmäßigen U terlagen vorliegen, den. n man authentische Angab. n aus anderen Gebieten gege überstellt. Allerhard Einzelfragen 1 - dürfen der Erörterung. D.s wird, soweit das an uns lie..t, schon in den nächsten Tagen geschehen. Vorläufig in dem Geist, in dem die Verhan lungen des gestrigen Tages standen. Immer unter dem Gesich punkt der Verständigui g- Aber auch mit einer notwe - digen Offenheit, die man n einem Vorpostengefecht n wirtschaftlichen Dingen schwer entbehren kann. Film¬ industrie und Tobis befind n sich in einem Zustand zwi¬ schen Krieg und Frieden. Wir wollen den Frieden mit allen Mitteln, können aber den Vertrag nur unterschrei¬ ben, wenn er uns Lebensmög¬ lichkeit gibt. Sonst bleibt eben nur der Krieg, bei dem die Zeit und die Zeitverhältnisse zweifel¬ los für die Filmindustrie sind. Das mußte gesagt werden, nicht als Drohung, sondern zur Kennzeichnung der Si¬ tuation und vielleicht gemdc deshalb, weil die Friedens¬ chancen, die für beide Par¬ teien tragbar erscheinen, immerhin in erfreu liehe-re Nähe gerückt sind, als das vor dieser Aussprache der Fall war. Deutsche Filme Im vergangenen Monat haben, wie die Zeitung „La Nacion". Buenos Aires, meldet, dort die Premieren der beiden Ufa-Filme „Die letzte Kompanie" und „Asphalt" stattgefunden. Be¬ in Argentinien sonders der letztgenannte Film fand beim Publikum sehr großen Anklang und mußte im Theatro Porteno durch mehrere Wochen auf dem Spielplan gehalten Im Reichsrat nichts Neues