Der Kinematograph (July 1931)

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V IllM-FACH BLATT V tl VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 Berlin, den 2. Juli 1931 Kampf um die Tantieme ERNST VI RE BES. MARIANNE VINKELSTERN. MAX ADALBERT in dem A a i a - T o n i i I nt ..MEIN HERZ SEHNT SICH NACH LIEBE' (Der Hcllschcrl In den letzten Tagen ist der Streit um die Tonfilm- Wntieme in ein weiteres, entscheidendes Stadium ge¬ treten. Zunächst haben sich eine Reihe von Tonfilmschrift¬ stellern zu einem Verband zusammengeschlossen, der die Erstrebung einer Tan¬ tieme als ersten und wichtigsten Frngrammpunkt in seinen Arbeitsplan aufgenommen hat. Dann ist in der General¬ versammlung der Gema eine Entschließung gefaßt worden, in der mit erfrischender Deut¬ lichkeit e'klärt wird, daß man die Tonfilmtheater-Tantieme in geschlossener Zusammen¬ arbeit mit den anderen Ver¬ bänden der Urheber und Ver¬ leger alsbald durchsetzen müsse. Man will dazu alle in Frage kommenden Verbände der Urheber und Verleger zu einer Kampfeinheit zusammenfassen, vor allem, um den Bestrebungen der Industrie entgegenzuwirken, die dahin zielen, Schriftstel¬ ler und Komponisten, die irgendwie mit der Gema Zu¬ sammenarbeiten. nicht zu be¬ schäftigen. * Wenn Hie bfeite Öffentlich¬ keit jetzt die Gema-Kund- gebung liest, wird sie viel¬ leicht zu einem Teil ohne ■weiteres bereit sein, wenig¬ stens gefühlsmäßig auf die Seite der Urheber zu treten, weil man bei der Unkenntnis über den wah¬ ren Sachverhalt vielleicht zu der Überzeugung kommen könnte, daß dem Kino recht sein müsse, was für das The¬ ater, für den Konzertsaal, für die Varietemusik schon lange billig ist. Wir brauchen hier auf den fundamentalen Unter¬ schied im Verkehr zwischen Autor auf der einen und Theater oder Film auf der anderen Seite nicht hinzuweisen. Beim Theater gibt es eben nur Tantieme. Bei uns gibt es zum Teil ganz erhebliche fixe Be¬ träge, zu denen jetzt noch die Gematantieme hinzutreten soll. * Man kann nicht damit kommen, und das ist hier ja alles schon des öfteren ein¬ gehend dargelegt, daß das Kino früher ja auch schon Tantieme ge¬ zahlt habe, denn damals be¬ kamen wenigstens in acht¬ undneunzig von hundert Fällen die Komponisten für die Musik, die das Kino ver¬ wertete, eigentlich überhaupt keine Entschädigung. Die Dinge haben sich so entwickelt, wie das hier im „Kinematograph" zum er¬ stenmal vor fast zwei Jah¬ ren vorausgesehen wurde. Es sind allerhand Chancen der Filmindustrie verpaßt worden. Wir haben zu lange gezögert und stehen nun vor Tatsache.l. die eine schnelle und gründ¬ liche Lösung dringend erforderlich machen. Hier im ..Kinematograph" ist gerade in letzter Zeit im¬ mer wieder darauf verwiesen worden, daß es vielleicht doch zweckmäßig sei, in ernsthafte Erwägungen dar¬ über einzutreten, ob man nicht die bisher fixen Bezüge für Autoren und Komponisten durch eine Tantieme abgelten soll. Darauf ist eigentlich prak¬ tisch so gut wie nichts er¬ folgt. Man zahlte einzelnen Autoren und Komponisten ganz erhebliche Beträge, er¬ warb für teures Geld mehr oder weniger gute Titel und Romane und verließ sich im übrigen auf den Musterprozeß, der augenblicklich zwischen Gema und Ufa schwebt. Wie diese Dinge ausgehen, ist im Augenblick nicht vor¬ auszusagen. An sich müßte der ge¬ sunde Menschenverstand einem sagen, daß man Musik und Text schließlich nur einmal bezahlen könne, und daß mit dem fixen Betrag nicht nur An. und Verkauf von BühnenzubehOr durch „Kleine Anzeigen" im „Kinematograph"