Der Kinematograph (July 1931)

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Reinhold Schünzel überrascht uns Frankfurter Lichtspiel¬ theaterbesitzer und Klangfilm - Vergleich Dei Verband der Lichtspiel¬ theater in Hessen und Hessen- Nassau hatte zu einer Ver- ausschließlich mit dem Klang- film-Vergleich befaßte Malter führte aus. daß, «er einen Ver¬ gleich abgeschlossen hat. selbst¬ verständlich auch bezahlen müsse. Daß lediglich die Be¬ zahlung von Kalendertagen und nicht von Spieltagen in Be¬ tracht käme. In einigen Fäl¬ len habe zwar die Klangfilm auch Verträge auf Spieltage be¬ stätigt. dies sei aber keine Norm. Auch ein Aufschub der Zahlung über die Sommer¬ monate käme nicht in Frage, allerdings sei die Klangfilm grundsätzlich bereit, eine Stun¬ dung der Hälfte des Betrages über die Sommermonate nach jeweiliger Prüfung in Erwägung zu ziehen. Die Versammlung nahm nach längerer Debatte eine Resolution an, worin die Klangfilm gebeten wurde, er¬ stens über die Sommermonate vor allem auch den Halb- wochen- und Sonntagsspielern entgegenzukommen. Sie bittet auch uir. Entgegenkommen bei der Wat'berechnung. Die Praxis hat nämlich be¬ wiesen, daß mancher kleine Theaterbesitzer in kleinen Städten über einen großen Raum verfügen muß. weil er eben einen kleineren nicht be¬ kommen konnte. Die Bestuh¬ lung ist zw ar nur auf einen Be¬ such von 2- 300 Personen vor¬ gesehen. die Wattzahl aber trotzdem unverhältnismäßig hoch, weil eben der große Raum auch einen starken Ver¬ stärker verlangt. Ferner bitten die Theater¬ besitzer die Klangfilm um Un¬ terstützung gegen Wander-, Schul- und Vereinslichtspiele, die unter gar keinen Umständen unter das Vergleichsabkommen fallen dürften. „Trara um Liebe. ‘ D ichard Eichberg hat seinen ** neuen Tonfilm „Trara um Liebe" (nach seinem früheren großen Stummfilinerfolg „Liebe und Trompetenblasen") beendet. Wenn nicht alle: trügt, wer¬ den die beiden Sciünzel-Filme. in denen der bekannte und populäre Darstell it sich seit langem wieder einmal als Re¬ gisseur versucht, eine ganz be¬ sondere Überrascht! tg. Wer den Titel „Der kleine Seitensprung" liest, kommt viel¬ leicht auf die Ide-:. daß dies «ieder eine jener volkstüm¬ lichen Episoden sein könnte, die die Schünzel-Filme in vielen Theatern zu besonders erfolg¬ reichen Repertoirestücken ge - macht haben. Er wird aber, wenn er nur die Bilder zu diesem hübschen Lustspiel sieht, bald erkennen, daß es sich um eine ganz mo¬ dern-mondäne Komödie han¬ delt, die den besten Erzeugnis¬ sen des letzten Jahres sicher¬ lich ebenbürtig sein wird. Schünzel ist, wie im allge¬ meinen noch lange nicht genug bekannt geworden, ein Regis¬ seur von seltener Einfühlungs¬ kraft. Seine vielseitige darstel¬ lerische Begabung konnte man nicht p.ur in den großen histori¬ schen Rollen erkennen, die er gerade im letzten Jahr so glän¬ zend durchführte, sondern vor allem an seinen ausgezeichne¬ ten Leistungen auf der Wort¬ bühne. die ihn nach Ansicht der berufenen Berliner Kritik mit in die erste Reihe der deutschen Darsteller überhaupt stellte. Wenn man Schünzel im Ate¬ lier sieht, ist man überrascht von der Fülle der Einfälle, die ihm noch im letzten Augenblick kommen. Er führt seine Schauspieler mit einer Sicherheit und Sou¬ veränität, die kaum ihresglei¬ chen findet. Interessant, wie er nicht nur seine deutschen Stars, sondern auch seine französischen Dar¬ steller immer wieder fest in der Hand hat, wie er ihnen vor¬ spielt und vorspricht, jede Klei¬ nigkeit übersieht und so lange feilt, bis er tatsächlich in jeder Szene die Vollendung erreicht hat, die ihm vorschwebt. Schünzel gehört zu den weni¬ gen Künstlern, die es verstehen, alle Situationen des Lebens mit einem ästhetischen Hauch zu überziehen, den gerade der Film heute so schwer entbehrt. Man darf deshalb ruhig, ohne in die Gefahr zu kommen, vor¬ eilige Prophezeiungen auszu¬ sprechen. gut und gern behaup¬ ten. daß die Schünzel-Filme zu den Überraschungen im guten Sinne gehören, die uns die neue Saison bescheren wird. Wiener Spielplan Im Ufa-Tonkino in Wien kam „Das Ekel" unter dem Titel „Der Tyrann" heraus. Der Film, der außerordentlich starken Beifall fand, wird vom 10. Juli an im Gartenbau-, Stafa- und Kolosseum - Tonkino eingesetzt werden. In der verflossenen Woche erschienen in den \X iener Ki¬ nos noch folgende Tonfilme: ..Tiere in Gefangenschaft", „Das Lied vom Leben", „Me- luka', „Alarm um Mitternacht". Lilian Harvcy-Filme in Italien „Liebeswalzer" und „Wenn du einmal dein Herz ver¬ schenkst" sind soeben in Rom angelaufen und haben, obwohl das Verbot fremdsprachiger Texte in Italien die Aufführung empfindlich stören mußte, be¬ geisterte Aufnahme gefunden. Die Presse bestätigt den stür¬ mischen Erfolg beider Filme und der Hauptdarstellerin Li¬ lian Harvey. Leipziger Handels¬ register Die Vereinigte Kinobetriebe Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Leipzig, Schützen- straße 21, ist in das Handels¬ register eingetragen worden. Das Stammkapital beträgt die gesetzliche Mindesthaftsumme von 20 000 RM. Zum Geschäfts¬ führer ist Kurt Breter in Leipzig bestellt „Der Kleine Seitensprung." F *ür weitere Rollen in dem Ufa-Tonfilm „Der Kleine Seitensprung ’ wurden Oscar Sabo und Martha Ziegler ver¬ pflichtet. Kamera: Werner Bran¬ des. Tonmeister: Dr. Erich „Sein Scbeidungsgrund." fAic Musik zu dem Ufa-Ton- film „Sein Scheidungs¬ grund" schreibt Otto Stransky. Musikalische Leitung: Hans Otto Borgmann. Schlager - Texte: Ruth Feiner. Juttke als Autor und Regisseur. Herbert Juttke schreibt zur Zeit eine Komödie „Kittv schwindelt sich ins Glück", die er nach berühmtem Muster und genau so wie sein früherer lite¬ rarischer Kompagnon Georg C. Klaren selbst inszenieren will.