We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.
Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.
>1 VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 Berlin, den 8. Juli 1931 Bärendienste Die amerikanische Film* piesse glaubt in der letzten Zeit, wohl mit Rücksicht auf die erzielten Kontingent¬ erfolge in Frankreich, ihre Leser darauf vorbereiten zu können, daß demnächst auch im übrigen Europa alle Kontingentschranken verschwinden. Es scheint uns wichtig, mit allem Nachdruck darauf hin¬ zuweisen, daß diese Hoff¬ nungen, soweit Deutschland. England, Österreich-Ungarn in Frage kommen, wahr¬ scheinlich trügerisch sir.d. Man muß das ostentativ betonen, weil wir doch allem Anschein nach augenblicklich auf einem Status quo ange¬ kommen sind, bei dem alle Beteiligten im ln- und Aus¬ lande scheinbar ganz gnt zurechtkommen. Selbstverständlich, und dar¬ über kann kein Zweifel sein, ist das augenblickliche Ver¬ hältnis zwischen Deutschland und Amerika außerordentlich gnt. * Wir haben uns über alle Prestige- und Patentstreitig¬ keiten hinweg glücklich zu einem Zustand zusammenge- iunden, bei dem beide Teile unserer Auffassung nach ab¬ solut zu ihrem Recht kommen. Wir sind an sich der Mei¬ nung, daß man das deutsch- amerikanische Verhältnis wie ein zartes Pflänzchen pfleglich behandeln sollte. damit vielleicht in ein paar Monaten oder in der näch¬ sten Saison daraus schon ein kräftiges Bäumlein werde, das diesen oder jenen Sturm sehr leicht und ohne Schaden überstehen konnte. Die deutschen Versionen der amerikanischen Filme laufen in unseren repräsen¬ tativsten Theatern. Ufa und Emelka, die größten Theater¬ besitzer, haben ständig in ihren Premierentheatern amerikanische Erzeugnisse auf dem Spielplan und brin¬ gen diese Bilder unbestrit¬ tenermaßen mit der gleichen Sorgfalt und mit der gleichen Propa¬ ganda heraus wie ihre eige¬ nen großen Werke. Die deutsche Presse macht bei der Behandlung von Film¬ werken kaum noch einen Unterschied in bezug auf die Herkunft. Sie beurteilt die rein künst¬ lerische Seite, die Publikums¬ wirksamkeit und behandelt zum Teil — wir sagen das ohne Neid jnd ohne Neben¬ absicht — Erzeugnisse aus USA. in diesem oder jenem Punkt viel freundlicher und groß- zügiger als diejenigen Bilder, die im eigenen Lande von Deut¬ schen erzeugt werden. * Wir sind auch im großen und ganzen, soweit mar, das von hier a as übersehen kann, oder sowei* wir die ameri¬ kanische Presse verfolgen, außerordentlich erfreut über die objektive und liebens¬ würdige Beurteilung unserer Erzeugnisse in den großen Städten der United States. Wir hoffen, mit unseren deutschsprachigen Theatern in Amerika recht gute Ge¬ schäfte zu machen. Regi¬ strieren dankbar, daß ameri¬ kanische Verleiher beginnen, sich um deutsche Filme zu kümmern, und stellen mit Ver¬ gnügen fest, daß das Prinzip der Gegenseitigkeit langsam aber sicher aus der Theorie in die Praxis übergeführt wird. * Das alles aber ist kein Grund, nun drüben die Ver¬ sion zu verbreiten, als ob das Ende des Kontingents grundsätzlich in sehr naher Zeit gekommen sei. Wir haben begründete Ur¬ sache zu der Annahme, daß diese Wendung in der Auffassung in Amerika auf die europäi¬ schen Berichte der ameri- Widerstände, Spezialumformer? .Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph“!