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ISchluß dci Artikel.) filmischer Gestaltungskunst werden herangezogen. Garz neue Wege werden dem Kino sicherlich mit dem erprobten Buch erschlossen, das dem entzückenden Werk „Emil und die Detektive" zugrunde liegt. Die Riesenauflage dieser \ leigerühmten Geschichte und der nachhaltige Bühnenerfolg werden auch dem Tonfilm treu bleiben, in dem die ent¬ zückende. scharmante Dolly Haas die weibliche Haupt¬ rolle spielt. Man verspricht wieder nicht zu viel, wenn man vor¬ aussagt, daß dieser Film alte und junge Filmfreunde ins Theater zieht, daß mit die¬ sem Werk auch das Kino¬ interesse derjenigen Kreise erweckt wird, die sonst der Lichtspielkunst noch fern stehen. Man darf damit rechnen, daß es ein Erfolg wird, wie er seit Jackie Coogans Zeiten einem derartigen Film nie wieder zuteil geworden ist. Franz Arnold und Max Jung, die feinsinni¬ gen. bestreuommierten Autoren, schrieben den musi¬ kalische!! Filmschwank „Sein Scheidungsgrund", die Geschichte einer glück¬ lichen Ehe, in der Lien D e y e r s und Johannes R i e m a n n ein vorbild¬ liches Ehepaar darstellen. Otto Wai Iburg wird Gelegenheit haben, in dem Schwank „Der Hochtonrist" alle Register seiner vielseiti¬ gen Begabung aufzuziehen. Man hat diese famose, seilen lustige Geschichte ganz groß aufgezogen und weitgehendst alle Möglichkeiten ausge¬ nutzt, die sich dadurch er¬ geben, daß der Schauplatz teils in den eleganten Sa¬ lons Berlins und teils in den herrlichen Bergen Tirols zu suchen ist. * Max Adalbert wird seinen Triumphzug als Film¬ darsteller in dem Marine- schwank „Die Schlacht von Bade- münde" fortsetzen. Es wird ein Film. der an Wirkung das „Ekel" noch übertreffen soll. Was dieser Film geschäft¬ lich bedeutet, mag daraus ersehen werden, daß neben Max Adalbert, Hermann Speelmans, Paul Heidemann. Hans Junkermann. Fritz Albert i. Hans Was.« mann. Fritz Schulz. Erik Schütz und die Damen AdeleSandrock. Claire Rommer und Vicky Werkmeister tätig sind. Vom Inhalt soll nur ver¬ raten werden, daß Adele Sandrock als Vorsitzende des Jungfrauen-Vereins auf- tritt, die mit dem Gemeinde¬ diener Max Adalbert allabendlich die Strand¬ körbe von Bademünde dar¬ aufhin zu revidieren hat. ob ihre Benutzung auch nur zu dem Zweck erfolgt, zu dem sie tatsächlich aufgestellt wurden. Nebenbei ist auch der ewig alte und ewig neue Gegensatz zwischen den Angehörigen der Landarmee und unseren Blauen Jungs geschickt be¬ nutzt. Ein Film mit happy end oder, besser gesagt, mit vielen herzerquickenden, gerngesehenen happy ends. Ehe wir auf die drei großen internatio¬ nalen Filme der Rabinowitsch- Produktion eingehen. sei noch „Das Geheimnis der Gräfin Karinsky“ erwähnt. die tonfilmische Darstellung einer wahren Begebenheit, bei der der Paragraph 169 des Strafge¬ setzbuches eine Rolle spielt. * Gregor Rahino- witsch, der bereits den ersten wundervollen Kiepura- Film „Die singende Stadt" maßgebend beeinflußt hat. zeigt in diesem Jahr mit dem berühmten Sänger „Paris, wie es weint und lacht". Walter Reisch schrieb in Anlehnung an das Libretto der Oper „Der Postillon von Lon jumeau" eine entzückende neue Geschichte, die vor allen Dingen die wun¬ dervollsten Bilder von Paris und die herrlichsten Frei¬ landschaften zum Hinter¬ grund hat. * Brigitte Helm wird in der Rabinowitsch-Produk- tion „Die Gräfin von Monte Christo' spielen. Walter Reisch vari¬ iert hier das weltberühmte Thema vom Grafen von Monte Christo. Er macht daraus eine wirkungsvolle Abenteurergeschichte aus unserer Zeit. Stellt in den Mittelpunkt die große Liebe einer seltsamen Frau, die vom Marseiller Hafer.mid- chen zur großen Weltdame aufsteigt. Ein Stoff, der sich nicht mit ein paar Worten erzählen läßt, der aber, durch Regie und Darstellung noch ver¬ stärkt, eine Anziehungs¬ kraft ersten Ranges ausüben Schließlich wird das Uta- ’rogramm noch eine beson- iere Attraktion mit dem ersten deutschsprachigen Tonfilm mit Albert P r ä - j e a n bringen. Sein Film „Matrosenlied“, der teils auf See. teils in den großen Häfen von Ham¬ burg. London. Marseille spielt, wird von der eigen¬ artigen französischen Lie¬ benswürdigkeit und Unbe¬ schwertheit getragen. die den Erfolg der „Dächer von Paris" ausmachten. * In Vorbereitung sind die Filme „Rivalen de r K u r- v e'\ „Liebesrausch" und „T e u f e I c h e n". über die Einzelheiten im Augen¬ blick noch nicht festliegen. Besonders beachtlich ist aber eine Art Ergänzungsprogramm, dessen Filme im Wert nicht unter den großen Haupt¬ schlagern zurückstehen. Es handelt sich dabei um Zwei- Akter-Lustspiele, von denen bisher zehn Stück entweder ganz oder zum großen Teil fertiggestellt sind. Diese Bilder sind berufen, ein wirksames Mittel im Kampf gegen das Zwei- Schlager-System zu sein, weil ein derartig hochwerti¬ ges „Beiprogramm" besser ist und stärker wirkt als irgendein Füller zweiter Ordnung. Das Wort Beiprogramm darf auf diese Filme eigent¬ lich nicht angewandt wer¬ den. weil sie schon durch die Mitwirkung von S z ö k e Szakall. Ida Wüst. Trude Berliner. Sieg¬ fried Arno. Karl E t - linger. Paul Hörbi¬ ger. Elsa Temary. Otto Wallburg. Paul Grätz genau so attraktiv wirken wie die größeren Werke. Die erste zweiaktige Ko¬ mödie „Der Stumme von Portici", die inzwischen erschienen ist, und auch der erste Ka¬ barettfilm haben so großen Anklang gefunden, daß alle weiteren Erscheinungen überall beim Fublikum stärk¬ stes Interesse e-regen dürf- Schließlich ist in diesem Zusammenhang noch die Ufa-Tonwochc zu erwähnen die inzwischen eine noch größere Verbrei¬ tung erlangt hat als die seit jeher schon stark gefragte und gern gespielte stumme Wochenschi u. Alle dieienigen Theater die sich noch nicht auf Ton¬ film umgestellt haben, wer¬ den nach wie vor stumme Ausgaben der Ufa-Wochen¬ schau und der Deulig-W'ochc beziehen können. Zu erwähren, daß es sich bei dieser stummen Ausgabe nicht einfach um Tonbilder handelt, bei denen der Ton fehlt, sondern daß besonders hergestellte Aufnahmen verwendet werden, die auf die spezifische stumme Wir¬ kung Rücksicht nehmen. * Das Ufa-Programm spricht für sich selbst. Es ist ein Programm, das aufgesteilt wurde in voller Erkenntnis der großen Ver¬ antwortung. die Deutsch¬ lands größter Filmkonzern gerade in dieser Zeit zu tragen hat. Es ist eine Fülle von Arbeit, die den Weg öffnet zur Erhaltung und Er¬ weiterung des deutschen Filmgewerbes, den W eg zum Publikum, den Weg zum Wiederaufbau, zum Geschäft.