Der Kinematograph (July 1931)

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bereitgestellt eine Soloszene im Film, die mit Recht reichen Beifall findet. Harry Liedtke sieht ausge¬ zeichnet aus. Jetzt nach einer längeren Pause sieht man ihn wieder mit besonde¬ rem Interesse. Er spielt mit außerordentlich großer Rou¬ tine. mit dem unnachahm¬ lichen Liedtke-Scharm und mit jenem herzlichen Ein¬ schlag. der ihn schon seit Jahren zum Publikumslieb¬ ling macht. Er ist ein Schauspieler, der in jeder Lebenslage ele¬ gant aussieht, der immer gut wirkt und der auf seine Art alles Filmische in sich ver¬ einigt wie kaum ein zweiter Bonvivant, der neben ihm sonst an anderer Stelle über die Leinwand geht. Der Dritte im Bunde, Felix Bressart, sollte — so sagte man uns — in diesem Film seriös kommen. Dem sah man mit einem gewissen Interesse, aber auch mit einer gewissen Angst entgegen, denn über diesen jungen Mann will man lachen. Will von seiner schnoddrigen Art angesteckt werden, in Laune kommen. Das ist ihm wieder einmal glänzend geglückt. Es gibt immer wieder Beifall auf offener Szene. Seine mehr oder weniger harmlosen Wortwitzchen sitzen, bringen Bewegung unter die Men¬ schen und erzeugen die Stimmung, auf der einzig und allein eine derartige Hand¬ lung, wie sie uns Cube und Litwak servierten, wohlge¬ deihen kann. Sr Natürlich gibt es aucn Musik. Sie wurde von Mischa Spoliansky geschrie¬ ben, der in den beiden Hauptschlagern wieder zu der Melodie zurückfindet, wie man sie auch außerhalb des Kurfürstendamms liebt, zur volkstümlichen Linie, die wir einzig und allein im Kino gebrauchen können. * Unnötig zu sagen, daß Klangfilm glänzend klingt. Daß Dr. Erich Leistner für vorbildlichen Ton sorgte, ge¬ nau so wie Planer und Ba- berske für tadellose Foto¬ grafie, ganz gleich, ob es auf der Erde, im Zimmer, auf der Nizzaer Promenade oder im Wasser auf dem Schiff ist. Herlth und Rührig stellten die Bauten. Wenn man nicht wüßte, daß der Film in Nizza g:d-eht ist, würde man ihne 1 auch die famosen Maskenzi ge gutschreiben, die französischer Esprit und das Gele des Nizzaer Ver¬ kehrsvereins haben. Die Natur spielt ihre schönsten Partien aus. Die Autcverfoigung auf der Grand' Corniche oder auf Serpentinen zwischen Cannes und Mentone bietet ent¬ zückende Bilder, ganz weit und tief aufgenommen, i it anscheinend mit dem Tc objektiv herangeholt. Vorher sah man die Ui - Tonwoche. ausgezeichn t wie immer, und vor all« n Dingen einen Kulturfilm, d r wohlverdienten, reichen Bi • fall bei dem anspruchsvoll) 1 Kurfürs endamm - Publiku i fand. Es handelt sich wieder u i Material, das von der Ri ■ mänien-Expedition der L’i stammt und das Ulrich K. Schulz aufnahm. Diesmal belauschte di Kamera das Leben in de > Wipfeln des Hochwalde Zeigte uns seltene Vögel i ihrem intimsten Leben. Holte zoologische Rarila ten und Dinge, die sonst da Auge des Sterblichen nu undeutlich sieht, weil sie sic hoch oben in der Luft ab spielen, ganz nahe, man war beinahe versucht zu sager. zum Greifen nahe, heran um zeigte wieder, welch unge heurc Dienste der Film in Dienst der Volksbelehrum. leistet, aber außerdem auch wie überflüssig der Sehre nach dem Beifilm ist, de nicht nur hier, sondern im mer wieder bei der Ufa um bei den andern Verleihen in größter Vollkommenhei' geboten werden kann, wem — man entsprechend dafüt bezahlt. * Ein verheißungsvolles Zei eben für die neue Saison Wir werden — gestern saF man es bei der Emelka heute bei der Ufa — genü¬ gend ausgezeichnete Filme haben. ZugkräHige Schlager und so viel interessante Beipro¬ gramme. wie man will. Wir brauchen nur Be¬ sucher, Leute, die Geld und Lust haben, ins Kino zu gehen. Aber das ist ein Fak¬ tor, den man nicht mitge¬ liefert bekommen kann. Ob¬ wohl es gar nicht verwun¬ dern würde, wenn irgendein Bezirksverband demnächst die Forderung aufstellte, daß man bei fünfundzwanzigpro¬ zentiger Leihmiete nicht vom Theaterbesitzer eine Garan¬ tie fordern dürfe, sondern daß umgekehrt der Verleiher sich verpflichten müsse, alles zu tun, damit täglich drei Vorstellungen ausverkauft Rapide Preissenkungen in Chemnitz ln den Kreisen der beteiiiglen Theaterbesi .zer und Verleiher herrscht begreilliche Erregung über die Schleuderpreispolitik die seit einiger Zeit in ver schiedenen Chemnitzer Thea lern betrieben wird. Die Chem nitzer Lichtspieltheeterbesitzer größere unc kleinere Betriebe haben Jahre hindurch auf an ständige Preise gehalten. In diesem Sommer aber sind einige Theater von den bisherigen Grundsätzen abgegangen und haben sich zu einer Preissen¬ kung von solchen Ausmaßen entschlossen, daß zweifellos auch eine erhebliche Schädigung der Verleiher vorliegt. D. L. S.- Produktion in voller Tätigkeit Am Mittwoch beginnt das DLS.-Syndika! in seinen Staa- kener Ateliers mit der Produk¬ tion des ersten Friedrich Zel- nik-Films „Jeder fragt nach Erika". Acht Tage später wird mit den Aufnahmen zu dem in¬ ternationalen Großfilm der DLS.-Produktion „Weekend im Paradies ", den Robert Land in¬ szeniert, begonnen. Erfolgreiche deutsche Tontechnik in Argentinien Die führende argentinische Fachzeitschrift für das Kino¬ gewerbe „Revista del Exhibi- dor" veröffentlicht «inen Artikel über die Einweihung des Kinos Roxy-Theater in Buenos Aires (Besitzer A. Zetlenoc), in dem es heißt: „Die Einweihung des Rox>-Theaters als Tonfilmkino nahm einen glänzenden Verlauf. Das Theater entsnricht den mo¬ dernsten Anforderungen und ist mit einer Klangfilm-Tonanlage ausgestaltet. Die Besucher wa¬ ren von der Güte der Tonappa- Pariser Jeanette MacDonald hat mit dem Empire, einem großen Varieti, einen Vertrag abge¬ schlossen, wonach sie im Mo¬ nat September in einigen Ge¬ sangsnummern auftreten wird. Osso-Films hat mit derGloria- filmgesellschaft, die unter der Leitung Wolkoffs den ersten Mosjukinsprechfilm drehen wird, ein Abkommen bezüglich ge¬ meinschaftlicher Herstellung die¬ ses Filmes („Die Wüste") und eines zweiten Bildes: „La nuit et l'amour" getroffen. Die Lichtspiele „Schauburg' (modernes Theater. 1200 Plätze. Orgel, moderne Tonlilmappara turen) haben ihre Preise von 1.— bis 1.S0 HM auf 0.60 bis 1.20 KM reduziert. Die „Tivoli-Lichtspiele" ar¬ beiten in großem Umfange mit Vorzugskarten, durch die ein Preis von 0.50 RM auf dem billigsten Platz erreicht worden ist. Die Proteste der übrigen Theater, die eine einwandfreie Preispolitik treiber, waren ohne Erfolg, so daß nur die Hoffnung auf eine Besserung der Ver¬ hältnisse zu Beginn der neuen Saison bleibt In Arbeit befindet sich der große Reise- und Abenteurer¬ film des DLS. .Makkaroni“, den Dr. Willi Wolff inszeniert. Als vierter Film der neuen Produk¬ tion ist „Der Stolz der 3. Kom¬ panie" in Vorbereitung, mit dessen Aufnahmen im Anschluß an den Film „Weekend im Pa¬ radies" begonnen wird. ratur stark beeindruckt. Klang¬ film hat seine hohe Qualität bei dieser ersten Vorstellung in unserem Land bewiesen und da¬ mit den Erwartungen in einer Weise entsprochen, die der deutschen Industrie alle Ehre Für die Bildprojektion sind zwei neue AEG.-Triumphator¬ maschinen eingebaut worden: die Tonapparatur besteht aus einer Doppel-Licht- und Nadel¬ ton-Anlage Klangfilm Type K. Notizen Gegenwärtig sind 41 franzö¬ sische Filme vorführungsbereit. Eine Rekordzahl, die früher kaum die gesamte Jahrespro¬ duktion erreichte. Georges Marret, der erfolg¬ reiche Hersteller von „Jean de la Lune', beginnt mit den Auf¬ nahmen zu seinem nächsten Film „La mauvaise vie", nach einem Manuskript von Stöve Pasteur, der zu den erfolgreich¬ sten jungen Tbeaterautoren zählt. Regie führt Granval von der Comedie Francaise.