Der Kinematograph (July 1931)

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VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 23. Jahrgang Berlin, den 29. Juli 1931 Der Bestellschein marschiert Nun hat sich nachträglich doch noch herausgestellt, daß der „Kinematograph" über¬ aus richtig informiert •*ar. als er von bevorstehen¬ den Bestellscheinverhandlun¬ gen sprach. Die AdF., erweitert, ver¬ größert. gestärkt, hat sich vorgestern bereits mit dem Problem befaßt und wird langsam und ruhig dasjenige Formular vorbereiten, das sie für zweckentsprechend und hält. Es scheint nicht im Inter¬ esse des Wirtschaftsfriedens, den wir genau so innig und dringend wünschen wie an¬ dere Publizisten, zu liegen, jetzt über Einzelheiten zu diskutieren. Man hatte nur einen einzigen Punkt in den Vordergrund zu stel¬ len. Nämlich die Tatsache, daß in der ganzen Welt im allgemeinen die Lieferanten die Bedingungen bestimmen, zu denen sie liefern wollen. Gewiß kann man einwen¬ den, daß auch der Abnehmer ein Recht habe, sei»? Inter¬ essen berücksichtigt zu sehen. Aber das ist etwas, was eigentlich ganz selbstverständlich ist, weil es keine Lieferanten¬ gruppe der Welt gibt, die ein Interesse daran hat, ihre Ab¬ nehmer so zu behandeln, daß sie auf die Dauer einfach nicht mehr abnahmeiähig sind. Das scheint man aber bei fünfunddreißig Prozent, die ja heute die Norm sind, nicht befürchten zu müssen, denn man könnte eine Sondernum¬ mer herausgeben, wenn man all die Namen derjenigen Lichtspielhäuser veröffent¬ lichen will, die für einen be¬ stimmten Film in der letzten Zeit mit Vergnügen sechzig Prozent abiührten. Natürlich hat man dagegen in einigen Bezirken flam¬ mende Proteste erhoben. Das soll aber nach unseren Informationen nicht daran gehindert haben, zunächst einmal diesen „ominösen Vertrag" abzuschließen, weil sich ja bekanntlich nach der Unterschrift viel besser protestiert als vorher. * Die Diskussion über die neue Saison ist heute im übrigen viel leichter als vor vierzehn Tagen. Heute liegen die Programme der wich¬ tigsten Verleiher vor, und man sieht, daß die Beschränkung der Quantität von außerordentlichem Vor¬ teil für die Qualität gewor- Das kommt vor allem da¬ her. weil der Verleiher ein¬ gesehen hat, da£ e- mit dem wirklich guten Film besser zurechtkcmmt als mit einer langen Liste von Bil¬ dern aus der Alierwelts- Klasse. Die drei ers’en Premieren aus der neuen Produktion waren durchweg außerordent¬ liche Erfolge. Unserer Auflassung nach eine Folge der vorsichtig ausgewählten Sujets, der rou¬ tinierten Durcharbeitung des Manuskripts und ein Erfolg der Wahl bekannter und er¬ folgreicher Darsteller. Sicherlich kann man diese drei Bilder nicht alle in einen Topf werfen. Sie stellen viel¬ mehr. wenn man sie kritisch betrachtet. die Skala aller Produk¬ tionslinien und aller Manuskriptmöglich¬ keiten dar. * Aber gerade darum darf man auf sie exemplifizieren, wenn man die Behauptung aufstellt, daß der deutsche Theaterbesitzer aller Vor¬ aussicht nach eine anständige, zugkräf¬ tige Produktion erhält, -die er nicht nur genügend lange spielen kann und muß. sondern für die er auch anständige Preise zu bewilligen hat, weil Sie beachten doch auch unsere „Kleinen Anzeigen“ im „Kinematograph“?